Start Wirtschaft Microsoft-Zahlen: Activision Blizzard beflügelt Games-Geschäft

Microsoft-Zahlen: Activision Blizzard beflügelt Games-Geschäft

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Die Microsoft Deutschland GmbH in München-Schwabing vermarktet auch Xbox-Konsolen und -Spiele (Foto: GamesWirtschaft)
Die Microsoft Deutschland GmbH in München-Schwabing vermarktet auch Xbox-Konsolen und -Spiele (Foto: GamesWirtschaft)

Spätestens durch den Activision-Blizzard-Zukauf sind Games eine der wichtigsten Umsatz-Säulen bei Microsoft – neben Cloud und Windows.

Binnen weniger Tage hat Microsoft das Kunststück geschafft, zunächst 1.900 Kündigungen in der Games-Sparte auszusprechen und im Anschluss Rekordzahlen zu verkünden – und zwar beides aus selbem Grund: die Rekord-Übernahme von Activision Blizzard, die im Oktober 2023 abgeschlossen wurde und sich inklusive aller Nebenkosten, Abschreibungen und Gebühren auf 75 Milliarden Dollar summiert.

Die gestern gemeldeten Microsoft-Zahlen enthalten somit erstmals die Umsätze, die im Weihnachtsgeschäft durch Call of Duty: Modern Warfare 3, Diablo 4, Candy Crush Saga oder World of Warcraft entstanden sind. Die Games-Einnahmen sind demzufolge um 2 Milliarden Dollar angewachsen – das Segment Xbox Content and Services legt kräftig zu, um mehr als 60 Prozent.

Mit Blick auf die Verkaufszahlen von Xbox Series X/S und der Spiele-Neuheiten sowie der Entwicklung der Game Pass-Abonnenten bleibt der US-Konzern gewohnt wolkig: Aktuelle Daten gibt es weiterhin nicht. CEO Satya Nadella verweist indes auf Kennzahlen wie die drastisch gestiegene Zahl von 200 Millionen monatlich aktiven Gaming-Kunden, die via PC, Konsole, Tablet und Smartphone auf das Xbox-Ökosystem zugreifen.

Trotz (oder gerade wegen) massiver Preissenkungen im Weihnachtsgeschäft stagnierten die Umsätze mit Konsolen und Zubehör: Das Plus lag bei mageren 3 Prozent. Für das laufende Finanzjahr erwartet das Unternehmen sogar ein rückläufiges Hardware-Geschäft – das im Unterschied zu Sonys PlayStation und Nintendo ohnehin eine untergeordnete Rolle im Einnahmen-Mix spielt.

Der Fokus gilt weiterhin dem Abodienst Xbox Game Pass, dessen Tarife erst im Sommer 2023 erhöht wurden – und natürlich der Integration von Activision Blizzard, die parallel zum Stellenumbau mit einem massiven Umbau der Management-Strukturen eingeläutet wurde. Prominente Führungskräfte haben das Unternehmen verlassen: So wurde Blizzard-Boss Mike Ybarra durch Call of Duty-Managerin Johanna Faries ersetzt – Activision-CEO Bobby Kotick hat bereits Ende 2023 den Rechner heruntergefahren.

Für die weiteren Segmente meldet Microsoft anhaltend sprudelnde Umsätze: Ein stabiles Windows-Geschäft, die wachsende KI-Relevanz und das lukrative Cloud-Business katapultieren die Erlöse auf 62 Milliarden Dollar – unterm Strich bleibt ein Gewinn von fast 22 Milliarden Dollar. Zu Jahresbeginn hat die Microsoft-Marktkapitalisierung erstmals die Marke von 3 Billionen Dollar übersprungen – damit gilt der Software-Hersteller als wertvollstes Unternehmen der Welt, knapp vor Apple. Alphabet, Amazon, Nvidia und Meta folgen mit deutlichem Abstand.