Start Wirtschaft Koch Media: Investor Lars Wingefors gibt Job-Garantie

Koch Media: Investor Lars Wingefors gibt Job-Garantie

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Der Schwede Lars Wingefors ist Gründer, CEO und Großaktionär von THQ Nordic AB.
Der Schwede Lars Wingefors ist Gründer, CEO und Großaktionär von THQ Nordic AB.

Keine Restrukturierung, kein Arbeitsplatz-Abbau, kein Ausverkauf, sondern ein klares Bekenntnis in die langfristige Weiterentwicklung: So beschreibt THQ-Nordic-Chef Lars Wingefors seine Motivation und die Pläne für die künftige Entwicklung von Koch Media.

Im Gespräch mit Gamesindustry.biz hat THQ Nordic-CEO und -Großaktionär Lars Wingefors die Hintergründe der spektakulären Koch-Media-Übernahme und die künftige Ausrichtung des Publishers erläutert. Im Februar 2018 hatte die schwedische Aktiengesellschaft das Traditions-Unternehmen mit Sitz in Höfen (Österreich) und Planegg (Deutschland) samt aller Niederlassungen, Studios und Markenrechte erworben. Kaufpreis: 121 Millionen Euro.

Für THQ Nordic sei der Zukauf insbesondere aus strategischen Überlegungen sinnvoll gewesen: Denn das Koch-Geschäftsmodell beruht nicht nur auf der Vermarktung von Eigenproduktionen, sondern aus einem ganzen Strauß an Dienstleistungen für externe Publisher, darunter Codemasters, Focus Home Interactive und Square Enix.

„Sehr beeindruckt“ sei Wingefors gewesen, was das Koch-Media-Team im Zeitraum der Zusammenarbeit geleistet habe. Seit Mai 2017 koordiniert Koch den Vertrieb von THQ-Nordic-Spielen wie „ELEX“ in vielen europäischen Ländern.

Relevante Übernahmen deutscher Games-Unternehmen durch schwedische Konzerne und Investoren seit 2015 (Stand: 14.02.2018)
Relevante Übernahmen deutscher Games-Unternehmen durch schwedische Konzerne und Investoren seit 2015 (Stand: 14.02.2018)

Lars Wingefors: „Wir sind weiterhin ein kleines Unternehmen.“

Allein durch die Vielzahl an Sprachen, Kulturen und Handelsstrukturen in Europa sei ein Unternehmen wie Koch Media weiterhin von Relevanz. Denn auch im Zeitalter des Digitalvertriebs blieben physische Produkte und Datenträger von großer Wichtigkeit – der Erfolg der Nintendo Switch habe dies gezeigt. Deshalb habe Wingefors nicht einfach nur Anteile an Koch Media erworben, sondern auch Grundstücke und Immobilien. Er will dies als klare Botschaft in Richtung der Branche und der über 1.000 Mitarbeiter verstanden wissen, dass er auch künftig in das Unternehmen investieren will.

Pläne für eine Zusammenlegung von Abteilungen, eine Restrukturierung oder gar einen Arbeitsplatzabbau gäbe es nicht – dies sei auch gar nicht erforderlich. Er meine dies sehr ernst und pflege seine Zusagen zu halten. Bei den Übernahmeverhandlungen habe er zugesagt, dass er sich gut um das Unternehmen kümmern würde.

„Wir sind weiterhin ein kleines Unternehmen“, sagt Wingefors gegenüber Gamesindustry.biz. Man gehöre nicht zu den ‚großen Jungs‘ mit den Milliarden-Dollar-Marken, sondern bediene vielmehr Nischen. „Wir sind weiterhin eine Ansammlung von bescheidenen Nerds. Ich möchte mich nicht mit den Majors vergleichen, die ein komplett anderes, sehr viel zentralisierteres, Lootboxen-basiertes Geschäft betreiben.“

Das komplette Gespräch mit weiteren Hintergrund-Informationen finden Sie bei Gamesindustry.biz. Die Einschätzung der GamesWirtschaft-Redaktion lesen Sie in dieser  ausführlichen Analyse.