Eine Million Konsolen weniger: Nintendo muss die Jahres-Prognose korrigieren – zur Switch 2 gibt es weiterhin keine Indizien.
Ursprünglich wollte Nintendo bis Ende des Geschäftsjahrs im März 2025 weitere 13,5 Millionen Switch-Konsolen ausliefern – inmitten des angelaufenen Weihnachtsgeschäfts rechnet der japanische Videospiele-Konzern ’nur‘ noch mit 12,5 Millionen. Aktueller Pegelstand seit 2017: 146 Mio. Stück. – und damit in Schlagweite des Nintendo DS (154 Mio.).
In den ersten sechs Monaten des Finanzjahres (April bis September) hat Nintendo weitere 4,72 Millionen Switch-Konsolen verkauft – 31 Prozent weniger als noch im Vorjahreszeitraum. Der Löwenanteil entfällt auf das OLED-Modell mit 2,5 Mio. Einheiten (Vorjahreszeitraum: 4,7 Mio.). Die Software-Umsätze sanken um 28 Prozent. Zwangsläufige Folge: Operativ hat Nintendo deutlich weniger verdient, als es Management und Analysten erwartet haben. Gegenüber 2024 hat sich das Ergebnis mehr als halbiert.
Die Gründe liegen auf der Hand: Die 2023-Umsätze profitieren vom Kassenschlager The Super Mario Bros. Movie (der Nachfolger kommt 2026) und von Bestsellern wie Super Mario Bros. Wonder und The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom, das sich mittlerweile mehr als 21 Mio. Mal verkauft hat. An diese Fabelzahlen konnten Neuheiten wie The Legend of Zelda: Echoes of Wisdom, Princess Peach: Showtime, Paper Mario: The Thousand-Year Door oder Luigi’s Mansion 2 HD bislang nicht anschließen.
Gleichzeitig ist die Nintendo Switch in ihrem achten Jahr erkennbar am Ende ihres Vermarktungszyklus angelangt: Die Fans üben sich in Kaufzurückhaltung und warten auf die neue Konsolen-Generation, also die Switch 2. Doch seit der Ankündigung der Ankündigung im Mai schweigt das Unternehmen – und bringt stattdessen mit hoher Taktfrequenz immer neue Produkte abseits des Kerngeschäfts auf den Markt, zuletzt einen Wecker (Nintendo Alarmo) und eine Nintendo Music-App.
Die schwachen Zahlen und die korrigierte Jahresprognose lassen den Kurs der Nintendo-Aktie am Dienstag-Vormittag einbrechen: Das Papier verliert zum Handelsstart an den deutschen Börsen über 5 Prozent – und liegt damit wieder auf dem Stand von Anfang 2024. Ein echter Impuls für die Aktie ist erst im Zusammenhang mit konkreten Informationen zur Switch 2 zu erwarten.
Pünktlich zur ‚Holiday Season‘ hat Nintendo neue Switch-Bundles aufgelegt. Im Software-Bereich liegt der Marketing-Schwerpunkt auf Super Mario Party Jamboree und Mario & Luigi Brothership (erscheint am Donnerstag).
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