Ein eigenes (oder besseres) Smartphone bleibt der größte Wunsch deutscher Kinder – das geht aus der Kinder-Medien-Studie 2018 hervor.
Sechs große Zeitschriftenverlage gelangen in einer Studie zur Erkenntnis, dass Kinder und Jugendliche weiterhin unglaublich gerne lesen. Das ist ungefähr so, als würde der Verband der Automobilindustrie via Marktforschung herausfinden, dass ihre Kunden wahnsinnig gerne Auto fahren.
Dennoch sind die Erkenntnisse der sogenannten Kinder-Medien-Studie 2018 natürlich von Belang – auch deshalb, weil die Studie breite Beachtung findet, der dafür betriebene Aufwand groß ist und die Daten als repräsentativ gelten. Mehr als 3.300 Interviews wurden dafür geführt.
Die Untersuchung beleuchtet die Medien- und Lebenswelt von Kindern im Alter zwischen 4 und 13 Jahren. Finanziert und organisiert wird die Kinder-Medien-Studie 2018 von Gruner & Jahr („Stern“), Panini („Bob der Baumeister“), Egmont Ehapa Media („Micky Maus“, „Wendy“), der ZEIT, der SPIEGEL-Gruppe und der Burda-Tochter Blue Ocean Entertainment, die mit „Prinzessin Lilliefee“- und „LEGO Star Wars“-Heften ganze Kiosk-Regalmeter belegt.
Kinder-Medien-Studie 2018: Kinder nutzen analoge und digitale Medien parallel
Wesentliche Erkenntnis: Unabhängig vom Alter nutzen Kinder das ganze Spektrum an Freizeitangeboten und Medien – je nach Saison, Uhrzeit, Laune, Geld- und Zeit-Budget. Der Freundeskreis hat den höchsten Stellenwert, mit großem Abstand. Erst danach folgen Sport, Basteln, Spielwaren, Fernsehen, Gesellschaftsspiele, Action-Figuren, Bücher, Musikinstrumente und natürlich Spiele auf Smartphones, Konsolen und der PC.
Trotz (langsam) steigendem Konsums von Youtube und Streaming-Diensten haben lineare Filme, Serien und Fernsehsendungen weiterhin einen festen Platz im Wohn- und Kinderzimmer. Auch die gute alte CD bleibt als Datenträger für Musik und Hörspiele beliebt. Bücher und Zeitschriften werden weiterhin in Papierform bevorzugt – der Anteil elektronischer Lesegeräte verharrt bei unter 10 Prozent.
Bei Games gilt die Faustregel: Je älter, desto Games. Ab dem Alter von 11 Jahren gehören Videospiele zu den Top 3 Lieblingsbeschäftigungen von Kindern – zwei von drei geben an, mehrmals pro Woche zu Gamepad und Tastatur zu greifen. Während Smartphones bereits im Grundschulalter weit verbreitet sind, wächst erst bei den 10jährigen aufwärts die Nutzung anderer digitale Angebote wie Spielkonsolen (Xbox One, PlayStation 4, Switch), Social-Media- und Streaming-Diensten spürbar.
Das eigene Smartphone steht auf der Wunschliste der Kinder nach wie vor ganz oben (41 %), gefolgt von Tablet (32 %), Computerspielen (33 %), PC/Laptop (27 %) und Spielkonsole (25 %).
Bei den Interessen werden alle Geschlechter-Klischees erfüllt: Puppen, Pferde und Prinzessinnen bei den Mädchen – Fußball, Autos und Superhelden bei den Jungs. Eine eigene Spielkonsole besitzen 6 von 10 der 13jährigen Jungen – bei den Mädchen dieser Altersgruppe ist es nicht einmal ein Drittel.
Im Schnitt stehen jedem Kind rund 23 Euro Taschengeld pro Monat zur Verfügung – bei den 10-13jährigen sind es knapp 35 Euro, über deren Verwendung sie fast immer selbst entscheiden dürfen. Mit dem Geld erwerben die Kinder vorwiegend Süßigkeiten, Zeitschriften, Eis und Fast-Food – höherpreisige Produkte werden in Form von Geschenken bezogen.
Alle Zahlen der Kinder-Medien-Studie 2018 sind kostenlos auf der dazugehörigen Website abrufbar.