Start Wirtschaft Xbox Series X Redesign: Microsoft reagiert auf Datenleck (Update)

Xbox Series X Redesign: Microsoft reagiert auf Datenleck (Update)

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Der Auftritt von Microsoft Xbox auf der Gamescom 2023 (Foto: GamesWirtschaft)
Der Auftritt von Microsoft Xbox auf der Gamescom 2023 (Foto: GamesWirtschaft)

Aus dem Quader wird ein Zylinder: Gerichts-Dokumente legen offen, wie sich Microsoft das Redesign von Xbox Series X und Xbox Series S vorstellt.

Update vom 20. September 2023: Nur „alt“? Oder auch „veraltet“? Xbox-Gaming-CEO Phil Spencer legt via X-Posting Wert auf die Feststellung, dass sich gegenüber den Dokumenten und Mails des massiven Datenlecks (‚Leak‘) „so viel geändert“ habe. Es sei schwer zu ertragen, wenn die Arbeit des Teams auf diese Weise publik werde – zumal es so viel mehr gäbe, auf das sich die Kundschaft freuen könne. Spencer wörtlich: „Wir werden die echten Pläne teilen, wenn wir dazu bereit sind.“

Am gestrigen Dienstag hatten sich die Ereignisse überschlagen: Das Datenleck kam offenkundig durch einen menschlichen Fehler zustande, weil Microsoft-Mitarbeiter (oder -Dienstleister) zwar geschwärzte Dokumente auf die Gerichts-Server hochgeladen hatten – darin befanden sich aber eben auch frei zugängliche Anhänge mit Präsentationen und umfassendem E-Mail-Verkehr, inklusive der Unternehmensspitze um Microsoft-CEO Satya Nadella auf dem Verteiler.

Das Material wurde inzwischen vom Server entfernt, doch der Schaden ist natürlich immens. Denn auch wenn sich Details und Zeitpläne noch ändern mögen: Microsoft hat dem Mitbewerb mindestens die groben Linien der Xbox-Konsolen- und Games-Strategie auf dem Silbertablett serviert.


Xbox Series X Redesign: Leak enthüllt Design und Features

Meldung vom 19. September 2023: Für einen Konzern wie Microsoft, der in seiner Kommunikation jedes Wort wägt und penibel über die Choreographie von Produkt-Ankündigungen wacht, ist der heutige Dienstag mutmaßlich ein mittlerer Albtraum: Denn im Zusammenhang mit der Activision-Blizzard-Übernahme und dem anhaltenden Ringen mit der Kartellbehörde FTC vor US-Gerichten sind als ‚confidential‘ eingestufte Dokumente an die Öffentlichkeit gelangt – inklusive Abbildungen, Zeitplänen, prognostizierter Verkaufszahlen und präziser technischer Informationen zum geplanten Redesign der Xbox Series X, die seit November 2020 auf dem Markt ist.

Wichtig: Die Unterlagen, die zuerst das US-Magazin The Verge publiziert hat, datieren vom Mai 2022 – vereinzelte Angaben und Pläne können inzwischen überholt sein. So ist zum Beispiel die im August 2023 erfolgte Preiserhöhung der Xbox Series X von 499 auf 549 € noch nicht berücksichtigt.

Nichtsdestoweniger geben die Daten einen atemberaubend präzisen und ausführlichen Ausblick auf die kurz-, mittel- und langfristige Xbox-Zukunft bei Microsoft:

Das Refresh-Projekt firmiert unter dem Codenamen Brooklin und ist für Ende 2024 geplant. Aus dem typischen Quader der Xbox Series X wird ein Zylinder, der wie eine Lautsprecherbox anmutet. Auf ein Blu-Ray-Laufwerk will Microsoft verzichten: Das komplette Xbox-Portfolio ist künftig „all digital“. Darüber hinaus soll das neue Modell mehr internen Speicher (2 TB statt 1 TB), eine stabilere WLAN-Anbindung (Wi-Fi 6E, Bluetooth 5.2) und eine höhere Energie-Effizienz aufweisen.

Ausgeliefert wird die ’neue‘ Xbox mit einem überarbeiteten, kabellosen Xbox Wireless-Controller (Codename Sebile), der zwar die gewohnten Abmessungen aufweist, aber erstmals haptisches Feedback bieten wird – analog zum DualSense-Controller von Sonys PlayStation 5. Darüber hinaus sind ein Beschleunigungssensor (Accelereometer) sowie Laufsprecher verbaut; das Gamepad soll außerdem robuster sein, die Buttons lassen sich leiser betätigen. Mit Blick auf die Nachhaltigkeit kommen Recycling-Materialien zum Einsatz; der Akku lässt sich tauschen und ersetzen.

Die ebenfalls überarbeite Xbox Series S (Codename Ellewood) soll auch künftig einen kostengünstigen Einstieg in die Xbox-Konsolenwelt eröffnen – bei einer unverbindlichen Preisempfehlung von unter 300 $ und bei augenscheinlich unverändertem Design. Im Lieferumfang enthalten ist ebenfalls der neue Xbox-Controller. Die S-Klasse verfügt künftig serienmäßig über 1 TB Speicher – analog zur Carbon Black-Edition, die seit Anfang September für 349 € verkauft wird.

Mit den beschriebenen Neuerungen reagiert Microsoft nach eigenen Angaben auf Kundenwünsche, etwa mit Blick auf den Speicherplatz und die Funktionalität des Controllers, der damit zur PlayStation 5 aufschließt.

Der eigentliche Nachfolger der Xbox Series X soll laut weiterer Gerichts-Dokumente erst 2028 auf den Markt kommen – der Konsolen-Zyklus würde somit acht Jahre umfassen. Zwischen der Xbox One (2013) und der Xbox Series X/S (2020) sind sieben Jahre vergangen.

Microsoft hat sich zum XXL-Leak bislang nicht geäußert.

Beitrag wird laufend aktualisiert.

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