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Gehaltstransparenz: InnoGames bleibt stabil

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InnoGames-CEO und Co-Gründer Hendrik Klindworth auf der Gamescom 2024 (Foto: GamesWirtschaft)
InnoGames-CEO und Co-Gründer Hendrik Klindworth auf der Gamescom 2024 (Foto: GamesWirtschaft)

Was verdient man eigentlich in der Games-Branche? Das Hamburger Studio InnoGames hat die Gehälter einem Realitäts-Check unterzogen.

Der heutige Equal Pay Day 2025 markiert den internationalen Aktionstag für ‚Entgeltgleichheit‘ zwischen Frauen und Männern – schließlich ist der ‚Gender Pay Gap‘ weiterhin Realität in vielen Branchen. Um die tatsächliche Dimension seriös beurteilen zu können, braucht es natürlich Transparenz. Gleichwohl gilt vielfach noch der Grundsatz: Über Geld spricht man nicht – und über das Gehalt ohnehin nicht.

Einen bewusst anderen Weg geht seit Juli 2022 der Hamburger Online- und Mobile-Games-Entwickler InnoGames, der mit 350 Beschäftigten zu den größten Arbeitgebern der deutschen Computerspiele-Industrie gehört.

Entlang sogenannter ‚Gehaltsbänder‘ werden die Gehalts-Spannen für einzelne Gewerke – etwa Programmierung, Marketing oder Community Management – präzise und vor allem öffentlich ausgewiesen. Vorteil: Wer sich auf eine Position bewirbt oder eine Beförderung anstrebt, weiß schon im Vorfeld, welche Vergütung potenziell möglich ist (PDF).

Junior-Positionen in den Bereichen Grafik und Game Design starten bei Jahresgehältern von rund 34.000 € – in Führungspositionen (Head) verdient man bei InnoGames sechsstellig.

Blitz-Update: Die 10 größten Games-Studios in Deutschland (nach Mitarbeitern - Stand: 13. Februar 2025)
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Gehaltstransparenz: InnoGames bleibt stabil

Zum kompletten Bild gehört, dass diese Gehälter in der Branche alles andere als ‚üblich‘ sind, sondern vielmehr zum oberen Regal gehören (mehr dazu in dieser Kolumne).

Dass dies offenkundig weiterhin der Fall ist, zeigen auch die Ergebnisse eines einmal jährlich durchgeführten Prüfstands, der die InnoGames-eigene Vergütung mit jener von Mitbewerbern vergleicht. Bei Bedarf hebt das Management die Bänder an.

Die aktuelle Prüfung ergibt: alles im grünen Bereich – kein Handlungsbedarf.

Eine wirklich gute Nachricht ist das aber nicht, wie die Ausführungen von Christiane Gäb zeigen. Als Director People & Culture weiß sie um den Zustand des Arbeitsmarkts: “Auch wenn wir davon ausgehen, dass die schlimmste Phase der Konsolidierungen in der Gamesbranche mittlerweile hinter uns liegt, haben die anhaltenden Entlassungen dazu geführt, dass relativ viele Fachkräfte verfügbar sind.“

Christiane Gäb, Director of People & Culture (Foto: InnoGames GmbH)
Christiane Gäb, Director of People & Culture (Foto: InnoGames GmbH)

Nach einer längeren Zeitspanne, in der in mehreren Bereichen ungewöhnlich hohe Gehaltsaufschläge gefordert werden konnten, befände man sich nun wieder „auf Augenhöhe“, so Gäb: „Selbst wenn es ab hier mit der Branche steil aufwärts ginge, würde dies auch nur zeitverzögert auf das Recruiting durchschlagen. Entsprechend erwarten wir, dass es frühestens nach unserer nächsten Analyse im vierten Quartal 2025 wieder Anlass geben wird, unsere Gehaltsbänder anzuheben.”

Dass sich InnoGames überdurchschnittliche Gehälter buchstäblich leisten kann, zeigt ein Blick in die Geschäftsberichte: Die Hamburger Tochter der schwedischen Modern Times Group (MTG) hat im Geschäftsjahr 2023 einen Umsatz von 170 Mio. € und einen Jahresüberschuss von knapp 35 Mio. € erwirtschaftet. Mit Abstand wichtigste Marke: der Aufbau-Dauerbrenner Forge of Empires.


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