Start Wirtschaft Jumpgate: Zukäufe erhöhen Umsatz – Aktie weiter unter Druck

Jumpgate: Zukäufe erhöhen Umsatz – Aktie weiter unter Druck

0
Der börsennotierte Publisher Jumpgate hat seinen Sitz im schwedischen Visby (Abbildung: Jumpgate AB)
Der börsennotierte Publisher Jumpgate hat seinen Sitz im schwedischen Visby (Abbildung: Jumpgate AB)

Auf diese Zahlen blickt auch die Games-Branche im deutschsprachigen Raum: Der schwedische Publisher Jumpgate bilanziert das 1. Quartal 2024.

Nukklear, Funatics, Gamexcite und Tivola: Vier der fünf Jumpgate-Studios haben ihren Sitz in Deutschland – was das veröffentlichte Zahlenwerk des börsennotierten Publishers auch für die hiesige Industrie relevant macht.

Für das 1. Quartal 2024 (Januar bis März) meldet Jumpgate AB einen Umsatz von 16,4 Mio. SEK, umgerechnet rund 1,4 Mio. €. Dass sich die Einnahmen gegenüber dem Vorjahr mehr als verdoppelt haben, liegt an den Zukäufen zweier deutscher Spiele-Entwickler – Nukklear aus Hannover und Funatics (Cultures, Valhalla Hills) aus dem nordrhein-westfälischen Schermbeck nahe Düsseldorf. Den Quartals-Verlust von 0,7 Mio. € führt das Management auf Sondereffekte und das komplizierte Marktumfeld zurück – gleichwohl sieht sich der Vorstand auf Kurs mit Blick auf angestoßene Kostensenkungen.

Mit den Nukklear-Gründern wurde der ursprüngliche Kaufpreis von 6,5 Mio. € nachverhandelt, wodurch sich die Kompensationen um 1 Mio. € reduzieren – im Gegenzug verkürzen sich unter anderem Wettbewerbs-Klauseln. Eine Bar-Komponente in gleicher Höhe wird nun erst mit Verzögerung ausgezahlt, nämlich Ende Mai statt Ende Januar. Mit 50 Angestellten gehört Nukklear zu den größten Studios des Landes; das Team ist Teil des Netzwerks, das am Funcom-Online-Rollenspiel Dune: Awakening arbeitet.

Im Auftrag der Wiener Embracer-Tochter THQ Nordic entwickelt Jumpgate außerdem ein noch unangekündigtes Spiel – Budget: 1,2 Mio. €. Bereits Anfang Mai wurde bekannt, dass sich die Hamburger Tochter Tivola Games vom angestammten Mobilegames-Geschäft trennt und künftig ausschließlich ‚Premium-Titel‘ für PC und Konsole produziert.

Die Bundesregierung fördert eine ganze Reihe von Projekten der Jumpgate-Töchter mit insgesamt rund 3 Mio. €. Funatics Software erhält 156.000 € für Battle Castles, Tivola Games bekommt 318.000 € und der Zuschuss für Nukklear liegt bei 1,35 Mio. €. Bei GameXcite summieren sich die Zuwendungen seit 2020 auf fast 1,8 Mio. € – davon entfallen alleine 1,16 Mio. € auf ein neues Strategiespiel im Star Trek-Universum.

Zur Finanzierung künftiger Projekte, zur Verbesserung der Liquidität und zur Reduzierung der Schuldenlast plant Jumpgate die Ausgabe neuer Aktien. Die am 9. Mai angekündigte Maßnahme hat zu einem weiteren Abrutschen des ohnehin fragilen Kurses geführt, der nun nahe des Allzeit-Tiefs notiert.


Immer freitags, immer kostenlos: Jetzt GamesWirtschaft-Newsletter abonnieren!
GamesWirtschaft auf Social Media: LinkedInFacebookX ● ThreadsBluesky