Start Wirtschaft Activision Blizzard: Aktionäre stimmen Übernahme durch Microsoft zu (Update)

Activision Blizzard: Aktionäre stimmen Übernahme durch Microsoft zu (Update)

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Durch die Übernahme von Activision Blizzard kontrolliert Microsoft Marken wie World of Warcraft, Candy Crush Saga und Call of Duty (Abbildung: Microsoft)
Durch die Übernahme von Activision Blizzard kontrolliert Microsoft Marken wie World of Warcraft, Candy Crush Saga und Call of Duty (Abbildung: Microsoft)

Die nächste XXL-Übernahme in der Games-Industrie deutet sich an: Der Xbox-Konzern Microsoft kauft Activision Blizzard.

Update vom 28. April 2022: Die Übernahme von Activision Blizzard durch Microsoft hat eine wichtige Hürde genommen: Die Aktionäre des Spiele-Publishers haben das Angebot  von 95 Dollar pro Aktie heute fast einstimmig angenommen – mehr als 98 Prozent der stimmberechtigten Anteilseigner stimmten für die Transaktion.

Vorbehaltlich der Zustimmung der Kartellbehörden soll die Übernahme bis Juni 2023 abgeschlossen sein.

Activision Blizzard-CEO Bobby Kotick: „Die überwältigende Unterstützung unserer Aktionäre bestätigt unsere gemeinsame Überzeugung, dass wir zusammen mit Microsoft noch besser aufgestellt sind – um unseren Spielern noch größeren Mehrwert und unseren Angestellten mehr Möglichkeiten zu eröffnen. Wir werden uns darauf konzentrieren, ein inspirierendes Vorbild für respektvolle, inklusive Arbeitsplatze zu schaffen.“


Meldung vom 18. Januar 2022: Der geplante 12-Milliarden-Dollar-Kauf des Mobilegames-Riesen Zynga durch Take-Two Interactive (Grand Theft Auto, NBA 2K) ist erst wenige Tage alt – da rollt eine ungleich größere Meldung über die Ticker: Microsoft strebt die Übernahme von Activision Blizzard an – und damit Marken wie Call of Duty, Candy Crush Saga, World of Warcraft, Diablo, Overwatch, Guitar Hero, Tony Hawk, Hearthstone und viele weitere.

Zu Activision Blizzard gehören außerdem Studios wie Blizzard Entertainment, King, Infinity Ward, Sledgehammer Games, Treyarch und Raven Software. Das Unternehmen beschäftigt fast 10.000 Mitarbeiter.

Die beiden börsennotierten US-Konzerne haben die Übernahmepläne bereits offiziell bestätigt. Microsoft zahlt 95 Dollar pro Aktie, was einem Gesamtvolumen von 68,7 Milliarden Dollar (ca. 60 Milliarden €) entspricht – ein gewaltiger Aufschlag von mehr als 40 Prozent gegenüber dem Activision-Schlusskurs vom vergangenen Freitag.

Damit steigt Microsoft nach eigenen Angaben zum drittgrößten Spielehersteller der Welt hinter dem chinesischen Weltmarktführer Tencent (Riot Games, Supercell, Epic Games) und PlayStation-Hersteller Sony Interactive auf. Die Zahl der internen Microsoft-Studios wächst auf 30. Erst im vergangenen Jahr hatte Microsoft den US-Spielehersteller Zenimax (Doom, The Elder Scrolls, Fallout) geschluckt.

Die US-Kartellbehörden müssen dem Deal noch zustimmen; mit dem Abschluss der Transaktion ist erst Mitte 2023 zu rechnen – bis dahin sollen beide Unternehmen komplett eigenständig agieren. Analog zu anderen Fusionen und Übernahmen ist davon auszugehen, dass mittelfristig ‚Synergien‘ gehoben werden sollen – also etwa der Abbau von Doppelstrukturen.

Laut einem Blog-Eintrag von Xbox-Chef Phil Spencer will Microsoft so viele Activision Blizzard-Games wie möglich in die Flatrate-Abos Xbox Game Pass und den PC Game Pass integrieren. Zur Spielebibliothek gehören schon jetzt weite Teile des Electronic Arts- und Bethesda-Portfolios. Nach jüngsten Zahlen hat Microsoft inzwischen 25 Millionen Abonnenten eingesammelt.

Der zuletzt wegen mehrerer Skandale unter enormem Druck geratene Activision-Blizzard-CEO Bobby Kotick soll an Bord bleiben – vorerst zumindest. Der Spielehersteller wird seit Monaten von einer nicht enden wollenden Kaskade an Missbrauchsvorwürfen und Klagen erschüttert, was zu Rücktritten prominenter Top-Manager und weiterer Führungskräfte geführt hat.

Im vergangenen Jahr wurde bekannt, dass Activision Blizzard die Deutschland-Niederlassung in Ismaning bei München auflöst und die Betreuung des deutschsprachigen Raums in der Europa-Zentrale in London ansiedelt. Seitdem war Koch Media für den Vertrieb des Activision-Sortiments im Einzelhandel zuständig.

Beitrag wird laufend aktualisiert

 

 

1 Kommentar

  1. Mit den Gegebenheit in den USA einer Firmenübernahme bin ich leider nicht vertraut:
    Daher weiß hier jemand oder ein Redakteur, was das im Bereich Mitsprache und Entscheidungsrecht bedeutet von den Blizzard IP’s und der Firma an sich, wer hat da das letzte Worte nun?

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