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Amazon Smile: Amazon stellt Spenden-Programm ein

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"Jeder Beitrag macht einen Unterschied" - allerdings nur bis zum 20. Februar 2023: Amazon Smile wird eingestellt (Abbildung: Amazon-App)

„Einkaufen und Gutes tun“ – damit bewirbt Amazon das Programm Amazon Smile. Zum 20. Februar wird die Spenden-Funktion eingestellt.

Mehr als 27,3 Millionen Euro hat Amazon nach eigener Auskunft in den vergangenen sechs Jahren an viele tausend gemeinnützige Organisationen in Deutschland ausgezahlt – weltweit summiert sich das Volumen auf 450 Millionen Dollar.

Diesen gewaltigen Betrag haben Amazon-Kunden zusammengetragen, die bei ihrer Bestellung die Amazon Smile-Funktion aktiviert und eine Organisation ihrer Wahl ausgewählt haben – zum Beispiel zugunsten von Tierschutz, Katastrophenhilfe, Kultur, Bildung, Forschung oder Kindern in Not. Für den Kunden änderte sich der Rechnungsbetrag nicht, da Amazon 0,5 Prozent des Kaufpreises aus eigener Tasche draufgelegt hat.

Auch gemeinnützige Projekte der Games-Branche – etwa Letsplay4Charity oder der Games Forest Club – haben von den Zuwendungen profitiert und daher regelmäßig auf diese Spendenmöglichkeit hingewiesen.

Wie heute bekannt wurde, wird der E-Commerce-Marktführer das Amazon Smile-Programm zum 20. Februar einstellen. In einer E-Mail an die Kunden begründet Amazon diese überraschende Entscheidung damit, dass die beabsichtigte Wirkung verfehlt worden sei – die große Zahl an Organisationen habe dazu geführt, dass pro Verein oder Initiative zu wenig Geld überwiesen werden konnte.

Bis zum Stichtag der Einstellung bleibt das Programm aktiv; die Vereine sollen außerdem eine Abschlusszahlung erhalten, die sich aus den Durchschnitts-Spenden errechnet. Anstelle von Amazon Smile will Amazon künftig selbst entscheiden, wie und in welchem Umfang karitative Einrichtungen unterstützt werden – ohne zunächst Details zu benennen.

Im Lauf des Tages haben sich etliche Vereine, Hilfsorganisationen und gemeinnützige Einrichtungen auf ihren Social-Media-Kanälen zu Wort gemeldet, die sich enttäuscht über die Amazon-Entscheidung zeigen. Denn viele kleine Beträge hätten in Summe für ein ‚Grundrauschen‘ gesorgt, das künftig ausbleibt.