Weltweite Bestürzung über einen Amoklauf im Bundesstaat Florida: Ein Teilnehmer eines „Madden NFL 19“-Turniers in Jacksonville hat zwei Mitspieler und sich selbst erschossen.
Update vom 28. August 2018:
In einem Offenen Brief an „unsere Spieler und die Gaming-Community“ hat sich EA-CEO Andrew Wilson zu den tragischen Ereignissen in Jacksonville geäußert.
Der Vorstands-Chef bezeichnete die Bluttat als „schrecklichen und sinnlosen Akt der Gewalt“, die ihn mit Entsetzen und Trauer erfülle. In seinem Statement benennt er die beiden Opfer auch namentlich und bezeichnet sie als zwei der besten „Madden NFL“-Spieler. EA wolle die Familien und Angehörigen unterstützen.
Wenngleich Qualifikations-Turniere wie in Jacksonville von Dritten organisiert und durchgeführt werden würden, zieht der Spielehersteller nun Konsequenzen. Die drei verbliebenen Veranstaltungen wurden abgesagt, um die Sicherheitsvorkehrungen für Teilnehmer und Zuschauer zu überprüfen.
Wilson betont, dass sein Unternehmen und die „Madden NFL“-Community erstmals von einer solchen Tragödie betroffen seien – er ruft dazu auf, dass sich alle Beteiligten hinreichend Zeit nehmen, um diese herausfordernde Phase zu bewältigen.
Ursprüngliche Meldung vom 27. August 2018:
Zwei Tote, 13 Verletzte und ein Schütze, der sich im Anschluss selbst das Leben genommen hat – das ist die vorläufige Bilanz eines Amoklaufs im Einkaufs- und Veranstaltungszentrum „The Jacksonville Landing“ in Jacksonville (Florida). Dort fand am Sonntagnachmittag ein eSport-Turnier statt, bei dem Amateur-Spieler im Football-Spiel „Madden NFL 19“ auf der Xbox One gegeneinander antraten – die Simulation ist erst vor wenigen Wochen erschienen.
Bei dem Täter soll es sich um einen 24jährigen Turnier-Teilnehmer aus Baltimore handeln. Während einer laufenden Twitch-Live-Übertragung eröffnete er mit einer Pistole das Feuer, es fallen Schüsse, Menschen schreien – der verstörende Mitschnitt kursiert derzeit in sozialen Netzwerken und in den Nachrichten-Sendungen amerikanischer TV-Stationen.
Über die genauen Hintergründe gibt es zur Stunde keine weiteren Informationen.
Aus der internationalen Games-Industrie gab es unmittelbar nach Bekanntwerden des Vorfalls eine überwältigende Zahl an Reaktionen – Spiele-Entwickler, Letsplayer, eSportler und Verbände bekundeten Mitgefühl und Trauer mit den Opfern und deren Familien. „Madden NFL“-Hersteller Electronic Arts sprach via Twitter von einer „schrecklichen Situation“. Das Unternehmen bedankte sich bei den Einsatzkräften für die schnelle Hilfe und sicherte den Behörden Unterstützung bei der Aufklärung zu.
Von US-Präsident Donald Trump, der eine Verschärfung von Waffengesetzen ablehnt, gab es zunächst keine Reaktion – nach Medienberichten ist er aber über den Vorfall unterrichtet. Erst im Februar hatte es im selben Bundesstaat einen Amoklauf gegeben, bei dem ein 19jähriger an einer Highschool 17 Menschen erschossen hat.