Christian Lindner kämpft um jede Stimme – auch jene der Gamer: Am heutigen Mittwoch war der FDP-Parteichef zu Gast in einer weiteren Twitch-Talkrunde.
Update vom 19. Februar 2025 (16:15 Uhr): Während der Autofahrt zwischen zwei Wahlkampf-Terminen hat FDP-Spitzenkandidat Christian Lindner am Nachmittag einen Twitch-Auftritt beim Branchenverband Game bestritten.
Grundlegend neue Erkenntnisse haben sich entlang des 45minütigen Gesprächs nicht ergeben. Lindner wirbt weiterhin für eine branchenübergreifende Verbesserung der Rahmenbedingungen für die deutsche Wirtschaft – inklusive einer international wettbewerbsfähigen Besteuerung und Energiepreisen, die dank „weniger Ideologie“ sinken sollen.
Mit Blick auf die Situation des Games-Standorts hält der FDP-Chef ein Steuerspar-Modell für sinnvoll, wie es in der ‚Wachstums-Initiative‘ kurz vor dem Auseinanderfliegen der Ampel vorgesehen war. Gleichwohl verweist der Ex-Finanzminister auf die teils erheblichen Widerstände seitens der Länder, die bei diesem Thema ein Wörtchen mitzureden haben.
Im Falle klassischer Subventionen bleibt Lindner der FDP-Linie treu: Der Staat sei nicht dazu da, die Wirtschaft zu finanzieren – vielmehr müsse die Wirtschaft den Staat finanzieren.
Als ideale Heimat für die Games-Politik bleibt ein noch zu gründendes Digitalministerium klarer Favorit: Eine Bündelung von Kompetenzen würde die Abschichtung wichtiger Themen beschleunigen. Die Einwände von Grünen-Politiker Michael Kellner hält er für überzogen: Die Effekte würden sich rasch zeigen.
Beim Thema „Verhühnerte E-Sport-Gemeinnützigkeit“ verweist Lindner auf Uneinigkeit innerhalb der Ampel. Nach der Bundestagswahl will er einen weiteren Anlauf wagen – immer vorausgesetzt, das amtliche Endergebnis sieht die FDP stabil über der 5-Prozent-Marke.
Update vom 19. Februar 2025: Der Twitch-Talk startet um 15 Uhr mit Ubisoft-Manager Benedikt Grindel. Ab 15:30 Uhr steigt dann FDP-Spitzenkandidat Christian Lindner in die Debatte ein. Die Zuschauer können via Chat mitdiskutieren – mit etwas Glück werden Fragen und Anmerkungen aufgegriffen.
Meldung vom 17. Februar 2025: Am Mittwoch steigt die letzte von fünf ‚Gamechanger‘-Talkrunden, die der Branchenverband Game im Vorfeld der Bundestagswahl organisiert. Nach SPD-Generalsekretär Matthias Miersch, CDU-Innenpolitiker Philipp Amthor, CSU-Vize Dorothee Bär und Habecks Wirtschafts-Staatssekretär Michael Kellner (Grüne) stellt sich der Ampel-Finanzminister den Fragen von Game-Geschäftsführer Felix Falk: FDP-Chef Christian Lindner hat sich am 19. Februar eine Stunde Zeit genommen.
Ab 15:30 Uhr wird es auf dem Twitch-Kanal des Verbands unter anderem um das Programm der Freien Demokraten gehen, die erstens um Stimmen und zweitens um den Wiedereinzug in den Bundestag kämpfen. Jüngste Umfragen sehen die Partei durchgängig bei Werten zwischen 4 und 5 Prozent.
Das FDP-Wahlprogramm unter dem Motto „Alles lässt sich ändern“ enthält keine ausbuchstabierten Perspektiven für den Games-Standort Deutschland – immerhin wollen sich die Liberalen erneut dafür einsetzen, dass E-Sport als gemeinnützig anerkannt wird.
Bundestagswahl 2025: FDP-Chef Lindner live bei Twitch
Lindner hat sich bei mehreren Gelegenheiten betont kritisch zur Games-Förderung in Form klassischer Subventionen geäußert. Kurz vor dem Auseinanderbrechen der Ampel hatten sich SPD, Grüne und FDP im Zuge der sogenannten ‚Wachstums-Initiative‘ auf ein steuerliches Anreizmodell für Investitionen in Games-Projekte verständigt, das aber aus naheliegenden Gründen nie über den Entwurfs-Status hinaus kam.
Den Ausführungen des FDP-Chefs aufmerksam lauschen dürfte auch Benedikt Grindel, der bereits ab 15 Uhr das Vorprogramm des Twitch-Talks bestreitet. Grindel ist Zone Managing Director Ubisoft Production Studios und leitet die Studios in Düsseldorf, Mainz und Berlin, wo mehr als 600 Beschäftigte an Titeln wie Die Siedler oder Rainbow Six: Siege arbeiten. Für Anno 1800-Erweiterungen und die Entwicklung von Anno 117: Pax Romana (erscheint Ende 2025) erhält Ubisoft mehr als 8,2 Mio. € aus der Games-Förderung des Bundes.
Einen Überblick über die Games-Wahlprogramme der führenden Parteien finden Sie bei GamesWirtschaft.
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