Start Wirtschaft Thunderful Group: Headup-Gründer Schoeller kauft Anteile zurück

Thunderful Group: Headup-Gründer Schoeller kauft Anteile zurück

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Dieter Schoeller, Vice President of Production bei Thunderful Games (Foto: PR)
Dieter Schoeller, Vice President of Production bei Thunderful Games (Foto: PR)

Der schwedische Spiele-Hersteller Thunderful verkauft alle Anteile am Indie-Publisher Headup – und zwar an dessen Gründer Dieter Schoeller.

Seit November 2023 war klar: Die angeschlagene, börsennotierte Thunderful Group AB sucht einen Käufer für die Headup GmbH – jenem Publisher mit Sitz im nordrhein-westfälischen Düren, der im März 2021 erworben wurde und für preisgekrönte Spiele wie Bridge Constructor und Trüberbrook bekannt ist. Seitdem wurden Gespräche mit potenziellen Kandidaten geführt.

Seit heute, also drei Jahre später, ist klar: Der Käufer ist der einstige Verkäufer. Denn Headup-Gründer Dieter Schoeller kauft den Publisher zurück und bringt alle Anteile samt der 25köpfigen Belegschaft in die bereits bestehende Microcuts Holding GmbH ein. Teil der Vereinbarung ist ein Rechte-Paket für rund 80 Spiele-Marken plus fünf noch unangekündigte Titel, an deren Umsätzen Thunderful teilweise auch künftig partizipieren wird.

Der vereinbarte Kaufpreis liegt bei 500.000 €. Weil Schoeller allerdings noch Prämien in Höhe von 1,8 Mio. € zustehen, wird Thunderful nach Abschluss der Transaktion zunächst eine Tranche von 957.000 € überweisen, woraus sich letztlich eine ‚Mitgift‘ von 457.000 € errechnet. Weitere 916.000 € werden im März 2025 fällig – teils in cash, teils in Thunderful-Aktien.

Auf die Finanzlage der Schweden hat der Deal keine unmittelbaren Auswirkungen, weil die Abspaltung von Headup bereits in den jüngsten Abschreibungen verarbeitet wurde.

Die Rückabwicklung der Headup-Übernahme steht unter dem Vorbehalt mehrerer Bedingungen, darunter die Zustimmung der außerordentlichen Aktionärsversammlung. Headup überträgt außerdem das im Februar 2023 gekaufte Studio Fizbin mit Sitz in Berlin und Ludwigsburg an Thunderful.

Die Thunderful Group durchläuft ein gleichermaßen umfangreiches wie schmerzhaftes Restrukturierungs- und Spar-Programm, das bereits den Abbau von 20 Prozent der Arbeitsplätze zur Folge hatte. Der schwedische Publisher ist auch künftig für den deutschen Markt relevant, weil er Titel mehrerer hiesiger Indie-Studios vermarktet, darunter Megagon Industries (Lonely Mountains Downhill) und Maschinen-Mensch (Curious Expedition).


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