Das Frankfurter Studio Keen Games (Portal Knights) finanziert das nächste Games-Projekt mit einem Investment von Hiro Capital und Tencent.
Rund 60 Mitarbeiter beschäftigt der Frankfurter Spiele-Entwickler Keen Games. Bislang erfolgreichstes Projekt: Portal Knights, das 2017 als ‚Bestes Deutsches Spiel‘ mit dem Deutschen Computerspielpreis ausgezeichnet wurde. Nach Herstellerangaben wurden 3,5 Millionen Stück auf PC, Switch, PS4, Xbox One und als Smartphone-App abgesetzt.
Das Team arbeitet an einem Portal Knights-Nachfolger, der ebenfalls als Multiplayer-Open-World-Sandbox-Rollenspiel für PC und Konsole konzipiert ist. Geplante Veröffentlichung: 2023.
Die nötigen finanziellen Mittel in Höhe von 10 Millionen Dollar (ca. 8,5 Mio. Euro) stammen aus einer Finanzierungsrunde, an der sich Hiro Capital und der chinesische Games-Weltmarktführer Tencent beteiligen. Hiro Capital ist ein Londoner Venture-Capital-Unternehmen, das in einer ganzen Reihe von Games-, Gamification- und E-Sport-Firmen investiert ist, darunter der Fitness-Bike-Anbieter Zwift. Co-Gründer ist Ian Livingstone, der auch im Aufsichtsrat beim jüngsten Tencent-Zukauf Sumo Digital (Sackboy: A Big Adventure) sitzt und mit Eidos Interactive (heute: Square Enix) Computerspiele-Geschichte geschrieben hat.
Das Investment soll Keen Games in die Lage versetzen, eine eigene Engine zu entwickeln und das neue Spiel in Eigenregie zu vermarkten – also ohne externen Publisher. Bei Portal Knights hat das Studio mit dem italienischen Publisher 505 Games zusammengearbeitet.
„Wir freuen uns unglaublich, ein brandneues Kapitel für Keen Games aufzuschlagen, indem wir das Studio zu einem Self-Publishing-Studio weiterentwickeln“, erklärt Keen Games-Geschäftsführer Jan Jöckel. „In Hiro Capital und Tencent haben wir zwei starke Partner gefunden, die unsere Vision teilen, wie wir das Studio auf das nächste Level bringen.“
Zum Führungs-Team von Keen Games gehören neben Jöckel auch die Co-Gründer Antony Christouolakis und Pete Walentin sowie Dennis Ranke und Jonas Drinnenberg.
Tencent hatte erst im Juni die Mehrheit am Berliner Studio Yager (The Cycle, Spec Ops: The Line) erworben und strebt laut Medienberichten eine Übernahme von Crytek (Crysis, CryEngine) an. Zum Games-Portfolio von Tencent gehören unter anderem Supercell, Digital Extremes, Funcom und Riot Games sowie Beteiligungen an Epic Games, Activision Blizzard, Paradox Interactive und Ubisoft.