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Carsten Wieland verstorben

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In den 90ern prägte er den Grafik-Stil Dutzender Games: Künstler Carsten Wieland ist im Alter von 59 Jahren verstorben (Foto: privat)
In den 90ern prägte er den Grafik-Stil Dutzender Games: Künstler Carsten Wieland ist im Alter von 59 Jahren verstorben (Foto: privat)

In den 90ern schuf er Games-Figuren wie Lula, Chewy und Bazooka Sue – später widmete er sich der Aquarellmalerei. Jetzt ist Carsten Wieland verstorben.

„Als ich 1991 gefragt wurde, ob ich Lust hätte, ein PC-Game zu gestalten, hatte ich noch keine Ahnung, worauf ich mich einlasse und dass mich dieses Thema gut 20 Jahre begleiten würde. Anfang der 90er Jahre herrschte Goldgräber-Stimmung in der noch jungen Branche und trotz der noch bescheidenen Möglichkeiten war die Motivation groß.“

So beschreibt Carsten Wieland auf seiner Website die Schaffensperiode zwischen 1991 und 2011, in der er neben Kollegen wie Celâl Kandemiroğlu zu den produktivsten und prägendsten Künstlern der Games-Branche im deutschsprachigen Raum zählte. Gerade in den 90er-Jahren prägte sein typischer Grafikstil eine Vielzahl von Computerspielen. An mehr als 50 Games war er beteiligt – „von Bestseller bis Flop war alles dabei“, wie er es formuliert.

Wie heute bekannt wurde, ist der zuletzt in Essen wohnende und arbeitende Wieland Ende August im Alter von nur 59 Jahren verstorben.

Seine Comic-Figuren, Spielwelten, Dialoge und Animationen finden sich „erotischen Wirtschaftssimulationen“ wie Wet: The Sexy Empire und Wet Attack: The Empire Cums Back ebenso wie in Point & Click-Adventures, darunter Bazooka Sue, Cliff Danger und Chewy: Esc von F5, das 1995 von der späteren Ubisoft-Sparte Blue Byte veröffentlicht wurde. Gerade die Spiele rund um seine bekannteste Figur Lula waren kommerziell höchst erfolgreich und bereiteten den Boden für den späteren Börsengang des Karlsruher Publishers CDV.

Zwischen 1995 und 1999 betrieb Wieland mit New Generation Software gar ein eigenes Studio. Später baute er 3D-Grafiken und Illustrationen für Werbung und Zeitschriften, ehe er zur Fotografie und später in die Malerei wechselte. Ab 2016 hat sich Wieland auf die Aquarellmalerei spezialisiert – sein jahrzehntelanges Wissen gab er in einer Vielzahl von Büchern, in YouTube-Videos und Workshops weiter.

Unser Mitgefühl gilt Freunden und Angehörigen von Carsten Wieland.


Hör-Tipp: Mit Wet: The Sexy Empire beschäftigt sich auch eine aktuelle Folge des Retro-Podcasts Stay Forever.