Start Wirtschaft Nach Hacker-Angriff: Stellungnahme von Insomniac Games (Update)

Nach Hacker-Angriff: Stellungnahme von Insomniac Games (Update)

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Insomniac Games arbeitet neben Spider-Man 2 auch an Marvel's Wolverine (Abbildung: Sony Interactive)
Insomniac Games arbeitet neben Spider-Man 2 auch an Marvel's Wolverine (Abbildung: Sony Interactive)

Erneut ist ein prominentes Studio das Ziel eines Hackerangriffs geworden – diesmal hat es die Spider-Man-2-Macher von Insomniac Games getroffen.

Update vom 22. Dezember 2023: Als „äußerst belastend“ beschreibt Insomniac Games in einer via X verbreiteten Stellungnahme den jüngsten Daten-Diebstahl – gerade mit Blick auf sensible Personaldaten ehemaliger und amtierender Beschäftigter des Studios sowie von Dienstleistern. Nach Bloomberg-Recherchen seien Bankverbindungen, Kreditkarten-Informationen, Post- und E-Mail-Adressen, Telefonnummern und Ausweis-Kopien in Umlauf geraten.

Ungeachtet des öffentlich gewordenen Materials soll die Entwicklung des PS5-Blockbusters Marvel’s Wolverine wie geplant fortgeführt werden. Das Team bedankt sich zudem für den Zuspruch von Fans und Branchenkollegen.


Nach Hacker-Angriff: Solidarität mit Insomniac Games

Meldung vom 20. Dezember 2023: Es ist nicht das erste und sicher nicht das letzte Mal, dass sich ein Spielehersteller mit einem Leak konfrontiert sieht – also mit jenem Super-GAU, der vertrauliche Dokumente, Präsentationen, Umsatzzahlen, Produktionspläne und Spielszenen vorab und unkontrolliert an die Öffentlichkeit gelangen lässt.

Nicht zwangsläufig ist kriminelle Energie im Spiel: Mal geschieht so ein Daten-Leck durch einen ‚Inside Job‘ (siehe Grand Theft Auto 6 im September 2022), mal durch einen Gerichtsprozess (wie im Falle von Microsoft im Zuge der Activision-Blizzard-Übernahme) oder aber durch einen Hacker-Angriff mit anschließender Lösegeld-Erpressung.

Letzteres trifft auf jenen Hack zu, den das kalifornische Sony-PlayStation-Studio Insomniac Games (Ratchet & Clank: Rift Apart, Marvel’s Spider-Man 2) erteilt hat. Eineinhalb Terabyte an Daten sind in Umlauf gelangt, die unter anderem detaillierte Informationen zu kommenden PlayStation-Spielen des Teams enthalten – dies gilt explizit für das 2021 angekündigte Superhelden-Spiel Marvel’s Wolverine. Darüber hinaus umfasst das Datenpaket auch Angaben zu Insomnniac-Angestellten aus dem Bestand der Personalabteilung.

Nachdem Sony Interactive und Insomniac Games auf die Lösegeld-Forderung in Millionenhöhe offenkundig nicht eingegangen sind, hat die dafür zuständige Hackergruppe das erbeutete Material im Netz veröffentlicht.

Sony Interactive selbst hat sich bislang nicht zu dem Vorgang geäußert. In sozialen Netzwerken mehren sich indes die Solidaritätsbekundungen für Insomniac Games – sowohl von Kollegen bei anderen PlayStation-Studios als auch von Mitbewerbern.

So schreibt etwa das finnische Studio Remedy Entertainment (Alan Wake 2) bei X: „Unser Mitgefühl gilt Insomniac Games und allen betroffenen Team-Mitgliedern. Nach all der Mühe und Hingabe, die sie in ihre Spiele gesteckt haben, haben sie das nicht verdient. Niemand verdient das. Die Hacker haben auch persönliche Daten der Mitarbeiter preisgegeben, was wirklich beschämend ist.“

Der Vorgang hat eine intensive Debatte in der nationalen und internationalen Games-Branche ausgelöst, bis zu welchem Grad eine Berichterstattung grundsätzlich zulässig sei. Vielfach wurde das vorliegende Material detailliert ‚ausgeschlachtet‘, inklusive Szenen aus Bewegtbild-Material und Spoilern zu Wolverine-Handlung, -Schauplätzen und -Figuren; einzelne Redaktionen haben sich mit Blick auf die illegale Quelle bewusst gegen die Auswertung entschieden.

2 Kommentare

  1. Ich finde solche Hacks so oder so schon abartig. Aber wie verantwortungslos die Presse mit den Leaks umgeht, finde ich noch viel viel schlimmer. Und damit seid ihr hier nun nicht gemeint. Ihr berichtet ja allgemein über das Geschehen. Was allerdings PC Games da treibt und die Leaks auch noch weiterverbreitet, damit das kriminelle Handeln unterstützt und seine Leserschaft einfach mal spoilert (und nein, ich habe die Beiträge nicht geöffnet, nur die Überschriften zwangsläufig gelesen), geht gar nicht! Ich würde in solchen Fällen nicht nur die Täter bestrafen, sondern Medien, welche die Leaks auch noch verbreiten, ebenfalls zur Rechenschaft ziehen. Für mich ist die PC Games Webseite in Zusammenhang mit diesen Leaks seit gestern gestorben! Geht gar nicht!

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