Das geradezu stürmische Wachstum der Games-Industrie in Österreich basiert nicht zuletzt auf top ausgebildeten Beschäftigten.
Rund 150 Games-Unternehmen gibt es in Österreich – ein Plus von mehr als 70 Prozent seit der letzten Erhebung im Jahr 2018. Umsatz: fast 190 Mio. € (damals: 25 Mio. €). Damit sichert die Branche direkt oder indirekt rund 2.260 Arbeitsplätze. Das geht aus der Game Development Studie 2024 des Industriewissenschaftlichen Instituts (IWI) im Auftrag der Wirtschaftskammer Österreich hervor.
IWI-Forscher Wolfgang Koller attestiert der österreichischen Spiele-Industrie ein erfreuliches Wachstum, das insbesondere durch kleine und kleinste Unternehmen geprägt ist, die wiederum von überdurchschnittlich gut ausgebildeten Fachkräften profitieren. Vier von fünf Angestellten haben einen Abschluss einer Universität oder Fachhochschule vorzuweisen – die meisten Absolventen studierten zuvor in Puch bei Salzburg und im oberösterreichischen Hagenberg. Auch in Graz, Wien und Klagenfurt wird in ganz unterschiedlichen Games-Disziplinen geforscht, gelehrt und ausgebildet.
Gleichwohl gibt es weiterhin Handlungsbedarf, um die gute Entwicklung zu verstetigen – etwa bei den Rahmenbedingungen und Finanzierungsmöglichkeiten durch landesweite Fördermittel.
Die ‚Hotspots‘ der Branche liegen in der Hauptstadt Wien, wo der Embracer-Publisher THQ Nordic sowie Purple Lamp Studios (Disney Epic Mickey Rebrushed) ihren Sitz haben. Die Konzernschwester Plaion betreibt ein großes Logistikzentrum im Tiroler Grenzort Höfen. Allein die Embracer Group kam zuletzt auf landesweit rund 300 Beschäftigte – auch in Deutschland gehört das schwedische Unternehmen zu den größten Arbeitgebern.
Weitere überregional bekannte und erfolgreiche Entwickler von Games made in Austria: das Wiener Studio Mi’Pu’Mi (das als Co-Developer an Alan Wake 2, Anno 1800 und Shadow Gambit mitwirkt), Broken Rules (Old Man’s Journey) sowie Clockstone (LEGO Bridgetales) und Stillalive Studios (Garden Life, Bus Simulator), beide in Innsbruck.
Mi’Pu’Mi-Manager Martin Filipp vom Entwickler-Verband PGDA (Pioneers of Game Development Austria): „Österreich ist ein nach wie vor stark traditionell geprägtes Land – auch auf dem Arbeitsmarkt. Nun drängen viele junge, gut ausgebildete Menschen mit neuer Dynamik in Bereichen nach, die Wirtschaft und Industrie in Zukunft neu gestalten werden. Das schließt die Gaming-Branche mit ein. Wir haben aber nicht nur Game-Entwickler und Programmierer. Wir liefern Know-how und Technologie, um branchenübergreifend Prozesse neu zu denken und zu entwickeln.“
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