Start Allgemein Warner Bros. schließt drei Studios und stoppt Wonder Woman

Warner Bros. schließt drei Studios und stoppt Wonder Woman

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2021 angekündigt - 2025 eingestellt: Superhelden-Spiel Wonder Woman (Abbildung: Warner Bros.)
2021 angekündigt - 2025 eingestellt: Superhelden-Spiel Wonder Woman (Abbildung: Warner Bros.)

Brutaler Schlag für die Games-Industrie an der US-Westküste: Warner Bros. macht drei Studios dicht und stellt das Großprojekt Wonder Woman ein.

Warner Bros. Games hat Medienberichte bestätigt, wonach drei konzerneigene Spiele-Studios in den USA geschlossen werden:

  • Monolith Productions (No One Lives Forever, F.E.A.R., Middle-Earth: Shadow of War) in Kirkland im US-Bundesstaat Washington
  • Player First Games (MultiVersus) in Los Angeles
  • Warner Bros. Games San Diego

Mit mehr als 30jähriger Historie zählt Monolith Productions zu den traditionsreichsten Spiele-Entwicklern.

Zur Begründung verweist das Management auf eine „strategische Richtungsentscheidung“ des Entertainment-Konzerns. Wie viele Beschäftigte von diesen Maßnahmen betroffen sind, ist bislang nicht bekannt.

Warner Bros. schließt drei Studios und stoppt Wonder Woman

Mit der Schließung der Studios einher geht die Einstellung des 2021 angekündigten Open-World-Superheldinnen-Spiels Wonder Woman. Bereits in den vergangenen Monaten hatte es regelmäßig Berichte über erhebliche Probleme im Entwicklungsprozess gegeben – der Austausch des leitenden Personals führte zu weiterer Unwucht und immer weiter steigenden Kosten, ohne je auf die Zielgerade einzubiegen.

Im Statement heißt es: „Wir hatten die Hoffnung, dass wir den Spielern und Fans die bestmögliche Produktqualität auf Basis dieser ikonischen Figur liefern können. Bedauerlicherweise ist das infolge der strategischen Prioritäten nicht möglich.“

Eine dieser Prioritäten lautet nun: die Rückkehr der defizitären Videospiele-Sparte zur Profitabilität.

In der Tat war es Warner Bros. zuletzt nicht gelungen, an den internationalen Erfolg von Hogwarts Legacy anzuknüpfen: Gotham Knights, Suicide Squad: Kill the Justice League, MultiVersus und Harry Potter: Quidditch Champions sind beim Publikum durchgefallen.

Analysten, Investoren, Vorstand, Fachpresse und Kundschaft waren sich einig: Das Potenzial sei bei weitem nicht ausgeschöpft worden. In der Folge kam es zu Abschreibungen in dreistelliger Millionen-Höhe.

In einer internen Mitteilung an die Belegschaft wird Warner Bros. Discovery-Manager JB Perrette etwas deutlicher: Zu oft habe die Qualität der jüngsten Games-Neuheiten enttäuscht. Jetzt brauche es substanzielle Veränderungen mit Blick auf Portfolio und Team-Struktur. Ziel: weniger, dafür größere Projekte – mit Fokus auf die Marken Harry Potter, Mortal Kombat, Game of Thrones und das DC-Universum.

Steht Warner Bros. Games zum Verkauf?

Warner Bros. Games ist eine Sparte der börsennotierten Warner Bros. Discovery Inc., einem der größten Medienkonzerne der USA. Zum riesigen Portfolio gehören TV-Sender (u. a. HBO, CNN) ebenso wie Animations- und Filmstudios (Aquaman, Batman, Game of Thrones).

Die Abteilung Warner Bros. Games unterhält Studio-Standorte in mehreren US-Metropolen, darunter Los Angeles, San Francisco, Salt Lake City, Chicago, New York und Boston. Im kanadischen Montreal zählt Warner neben Ubisoft zu den größten Arbeitgebern der Branche – dort sind unter anderem Gotham Knights und Batman: Arkham Origins entstanden.

Im Vereinigten Königreich ist das Unternehmen via Rocksteady Studios (Suicide Squad: Kill the Justice League) in London und TT Games in Manchester vertreten, das mit Videospielen wie Lego Star Wars: Die Skywalker Saga regelmäßig Bestseller abliefert.

Warner Bros. Games ist seit Jahren Gegenstand von Spekulationen, wonach die Sparte als Ganzes zum Verkauf steht – als Interessenten gelten die US-Mitbewerber Microsoft, Electronic Arts und Take-Two Interactive. Nach Informationen des US-Magazins Variety gibt es Stand jetzt keine konkreten Verkaufspläne. Vielmehr wird aktiv nach einem Nachfolger für Warner Bros.-Manager David Haddad gefahndet, der das Videospiele-Geschäft zwölf Jahre lang geleitet hatte.

Beitrag wird laufend aktualisiert


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1 Kommentar

  1. Verstehe gar nicht wie Spiele auf Basis von Einschätzungen von Analysten und Investoren schlecht sein können, ich meine die Leute sind doch vom fach oder etwa nicht? Sehr merkwürdig … ! 🙃

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