Start Wirtschaft Microsoft schließt fast alle Microsoft Stores

Microsoft schließt fast alle Microsoft Stores

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Die Filiale in London bleibt als einer von weltweit nur vier Microsoft Stores erhalten (Foto: GamesWirtschaft)
Die Filiale in London bleibt als einer von weltweit nur vier Microsoft Stores erhalten (Foto: GamesWirtschaft)

Corona-bedingt waren die meisten Microsoft Stores seit März geschlossen – nur vier werden in den kommenden Wochen wieder öffnen.

In einer der teuersten Lagen Londons – direkt am Oxford Circus – befindet sich seit Juli 2019 der Microsoft Store. Mit riesiger Glasfront und Test-Geräten an langen, asketischen Holztischen erinnern Architektur und Interieur frappierend an einen Apple Store, wie es ihn nur wenige Schritte entfernt in der Regent Street gibt.

In London sowie an über 100 weiteren Standorten präsentiert Microsoft unter anderem Laptops, Software, Zubehör und aktuelle Xbox-Spiele – „Forza Motorsport“ lässt sich in London am Steuer eines (echten) McLaren erleben. Außerdem finden dort Schulungen und Events statt. Alleine in Kalifornien existieren über ein Dutzend dieser „Microsoft Experience Centers“. Infolge der Corona-Pandemie waren die Geschäfte seit März geschlossen.

Jetzt hat das Unternehmen angekündigt, 112 seiner 116 Microsoft Stores dauerhaft zu schließen. Lediglich vier Geschäfte bleiben bestehen: New York (Fifth Avenue), Sydney, in Redmond nahe der Microsoft-Zentrale und besagte Niederlassung in London.

Microsoft begründet die Maßnahme mit einer „strategischen Änderung der Einzelhandels-Aktivitäten“ – den Schwerpunkt sollen künftig die „digitalen Schaufenster“ auf Microsoft.com, innerhalb von Windows und im Xbox Store bilden, flankiert von virtuellen Workshops und Beratung per Video-Chat. Dort sollen auch die Beschäftigten der stationären Läden zum Einsatz kommen.

Die Kosten für die Schließung beziffert der Konzern mit 450 Mio. Dollar (ca. 400 Mio. Euro).

Anders als Mitbewerber Apple betreibt Microsoft mit Ausnahme von London keine eigenen Stores in Europa. Die seit 2013 bestehende Niederlassung in Berlin unweit des Brandenburger Tors (Unter den Linden 17) dient in erster Linie als Hauptstadt-Repräsentanz und Showroom. Neben Geschäfts- und Veranstaltungsräumen befindet sich dort mit „The Digital Eatery“ ein kleines Café, das derzeit allerdings nur werktags an wenigen Stunden geöffnet hat.

Microsoft nutzt die anhaltende Corona-Pandemie zur Konsolidierung der Geschäftsbereiche: In dieser Woche wurde bekannt, dass der Livestreaming-Dienst Mixer eingestellt wird.