Start Wirtschaft Deck 13-Chef Janssen: „Wollen das Studio aufs nächste Level heben“

Deck 13-Chef Janssen: „Wollen das Studio aufs nächste Level heben“

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Die Deck13-Spitze (von links): Geschäftsführer Lars Janssen, Jan Klose und Mathias Reichert (Fotos: Deck13)
Die Deck13-Spitze (von links): Geschäftsführer Lars Janssen, Jan Klose und Mathias Reichert (Fotos: Deck13)

Eines der größten deutschen Studios steht vor dem Umbruch: Was Lars Janssen mit Deck13 Interactive vor hat.

Ein neuer Chef kommt – doch der bisherige, der das Unternehmen mitgegründet und mehr als 20 Jahre lang geleitet hat, bleibt im Unternehmen, ebenso wie der Co-Geschäftsführer. Mit welchen Visitenkarten: noch offen.

So gestaltet sich die Gemengelage an diesem Dienstag bei der Deck13 Interactive GmbH in Frankfurt am Main. Denn wie heute bekannt wurde, installiert der französische Mutterkonzern Focus Entertainment mit Lars Janssen überraschend einen neuen Geschäftsführer, der das preisgekrönte Traditionsstudio (The Surge, Atlas Fallen) ab sofort führen wird.

Janssen weiß um das komplexe Zusammenspiel zwischen Entwicklern und Publishern: Zwischen 2019 und 2023 war er als Vice President Worldwide Studios & Talent für Plaion tätig – im Mai 2022 wurde er zum Vorstands-Vorsitzenden des Industrieverbands Game gewählt.

Zur Stunde noch ungeklärt ist die Frage, in welcher konkreten Funktion sich die beiden bisherigen Deck13-Geschäftsführer Jan Klose und Matthias Reichert ins Organigramm einfügen. Kloses Schwerpunkt wird dem Vernehmen nach wieder stärker im Kreativ-Bereich und bei der Weiterentwicklung des Indie-Publishings bei der Tochter Deck13 Spotlight liegen, während Reichert die operativen Bereiche im Studio leitet und begleitet.

Daraus ergeben sich zwangsläufig Fragen, denen sich das Führungs-Trio gestellt hat.

Deck13-Co-Gründer Jan Klose: „Brauchen eine größere Struktur, wenn wir weiter kommen wollen.“

GamesWirtschaft: Nehmt uns mal bitte mit in die Genese der neuen Aufstellung: Wie und mit welchem zeitlichen Ablauf kam die Konstellation zustande? Ging die Initiative von Frankreich oder Frankfurt aus? Und was versprecht ihr euch konkret von dieser doch recht ungewöhnlichen Lösung?

Janssen: Es war der gemeinsame Wunsch von Focus und Deck13, sich in der Führung des Studios zu verstärken und die Suche nach einem CEO begann Ende letzten Jahres.

Das neue Setup wird uns dabei helfen, das Studio aufs nächste Level zu heben und Jan und Mathias mehr Zeit geben, sich um die wichtigen kreativen beziehungsweise operativen Aufgaben im Studio zu kümmern, während ich den Kontakt zu Focus stärke und an der (Weiter-)Entwicklung der Vision und der Kultur des Studios arbeite.

Insbesondere in der aktuellen Situation der gesamten Industrie ist es sehr bemerkenswert, ein so starkes Commitment der Mutterfirma zum Studio zu haben und wir sind sehr dankbar, in diesem neuen Setup die Zukunft gestalten zu können.

Welchen Arbeitsauftrag hast du für Deck13 bekommen? Sprich: Welche Vision gibt es mit Blick auf Projekte, Projektgrößen, Team/Studio und künftige Expansion?

Janssen: Im Wesentlichen geht es darum, das Studio beim Schritt in das nächste Großprojekt zu begleiten und meine Erfahrung zu nutzen, um eine langfristige Vision und herausragende Unternehmenskultur zu entwickeln. Wie genau das aussehen wird, kann ich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen, da es natürlich erst mal wichtig ist, das Team kennen zu lernen und abzuholen.

Schritt für Schritt werde ich aber sicher einige Veränderungen einführen, um bei Deck13 auch künftig erfolgreich Spiele mit großer internationaler Relevanz zu entwickeln – und das im Einklang mit den Ambitionen von Focus Entertainment, immer die bestmögliche Qualität für die Community zu liefern.

Jan, du bist seit einem Vierteljahrhundert an Bord, hast Deck13 mitgegründet, warst fast 20 Jahre Geschäftsführer. Um es mal markuslanzig zu formulieren: Was macht das mit dir?

Klose: Neben der Entwicklung von Games hat es mich immer begeistert, das Unternehmen weiter nach vorn zu bringen und Stufe um Stufe zu entwickeln. Wir sind jetzt nicht mehr der kleine Laden, der wir mal waren, und mit 80 bis 100 Mitarbeitern brauchen wir eine größere Struktur, wenn wir weiter kommen wollen.

Von daher bin ich ziemlich begeistert, dass wir jemanden mit so viel Erfahrung gewinnen konnten, und noch dazu ist Lars ein sehr sympathischer Zeitgenosse, der toll zur Kultur von Deck13 passt. Von daher blicke ich sehr zuversichtlich auf unsere nächsten Schritte und freue mich, dass ich mich wieder mehr dem Development widmen kann.

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