Start Politik Bundestagswahl 2025: Alles spricht für Schwarz-Rot

Bundestagswahl 2025: Alles spricht für Schwarz-Rot

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Mehr als 40 Parteien bewerben sich bei der Bundestagwahl 2025 um den Einzug ins Reichstagsgebäude (Abbildung: GamesWirtschaft)
Mehr als 40 Parteien bewerben sich bei der Bundestagwahl 2025 um den Einzug ins Reichstagsgebäude (Abbildung: GamesWirtschaft)

Die Bundestagswahl 2025 wirbelt das politische Berlin durcheinander – auch die Games-Industrie muss sich auf neue Machtverhältnisse einstellen.

Erst seit den frühen Montag-Morgenstunden liegt das ‚vorläufige amtliche Endergebnis‘ der Bundestagswahl 2025 vor – und erst jetzt herrscht endgültige Gewissheit, welche Konstellationen rein rechnerisch überhaupt möglich sind.

Wenngleich die Union das angepeilte 30-Prozent-Ziel verfehlt und die Sozialdemokraten eine historische Niederlage eingefahren haben, bleibt Schwarz-Rot die einzige realistische Option – mit Friedrich Merz als voraussichtlichem Bundeskanzler. Zusammen kommen beide Fraktionen auf 328 der 630 Sitze: In diesem Szenario wird kein weiterer Koalitionspartner benötigt.

Während die Freien Demokraten deutlich an der 5-Prozent-Hürde gescheitert sind, fehlten dem Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) nur wenige tausend Stimmen für den Einzug ins Parlament. Die Partei prüft rechtliche Schnitte mit Blick auf Wahlunterlagen, die nicht oder nicht rechtzeitig bei potenziellen Wählern im Ausland eingegangen sind.

Die Ergebnisse der Bundestagswahl 2025 im Detail (in Klammern: Veränderung gegenüber 2021):

  • CDU / CSU – 28,5 % (+ 4,4 %)
  • AfD – 20,8 % (+ 10,4 %)
  • SPD – 16,4 % (- 9,3 %)
  • Grüne – 11,6 % (- 3,1 %)
  • Linke – 8,8 % (+ 3,9 %)
  • FDP – 4,3 % (- 7,1 %) – nicht mehr im Bundestag vertreten
  • BSW – 4,97 % (erstmals angetreten) – nicht im Bundestag vertreten
  • Sonstige 4,6 %

Der Deutsche Bundestag besteht somit aus fünf Fraktionen: CDU/CSU, AfD, SPD, Grüne und Linke.

Bundestagswahl 2025: Alles spricht für Schwarz-Rot

Im politischen Berlin tagen heute die Gremien – noch in dieser Woche finden erste Gespräche statt. Ziel: Die neue Regierung soll bis zum Oster-Wochenende (also Ende April) stehen.

Die Bundestagswahl 2025 löst schon jetzt politische Erdbeben aus:

  • FDP-Chef und Ampel-Finanzminister Christian Lindner hat noch am Wahlabend seinen Rückzug aus der Politik angekündigt. Für den heutigen Montag werden weitere Weichenstellungen erwartet. Klar ist: Die Freien Demokraten werden nicht dem Bundestag angehören.
  • Bundeskanzler Olaf Scholz hat zwar seinen Wahlkreis in Potsdam und damit ein Mandat gewonnen. Für ein Minister-Amt in einer künftigen Koalition wird er nicht zur Verfügung stehen. Bis zur Vereidigung seines Nachfolgers bleibt er er im Amt. Auch die SPD will sich personell neu sortieren.
  • Grünen-Spitzenkandidat Robert Habeck wird nicht mehr der Bundesregierung angehören – damit verliert der Vizekanzler auch sein Amt als Wirtschaftsminister, ebenso wie sein Parlamentarischer Staatssekretär Michael Kellner, der bislang die Drähte zur Games-Branche hielt und sich nur über die Landesliste ins Parlament retten konnte. Habeck strebt zudem keine für Führungsaufgaben in seiner Partei mehr an – folglich kandidiert er auch nicht für den Fraktionsvorsitz.
  • Kommt erneut die ‚Groko‘ zustande, wird die CSU mit Blick auf das stabile Ergebnisse mehrere Minister-Ämter beanspruchen. Als Favoriten gelten Landesgruppen-Chef Alexander Dobrindt (einst Verkehrs- und Digitalminister) und CSU-Partei-Vize Dorothee Bär (einst Digital-Staatsministerin), die in ihrem unterfränkischen Wahlkreis Bad Kissingen das bundesweit beste Erststimmen-Ergebnis eingefahren hat.
  • Die AfD hat ihr 2021-Ergebnis verdoppelt und stellt wie erwartet die größte der drei Oppositionsparteien.

Schon jetzt ist klar: Die Games-Industrie wird sich darauf einstellen müssen, dass es infolge der wahrscheinlichen Regierungszusammensetzung zu komplett neuen Ansprechpartnern kommt – die im Einzelfall bereits aus der vorherigen Groko-Phase bekannt sind, etwa SPD-Chef Lars Klingbeil und Dorothee Bär von der CSU. Fabian Gramling, zuletzt Games-politischer Sprecher der CDU, konnte seinen Wahlkreis verteidigen.

Lindner und Habeck werden indes keine Rolle mehr für die Games-Politik spielen. FDP-Digitalpolitiker Manuel Höferlin, der sich regelmäßig für die E-Sport-Gemeinnützigkeit stark machte, hat schon im Vorfeld angekündigt, nicht mehr kandidieren zu wollen.

Aus den Wahlprogrammen von CDU / CSU und SPD lässt sich bislang wenig Zählbares für den Games-Standort Deutschland ablesen: Beide Parteien bleiben in ihren Papieren ausgesprochen unverbindlich, etwa mit Blick auf Fortführung und Ausgestaltung der Games-Förderung.

Klar ist schon jetzt, dass es einen neuen ‚Games-Minister‘ geben wird, der die bisherigen Aufgaben von Robert Habeck übernimmt. Offen ist, in welchem Ressort die Videospiele-Branche künftig verortet wird: Denkbar ist sowohl ein Verbleib im Wirtschaftsministerium als auch der Umzug in ein dediziertes Digitalministerium.

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