All our patent are belong to you: Der US-Publisher Electronic Arts gewährt Mitbewerbern freien Zugriff auf Patente und Technologien im Zusammenhang mit Barrierefreiheit.
Update vom 5. Dezember 2023: Electronic Arts hat vier weitere Patente freigegeben, die die Barrierefreiheit in Videospielen verbessern sollen – darunter Tools zur automatisierten Übernahme der Spielerkontrolle, ein adaptives Gaming-Tutorial-System, ein Routen-Navigations-System und ein personalisierter Trainer.
Zusätzlich stellt der US-Publisher ein Tool zur Analyse der Lichtempfindlichkeit als Open-Source-Lösung bereit: Die sogenannte IRIS-Technologie ermöglicht Spiele-Entwicklern, mögliche Risiken und Nebenwirkungen mit Blick auf Epilepsie-Patienten von vornherein zu erkennen und zu beheben. Das System wurde bereits in EA Sports FC 24 und weiteren EA-Neuheiten eingesetzt.
Weitere Informationen gibt es auf einer eigens eingerichteten Website.
Barrierefreiheit: Electronic Arts gibt Patente frei
Meldung vom 24. August 2021: Wenn Microsoft heute Abend den Xbox Gamescom-Stream veranstaltet, wird es auch einen eigenen Kanal in deutscher Gebärdensprache geben. Und im Sony-Action-Spiel The Last of Us 2 gibt es mehr als 60 Einstellungen und Eingabehilfen, damit Spieler mit körperlichen Einschränkungen nicht ausgeschlossen werden.
Keine Frage: Barrierefreiheit steht auf der Prioritätenliste der Spielehersteller weit oben. Heute hat Electronic Arts eine bemerkenswerte Entscheidung veröffentlicht: Der US-Konzern (FIFA, Die Sims, Battlefield) gibt fünf Patente und Technologien frei, die künftig von anderen Spiele-Entwicklern einschließlich der direkten Konkurrenz genutzt werden dürfen.
Ziel ist es, möglichst viele Spielerinnen und Spieler zu unterstützen, die durch Seh-, Sprach-, Hör- oder Wahrnehmungseinschränkungen herausgefordert sind. Dazu gehört unter anderem das sogenannte „Ping-System“, das erst heute vom US-amerikanischen Patent- und Markenamt durchgewunken wurde. Die Technologie ist aus Apex Legends bekannt und sorgt dafür, dass mit visuellen und akustischen Kommandos und Ankündigungen kommuniziert werden kann – auch ohne Headset und Mikrofon. Dadurch soll negatives Verhalten im Spiel verringert und das Produkt grundsätzlich zugänglicher werden.
Gleiches gilt für drei weitere Patente, die insbesondere Menschen mit Seheinschränkungen unterstützen: Die Technologien können Farben, Helligkeit und Kontrast erkennen und anpassen – dadurch heben sich Objekte mit ähnlicher Lichtstärke besser voneinander ab. Beim fünften Patent geht es um eine personalisierte Ton-Technologie: Abhängig von den Gehörpräferenzen kann Musik auf etwaige Höreinschränkungen angepasst werden.
„Wir hoffen, dass andere Entwicklerinnen und Entwickler großen Nutzen aus diesen Patenten ziehen können“, sagt Chris Bruzzo, bei EA als Executive Vice President für Positive Play, Commercial und Marketing verantwortlich. „Wir ermutigen diejenigen mit den nötigen Ressourcen, der nötigen Innovationskraft und der nötigen Kreativität dazu, ihre eigenen Zusicherungen zu machen, damit Zugänglichkeit in Videospielen an erster Stelle stehen kann.“