Start Wirtschaft Deutscher Games-Markt wächst im 1. Halbjahr um 22 Prozent.

Deutscher Games-Markt wächst im 1. Halbjahr um 22 Prozent.

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Muss 2021 entfallen: FIFA-Anspielen wie hier auf der Gamescom 2019 (Foto: KoelnMesse / Thomas Klerx)
Muss 2021 entfallen: FIFA-Anspielen wie hier auf der Gamescom 2019 (Foto: KoelnMesse / Thomas Klerx)

Deutschlands Videospiel-Industrie profitiert von den Lockdown-Phasen im Frühjahr: Auch im 1. Halbjahr 2021 gibt es stramme Umsatz-Zuwächse.

Eigentlich hätte man annehmen können, dass die Games-Nachfrage nach der Lockdown-Sonderkonjunktur des Jahres 2020 wieder zum Normalmaß zurückkehrt. Doch das Gegenteil ist der Fall. Im ersten Halbjahr 2021 verzeichnet die Videospiel-Industrie erneutes Wachstum in Deutschland: Der Umsatz mit Spiele-Hard- und -Software ist auf mehr als 4,6 Milliarden Euro gewachsen. Im Vorjahr lag der Pegelstand nach den ersten sechs Monaten noch bei 3,8 Milliarden Euro.

Das hat der Industrieverband Game zum Start der Gamescom-Woche bekannt gegeben. Geschäftsführer Felix Falk führt den Umsatz-Anstieg insbesondere auf die „Lockdown-Phasen während der Corona-Pandemie im Frühjahr“ zurück.

Das größte Wachstum verzeichnen abermals die In-Game- und In-App-Käufe: Gegenüber 2020 sind die Einnahmen um ein Drittel gewachsen – nämlich auf 2 Milliarden Euro. Zum Vergleich: Im Gesamtjahr 2020 wurden hierzulande 3,2 Milliarden Euro mit Mikrotransaktionen, Saison-Pässen und FIFA-Packs umgesetzt.

Trotz der anhaltenden Lieferprobleme bei PlayStation 5 und Xbox Series X ist der Umsatz mit Hardware (Konsolen, Zubehör, Gaming-PCs) von 1,4 Milliarden auf 1,7 Milliarden Euro geklettert – ein Plus von 24 Prozent.

Großer Beliebtheit erfreuen sich auch die Online- und Abo-Dienste: Mit PlayStation Plus, Xbox Live Gold, Xbox Game Pass, EA Play & Co. wurden 378 Millionen Euro umgesetzt.

Weiterhin rückläufig ist indes der Anteil der Kauf-Software – was auch damit zu tun haben dürfte, dass im ersten Halbjahr nur ganz wenige Blockbuster auf den Markt gekommen sind. Ein Überflieger wie Animal Crossing: New Horizons oder The Last of Us 2 fehlt in diesem Jahr bislang. Dementsprechend sind die Kauf-Umsätze von 486 Millionen auf 417 Millionen Euro gesunken.

Die Halbjahres-Zahlen im Überblick:

  • In-Game-Käufe: 2 Mrd. € (Vorjahr: 1,48 Mrd. €)
  • Gaming-Hardware (Konsolen, PCs, Zubehör): 1,7 Mio. € (Vorjahr: 1,4 Mrd. €)
  • Kauf-Software: 417 Mio. € (Vorjahr: 486 Mio. €)
  • Online-Dienste (PS Plus, Xbox Game Pass etc.): 378 Mio. € (Vorjahr: 320 Mio. €)
  • Einzelspiel-Abos (z. B. World of Warcraft): 71 Mio. € (Vorjahr: 79 Mio. €)