Start Wirtschaft Microsoft-Beben: US-Konzern streicht 9.000 Jobs, stoppt Spiele, schließt Studios (Update)

Microsoft-Beben: US-Konzern streicht 9.000 Jobs, stoppt Spiele, schließt Studios (Update)

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Phil Spencer ist CEO der Gaming-/Xbox-Sparte (Abbildung: Microsoft)
Phil Spencer ist CEO der Gaming-/Xbox-Sparte (Abbildung: Microsoft)

Die schiere Größenordnung übertrifft die Befürchtungen: Microsoft baut erneut Tausende Stellen ab – das Games-Business trifft es besonders hart.

Update vom 8. Juli 2025 (9:30 Uhr): Via X-Posting hat Romero Games klargestellt, dass das Studio nicht geschlossen wurde – tatsächlich gäbe es Interesse anderer Publisher, die Entwicklung des zunächst eingestellten Spiels fortzusetzen.

Gleichwohl sei es infolge des Investitions-Stopps des ursprünglichen Publishers (unbestätigt, aber hoch-wahrscheinlich: Microsoft) zwangsläufig zu einer „Neubewertung“ der personellen Ressourcen gekommen. Laut betroffener Entwickler habe das Unternehmen einem Großteil der Beschäftigten kündigen müssen.


Update vom 7. Juli 2025 (11:30 Uhr): Der Investitions-Stopp hat das irische Studio Romero Games offenkundig aus dem Nichts getroffen – demzufolge deutete selbst wenige Tage zuvor nichts auf einen Strategiewechsel bei Microsoft hin, der den kommenden Unreal Engine 5-Shooter gefährden könnte.

Nach übereinstimmenden Medienberichten muss sich Romero Games von mehr als 100 Beschäftigten trennen – das Studio steht demzufolge vor dem Aus, sollte sich nicht kurzfristig eine Anschlussfinanzierung ergeben.

Microsoft selbst hat sich seit Mittwoch nicht öffentlich zu den personellen und strukturellen Einschnitten geäußert – Medienanfragen blieben bislang unbeantwortet.


Update vom 4. Juli 2025 (15 Uhr): Mit Ausnahme der internen Kommunikation (die natürlich bewusst so formuliert ist, dass sie auch extern ‚funktioniert‘) gibt es nach wie vor keine offizielle Stellungnahme von Microsoft zum laufenden Stellenabbau – Anfragen laufen.

In der Zwischenzeit verdichten sich Hinweise, wonach die Zukunft der Rennsimulation Forza Motorsport akut gefährdet ist: Nach übereinstimmenden, wenngleich unbestätigten Meldungen wurde die Hälfte des Teams von Turn 10 Studios entlassen – die verbliebenen Beschäftigten beim US-Studio sollen die britischen Kollegen von Playground Studios bei der Entwicklung künftiger Forza Horizon-Rennspiele unterstützen.


Update vom 4. Juli 2025 (13 Uhr): Mit der jüngsten Entwicklung bei Microsoft und den Auswirkungen auf das Xbox-Business beschäftigt sich auch die heutige Freitags-Kolumne.


Update vom 3. Juli 2025 (16:30 Uhr): Blizzard Entertainment wird für das Free2Play-Mobilegame WarCraft Rumble keine weiteren Inhalte bereitstellen, sondern nur noch Bugfixes und gelegentliche Events. Dies geht aus einer Stellungnahme auf der Website hervor.

Seit dem Launch im Jahr 2023 sei es nicht gelungen, das Spiel profitabel zu betreiben. Teile des Teams sind inzwischen an anderen Projekten beteiligt – gleichwohl seien auch Stellen abgebaut worden.


Update vom 3. Juli 2025 (14:15 Uhr): Die Microsoft-Unwucht hat auch dramatische Auswirkungen auf externe Entwickler: Am Vormittag hat das irische Studio Romero Games bekannt gegeben, dass ein nicht näher spezifizierter Publisher die Finanzierung des kommenden Spiels gestoppt habe. Die Entscheidung hat das Team offenkundig völlig aus dem Nichts getroffen, wie das Posting bei X nahe legt.

In der Folge haben erste Mitarbeiter ihren Job verloren. Deren Postings bestätigen wiederum die naheliegende Vermutung, dass es sich bei diesem Publisher tatsächlich um Microsoft handelte.

Romero Games wurde vom Ehepaar Brenda und John Romero geleitet. Als Gründungsmitglied von Id Software (heute eine Microsoft-Tochter) und Spieldesigner von Quake und Doom hat Romero ab Anfang der 90er Videospiele-Geschichte geschrieben.


Update vom 3. Juli 2025 (9:15 Uhr): Die US-Medien, die allein geografisch ganz nah dran sind am Geschehen in Seattle, bringen immer mehr Details zu den Umstrukturierungen bei Microsoft ans Licht. Der Konzern selbst hat bislang keine offizielle Stellungnahme abgegeben. Die jüngsten Entwicklungen:

  • Beim Forza Motorsport-Entwickler Turn 10 Studios werden mehr als 70 Stellen abgebaut – laut The Verge reicht der verbleibende Rumpf gerade so, um die Rennsimulation am Laufen zu halten.
  • Massive Kürzungen soll es beim Xbox User Research-Team geben, das fast um die Hälfte schrumpft.
  • Mike Mongeau, verantwortlich für das Family and Child Safety-Programm bei Xbox, machte seine Demission via LinkedIn öffentlich.
  • Just an dem Tag, an dem die Einstellung des kommenden Online-Rollenspiels (Codename: Blackbird) bekannt wird, kündigt Zenimax Online Studios President Matt Firor ganz offiziell via X seinen Rückzug an – nach mehr als 18 Jahren und ohne Angabe von Gründen. Die weitere Entwicklung von The Elder Scrolls Online steuern Jo Burba (Studio Head), Susan Kath (Executive Producer) und Rich Lambert (Game Director).

Update vom 2. Juli 2025 (19:30 Uhr): In einer publik gewordenen Mail bestätigt Xbox Games Studio-Boss Matt Booty die Einstellung von Everwild, Perfect Dark sowie weiterer unangekündigter Spiele. Das Studio The Initiative mit Sitz im kalifornischen Santa Monica wird geschlossen.

Laut Booty arbeiten die konzern-eigenen Studios an 40 Projekten – einige erscheinen noch in diesem Herbst, andere erst 2026 und später.


Update vom 2. Juli 2025 (18:30 Uhr): Mit hinreichender Wahrscheinlichkeit werden sich in den kommenden Stunden die Namen jener Spiele und Projekte herauskristallisieren, die Microsoft mangels Erfolgsaussichten nicht fortführt.

Neben der Rare-Neuheit Everwild (siehe vorheriges Update) wird demzufolge auch ein in Entwicklung befindliches Online-Rollenspiel von Zenimax Online Studios (The Elder Scrolls Online) eingestellt, das bislang unter dem Codenamen ‚Blackbird‘ firmierte.


Update vom 2. Juli 2025 (16:15 Uhr): Die angekündigten Kostensenkungen haben wie erwartet sehr konkrete Folgen für einzelne Studios und deren Spiele: Nach Medienberichten trifft es das britische Traditions-Studio Rare, das mit dem Online-Piraten-Spiel Sea of Thieves einen Hit abgeliefert hat.

Weniger Geduld hat Microsoft offenkundig mit der neuen Rare-Marke Everwild: Das „magische“ Action-Adventure wurde demzufolge eingestellt. Eine offizielle Bestätigung liegt noch nicht vor.


Meldung vom 2. Juli 2025 (15:40 Uhr): In den vergangenen Tagen hatten sich Hinweise verdichtet, wonach der Games-Sparte von Microsoft eine erneute Kündigungs-Welle bevor steht. Der Konzern hat sich dazu nicht geäußert. Für den heutigen Mittwoch hatten Beobachter konkrete Informationen erwartet – und genau so ist es eingetreten.

Demnach sind die Dimensionen gewaltig: Laut übereinstimmender Meldungen von US-Medien (u. a. Seattle Times, Variety) baut Microsoft weltweit mehr als 9.100 Jobs ab – was rund 4 Prozent der Belegschaft entspricht. Erst im Mai hatte das Unternehmen 6.000 Angestellte entlassen.

Besonders hart trifft es erneut die Games-Abteilung, die bereits mehrere empfindliche Sparrunden hinter sich hat. In einer internen E-Mail an die Teams bestätigt Xbox-CEO Phil Spencer, dass das Videospiele-Business vor einer umfassenden Restrukturierung steht. Mit Blick auf eine tragfähige Zukunft des Games-Geschäfts will sich das Unternehmen auf „Wachstumsfelder“ fokussieren – was gleichzeitig den Rückbau oder die Einstellung weniger margenstarker Aktivitäten zur Folge hat.

Als wahrscheinlich gelten Einschnitte bei einzelnen Studios, Projekt-Stopps und ein Strategie-Wechsel bei der Entwicklung und Vermarktung neuer Hardware: So arbeitet Microsoft beim Handheld ROG Xbox Ally eng mit ASUS zusammen.

Ein Schwerpunkt des Microsoft-Personalabbaus liegt dem Vernehmen in Europa: Laut Bloomberg werden allein beim Candy Crush Saga-Studios King mehr als 200 Jobs gestrichen. Auch an mehreren Zenimax-/Bethesda-Standorten soll es Einschnitte geben.

Microsoft-Beben: US-Konzern streicht 9.000 Stellen – Xbox-Sparte betroffen

Aus Rücksicht auf für die betroffenen Beschäftigten würden die Details direkt durch die Abteilungsleiter kommuniziert. Die Personalabteilung würden zudem Abfindungs-Pakete aufsetzen, die je nach Land und Gesetzgebung unterschiedlich ausfallen.

Spencer schreibt, er sei sich dessen bewusst, dass die Änderungen zu einem Zeitpunkt kommen, zu dem sein Geschäftsbereich mehr Spieler, Spiele und Spielzeit denn je verzeichnet. Die Pipeline – Hardware, Spiele, Technologie – sei prall gefüllt. Gleichwohl müssten jetzt die richtigen Prioritäten gesetzt werden: Man müsse sich auf das die Projekte mit dem größten Potenzial konzentrieren.

Abschließend heißt es: „Danke an alle, die unsere Kultur, unsere Produkte und unsere Community geprägt haben. All jenen, die uns auf dieser Reise begleitet haben, gilt unsere Wertschätzung und unser Respekt.“

Beitrag wird laufend aktualisiert

13 Kommentare

  1. Hoffentlich kann Rare in Zukunft wieder für Nintendo arbeiten, wie in den goldenen Zeiten des SNES und N64.

    Microsoft ist ein menschenfeindliches Unternehmen. Sie versuchen mit KI alle in IT arbeitslos zu machen.

  2. Kommt davon wenn man keine Identität hat und Exclusive Games als Nonsense verkauft. Was ist denn sonst der Grund eure dämliche XBox zu kaufen?
    Gibt einfach auf und werdet endlich Third Party ohne Konsole. Was wollt ihr denn noch retten, die Switch 2 verkauft sich in 6 Wochen so oft wie eure Series Ableger im ganzen Jahr …
    lasst es gut sein ehrlich.

    • seh ich auch so x Box waf schon immer nur ein nischenprodukt mehr nicht dr Game Pass ist auch Müll und seit 20 Jahren ist x Box der größte Verlierer auf dem videospiele Markt

  3. Konkurrenz belebt das Geschäft und ist auch ein/win für Spieler. 200 Stellen bei CC finde ich aber krass, das so ein Spiel so ein Budget bekommen hat (Aus Konsolenspielersicht)

    Die Zusammenarbeit mit Asus ist verschwendete Zeit und Geld. Wird leider ein Flop wie die beiden Kinects.

    • das Studio ist für mehrere Games verantwortlich.
      da steckt ganz viel dran.
      CC ist nur sehr bekannt, weshalb es Erwähnung findet

  4. eine große Klappe nach der anderen.
    Da reicht allein die Aussage Candy crush 200 stellen gestrichen. von 202 auf 2 oder was?
    für so nen Bullshit 200 Mitarbeiter.
    das ist absehbar und nichts besonderes ihr assgeier.

      • Ich glaube soviel Sekt können die asiatischen Entwickler garnicht mehr saufen, wie es die Freude gebieten würde.

    • x Box fanboy der denkt alle negativen Artikel sind gekauft, wach auf MS kann weder ne gute Spielekonsole machen oder anständig windows system, x Box ist so gut wie tot

  5. @Caine

    Die Konkurrenz macht es besser??? Da hast du wohl unbewusst einen Brüller gebracht. Sony mit der Schließung von Concord ( 500 Millionen Verlust ) und der Einstellung von The last of us online, Entlassungen und dem Marathon Desaster, Ubisoft muss Anteile an China verkaufen wegen Verlusten durch politische Spiele und viele mehr. Der gesamte Westen und deren Triple AAA Spiele sind am strugglen und nach Millarden Verlusten bauen die sich jetzt viel zu spät neu auf und folgen dem Beispiel von japanischen und Osteuropäischen Studios und wollen wieder Spiele für Gamer machen und nicht Aktivisten.

    Einfach gesagt, sie wollen wieder Geld verdienen!

    Also welche Konkurrenz meinst du denn die es besser macht, außer den Asiaten und Osteuropäischen Studios wie die Projekt Red ( Witcher und CP 2077 ) und Warhorse ( KCD 2 ) ?

  6. Übernommen?
    Finanzielle Schieflage?
    Folgen der Fokussierung auf den Games-Pass?

    Microsoft ist jedenfalls mal wieder ein Paradebeispiel dafür, wie man es nicht machen sollte…

    Die Konkurrenz macht es zum Glück besser.

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