Start Wirtschaft Threaks: Hamburger Studio entlässt Belegschaft (Update)

Threaks: Hamburger Studio entlässt Belegschaft (Update)

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2009 gegründet - Mitte 2024 endet die Ära von Threaks (Abbildung: Threaks GmbH)
2009 gegründet - Mitte 2024 endet die Ära von Threaks (Abbildung: Threaks GmbH)

Nach 15 Jahren schließen sich Mitte 2024 die Tore der Threaks GmbH: 25 Beschäftigte am Standort Hamburg verlieren ihre Jobs.

Update vom 1. Februar 2024: Laut übereinstimmender Status-Meldungen auf Karriere-Portalen wie LinkedIn wurde zum gestrigen Monatsletzten allen Angestellten der Threaks GmbH gekündigt; das Last-Minute-‚Wunder‘ zur Rettung des zuletzt 25köpfigen Teams ist demnach ausgeblieben.


Threaks: Hamburger Studio stellt überraschend Betrieb ein

Meldung vom 18. Januar 2024: „It was one hell of a ride – danke!“ – mit diesen Worten kündigen die Geschäftsführer Wolf Lang und Sebastian Bulas das kontrollierte Aus für die Threaks GmbH an. Von der Entscheidung sind 25 Beschäftigte betroffen.

Das Studio existiert seit 2009 und hat in diesen 15 Jahren in Summe 18 PC-, Konsolen- und Mobile-Spiele auf zwölf Plattformen veröffentlicht, darunter All I Have is Time, Beatbuddy und Battle Planet: Judgement Day. Für Beatbuddy: Tale of the Guardians gab es 2014 den Deutschen Computerspielpreis in der Kategorie ‚Bestes Jugendspiel‘.

Aus Threaks ist später auch die Indie Arena Booth hervorgegangen, die mittlerweile bei der Hamburger Super Crowd Entertainment GmbH angesiedelt ist: Der Gemeinschaftsstand der Indie-Entwickler gehört alljährlich zu den Publikumsmagneten der Kölner Gamescom. Die Agentur, die ebenfalls von Lang geführt wird, veranstaltet außerdem die Polaris Convention.

Die Schließung des Studios begründen die Threaks-Gründer mit der anhaltenden Krise der nationalen und internationalen Spiele-Industrie, die von flächendeckendem Stellenabbau und Projekt-Stopps gekennzeichnet ist – wovon in besonderer Weise auch Studios wie Threaks betroffen sind, die externe Auftraggeber zum Beispiel bei der Umsetzung von Unity-Games unterstützen. Daher habe man sich entschieden, den Betrieb „in geordneter Weise“ abzuwickeln und die laufenden Projekte bis Mitte des Jahres 2024 fertig zu stellen. Das Modell ähnelt also jenem von Mimimi Games (Shadow Gambit, Desperados 3): Die Münchener haben im August 2023 angekündigt, die Spiele-Entwicklung bis Jahresende aufzugeben.

Das Threaks-Management will nicht ausschließen, dass analog zu den Vorjahren ein „Wunder“ eintritt, das dieses Unternehmen retten könnte. Man freue sich außerdem darauf, wenn neue Games-Startups à la Threaks entstehen, die dem Markt Impulse verleihen.


Anm. d. Red.: Die ursprüngliche Formulierung mit Blick auf neue Studios im letzten Absatz wurde präzisiert und korrigiert.

7 Kommentare

  1. Der letzte Satz stammt nicht von uns (Geschäftsführung) und es muss sich hier folglich um ein Missverständnis handeln.
    Wir hoffen, dass alle Beteiligten wenn es soweit ist umgehend eine neue Beschäftigung finden und helfen dabei aktiv. Wenn allerdings Leute den Mut haben sollten dennoch etwas eigenes zu starten würde dies unsere vollste Unterstützung erhalten.
    @gameswirtschaft vielleicht könnt ihr eine Korrektur vornehmen und den Satz rückwirkend streichen?

    Beste Grüße von den THREAKS
    Sebastian Bulas

    • Hi Sebastian, nochmal die offizielle Verlautbarung angesehen – im Grunde steht es genau so da. Wird aber natürlich angepasst.

    • Ja sorry aber not sorry: Man kann sich doch als Geschäftsführung nicht hinstellen und sagen wir machen dicht weil die Auftragslage so dünn ist und dann darauf hoffen, dass sich die ehem. Mitarbeiter dem Markt als Startup stellen obwohl die Wirtschaftslage so dürftig ist im Moment. Das wäre genau so als wolle man sich von Verbrennern trennen aber hofft auf Entwicklungen im Bereich E-Fuel … 🤦🤦

  2. „Für Beatbuddy: Tale of the Guardians gab es 2024 den Deutschen Computerspielpreis 2014 in der Kategorie ‚Bestes Jugendspiel‘.“

    👆 Das stimmt doch so nicht: 2024 den Preis für 2014 ?

    Davon abgesehen sehr traurig das.

  3. Ein Unternehmen welches wegen einer krisenbehafteten Wirtschaftslage schließt und die Geschäftsführung stellt sich hin und hofft auf „neue Startups durch ehemalige oder bestehende Beschäftigte“? Selten so gelacht!!

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