
Im Vor- und Umfeld der Konzern-Aufspaltung dreht Embracer weiter munter an der Kostenschraube: Eidos Montréal schrumpft erneut.
‚0 Job Openings‘ – dieses Laufband wabert über den Bildschirm, wenn man die ‚Careers‘-Rubrik von Eidos Montréal ansteuert.
Aus Gründen: Zum Wochenstart hat das Studio via X informiert, dass 75 Beschäftigte das Studio verlassen müssen. Begründung: das Ende eines externen Auftrags. Bedauerlicherweise gäbe es keine Kapazitäten, die Betroffenen auf andere Aufgaben zu verteilen – und deshalb würden diese „sehr talentierten, hocherfahrenen Experten“ nun dem Arbeitsmarkt zugeführt. An den weiteren laufenden Projekten halte Eidos Montréal fest.
Die Stellungnahme ähnelt jener Ankündigung vom Januar 2024, als im Zuge der Einstellung eines Deus Ex-Spiels bereits knapp 100 Angestellte das Studio verlassen mussten. Dem Vernehmen nach arbeitet das Team in Kanada unter anderem am Microsoft-Rollenspiel Fable, das erst 2026 erscheinen soll.
Eidos Montréal: Embracer Group bestätigt Stellenabbau
Der Stellenabbau bei Eidos Montréal ist Teil einer umfangreichen, konzertierten Kündigungswelle, die in den vergangenen Tagen bereits zu Entlassungen bei weiteren Standorten der schwedischen Embracer Group geführt hat – ‚pünktlich‘ zum Geschäftsjahres-Ende:
- Beim kalifornischen Tomb Raider-Studio Crystal Dynamics wurden 17 Jobs gestrichen.
- In der Münchener Niederlassung von Plaion (Kingdom Come: Deliverance 2, Dead Island 2) fallen mehr als 40 der zuletzt 200 Stellen weg.
- Auch in der Plaion-Zentrale im Tiroler Grenzort Höfen sind nach bislang unbestätigten Informationen rund 20 Arbeitsplätze betroffen.
Dass es ungeachtet der bereits eingeleiteten und umgesetzten Kostensenkungs-Maßnahmen zu weiteren Einschnitten kommen könnte, war bereits Mitte Februar zwischen den Zeilen im jüngsten Quartalsbericht zu lesen: Im Vorfeld des Börsengangs zweier eigenständiger Publisher (Coffee Stain & Friends und Middle-Earth & Friends) werde man sich verstärkt den Fixkosten widmen, um die Profitabilität zu erhöhen. Wörtlich schrieb CEO Lars Wingefors an Aktionäre und Belegschaft: „Wir gehen davon aus, dass sich diese Anstrengungen im Vorfeld des nächsten Spin-Offs beschleunigen – erste Effekte werden sich noch während des Finanzjahrs zeigen.“
Mit Blick auf den Gesamt-Umfang und die konkreten Auswirkungen verweist ein Embracer-Sprecher auf Anfrage auf die Präsentation der Geschäftszahlen für die abgelaufene Saison 2024/25 am 22. Mai.
Zum Embracer-Konzern gehören derzeit 75 interne Studios mit als 5.000 Entwicklern. In Deutschland und Österreich gilt das Unternehmen via THQ Nordic und Plaion samt der Studio-Töchter nach wie vor als einer der größten Arbeitgeber der Branche. Weltweit beschäftigt das Unternehmen zuletzt knapp 7.800 Angestellte – und damit knapp die Hälfte der Belegschaft von vor zwei Jahren. Seitdem wurden zuvor zugekaufte Unternehmensteile und Marken wieder abgegeben und viele tausend Jobs abgebaut.
Immer freitags, immer kostenlos: Jetzt GamesWirtschaft-Newsletter abonnieren!
GamesWirtschaft auf Social Media: LinkedIn ● Facebook ● X ● Threads ● Bluesky
Bei Handygames wurden auch wieder Leute gekündigt.
Zusätzlich zu denen die schon „freiwillig“ gegangen sind.
Kommentarfunktion ist geschlossen.