Start Marketing & PR Aus für Mixer: Microsoft stellt Twitch-Konkurrent ein – und empfiehlt Facebook

Aus für Mixer: Microsoft stellt Twitch-Konkurrent ein – und empfiehlt Facebook

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Microsoft stellt Twitch ein - und migriert den Dienst zu Facebook Gaming (Abbildung: Microsoft)
Microsoft stellt Twitch ein - und migriert den Dienst zu Facebook Gaming (Abbildung: Microsoft)

Microsoft kapituliert vor Twitch und gibt den Streaming-Dienst Mixer auf: Partner und Publikum sollen zu Facebook Gaming wechseln.

Der Blog-Eintrag vom gestrigen Abend klingt zunächst verheißungsvoll: „The next step for Mixer“. Tatsächlich verkündet Microsoft nicht weniger als das Aus für den Livestreaming-Dienst. Das Unternehmen räumt ein, dass es nicht gelungen sei, die Reichweite des Dienstes im geplanten Maße zu steigern – deshalb werde der Live-Betrieb zum 22. Juli 2020 eingestellt.

Dass diese Entscheidung nicht erst in den vergangenen Tagen gefallen ist, zeigt der Umstand, dass Microsoft eine Allianz mit Facebook eingegangen ist, um dem übermächtigen Amazon-Konkurrenten Twitch Paroli zu bieten. Die Zusammenarbeit mit Facebook Gaming sei Teil einer langfristigeren Strategie der Xbox-Sparte. Zum Facebook-Imperium gehören außerdem Instagram und Whatsapp.

Die Mixer-Website sowie die offizielle App werden künftig auf Facebook umgeleitet.

Facebook selbst baut das Streaming-Geschäft mit Nachdruck aus und hat mittlerweile ein eigenes Programm für „Gaming Creators“ gestartet, die Live-Mitschnitte von Videospielen auf der Plattform übertragen.

Für einen reibungslosen Übergang sollen einige Sonderregeln gelten – Mixer-Partner bekommen zum Beispiel automatisch Partner-Status bei Facebook-Gaming. Dadurch lassen sich unter anderem höher aufgelöste Videos übertragen; die Zuschauer können ihre Lieblings-Streamer in Form von „Facebook Stars“ finanziell unterstützen.

Mixer Season 2: Die teils animierten Sticker sowie GIFs werden mit der Kunstwährung "Sparks" bezahlt (Abbildung: Microsoft)
Mixer Season 2: Die teils animierten Sticker sowie GIFs werden mit der Kunstwährung „Sparks“ bezahlt (Abbildung: Microsoft)

Zuletzt hatte Microsoft mit millionenschweren Abwerbe-Deals die eigenen Ambitionen im Streaming-Geschäft unterstrichen: So hatten sich „Fortnite“-Superstar Ninja und „Counter-Strike“-Influencer Shroud exklusiv an Mixer gebunden. Mit einem eigenen Incentive-Programm inklusive eigener Ingame-Währung sollten weitere kleine und große Streamer motiviert werden, von Twitch zu Mixer zu wechseln.

Jüngere Statistiken von Analyse-Firmen zeigen allerdings, dass all diese Anstrengungen nur minimale Landgewinne nach sich zogen – gleichzeitig enteilten Twitch, YouTube Gaming und Facebook Gaming mit zwei-, teils dreistelligen Zuwachsraten, während der Microsoft-Marktanteil auf niedrigem Niveau verharrte. Gegenüber The Verge verweist Xbox-Chef Phil Spencer auf den Rückstand, mit dem Mixer ins Streaming-Rennen gegangen sei.


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