Mit selbstproduzierten Games will sich der US-Streaming-Dienst Netflix breiter aufstellen – jetzt gibt es einen Rückschlag für die Spiele-Sparte.
Aktie auf Allzeit-Hoch, mehr als fünf Millionen neue Abonnenten alleine im letzten Quartal, überraschend deutliches Umsatz-Plus und preisgekrönte Formate: Netflix befindet sich weiterhin auf der Erfolgsspur und hält Streaming-Mitbewerber auf Abstand.
Weniger erfreulich läuft es offenbar mit Blick auf die Games-Strategie: Laut dem Branchendienst Game File hat Netflix das konzerneigene, kalifornische Spielestudio Team Blue geschlossen, das dem Vernehmen nach an einem Cross-Plattform-Strategiespiel gearbeitet hat. Zu diesem Zweck war erfahrenes Führungs-Personal von Blizzard Entertainment, Sony Interactive und Microsoft angeworben worden.
Die Meldung lässt Zweifel aufkommen, inwieweit es dem Konzern gelingt, das bislang sehr große Angebot an Netflix-exklusiven Spiele-Apps um neue Titel für PC und Mac zu erweitern, die bei zugekauften Entwicklern entstehen.
Seit 2021 können Netflix-Kunden ohne Zusatzkosten auf eine wachsende Zahl an Smartphone-Games zugreifen, die zuweilen auf Netflix-Lizenzen wie Stranger Things und Haus des Geldes basieren. Unter den Apps finden sich außerdem Klassiker wie Monument Valley, GTA: San Andreas, GTA: Vice City, Cut The Rope, der Landwirtschafts-Simulator 23 und Rollercoaster Tycoon.
Auch deutsche Studios haben Netflix-Aufträge an Land gezogen, etwa der Münchener Hersteller Chimera Entertainment mit dem Rollenspiel Shadow and Bone: Enter the Bold, die THQ-Nordic-Sparte HandyGames mit Townsmen: A Kingdom Rebuilt oder Ghost Detective vom Berliner Studio Wooga.
Derweil arbeitet die Netflix-Konkurrenz am Ausbau des Games-Sortiments: So investiert Amazon in neue Herr der Ringe– und Tomb Raider-Spiele – via Amazon Prime vertreibt das Unternehmen exklusive Twitch-Inhalte.
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