Start Wirtschaft Medienbericht: Gamelife übernimmt Schweizer GameStop-Filialen (Update)

Medienbericht: Gamelife übernimmt Schweizer GameStop-Filialen (Update)

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In Deutschland betreibt GameStop rund 200 Filialen (Stand: September 2020)
In Deutschland betreibt GameStop rund 200 Filialen (Stand: September 2020)

Der Mailänder Einzelhändler Cidiverte soll die von Schließung bedrohten Schweizer GameStop-Filialen unter dem Namen Gamelife weiterführen.

Update vom 23. Dezember 2022: Kurz vor Weihnachten gibt es offenbar gute Nachrichten für Belegschaft und Kunden der Schweizer GameStop-Filialen: Nach Informationen des Portals Esports.ch hat das Unternehmen die Mitarbeiter schriftlich darüber informiert, dass es einen namhaften Interessenten gäbe, der alle 14 Standorte übernehmen wolle.

Konkret soll das Mailänder Einzelhandels-Unternehmen Cidiverte – Betreiber von insgesamt zwölf Videospiele- und Merchandise-Läden der Marke Gamelife – einspringen. Das Geschäftsmodell ist jenem von GameStop schon jetzt zum Verwechseln ähnlich, zumal das Unternehmen seit Jahren eng mit großen Publishern zusammenarbeitet: In Italien ist Cidiverte seit mehr als zehn Jahren exklusiver Distributionspartner von Take-Two Interactive (Grand Theft Auto, Red Dead Redemption, NBA 2K).

Die Verträge seien laut Medienbericht bereits unterzeichnet. Die Umstellung von GameStop auf Gamelife soll im April und Mai 2023 erfolgen.

GameStop selbst hat die Lage in der Schweiz bislang nicht kommentiert. Auch in Deutschland und Österreich wurden oder werden mehrere Filialen geschlossen.


Medienbericht: GameStop schließt Filialen in der Schweiz

Laut übereinstimmender, bislang unbestätigter Medienberichte schließt die US-Handelskette GameStop zum Jahreswechsel alle Filialen in der Schweiz.

Meldung vom 10. Oktober 2022: Die GameStop-Stores samt ihrem Videospiel- und Fanartikel-Sortiment gehören zum festen Inventar vieler Fußgängerzonen und Einkaufszentren – jetzt reagiert das US-Unternehmen offenkundig auf strukturelle Marktveränderungen und die Folgen zurückliegender Einzelhandel-Lockdowns.

Nach übereinstimmenden Meldungen – die vom Unternehmen bislang weder bestätigt noch dementiert wurden – zieht sich GameStop aus dem Schweizer Markt zurück.

Zuerst hatte darüber das Magazin Esports.ch berichtetDemnach seien die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bereits am vergangenen Donnerstag an den Standorten informiert worden, dass Anfang 2023 alle 14 Filialen des Landes geschlossen werden. Davon betroffen sind 83 Beschäftigte der Stores, unter anderem in Bern, Basel, Luzern, Winterthur, Sankt Gallen und im Großraum Zürich.

Den Portalen Watson und 20min liegt nach eigener Darstellung ein internes Schreiben vor, wonach die GameStop Schweiz GmbH beabsichtigt, das lokale Geschäft „aus strategischen Gründen“ aufzugeben. Zur Begründung wird auf die rückläufige Rentabilität des stationären Geschäfts im Bereich Elektronik- und Videospiele verwiesen – gleichzeitig verlagert sich der Umsatz auf Download- und Streaming-Angebote.

Laut weiterer Quellen soll auch eine zweistellige Zahl an GameStop-Ladengeschäften in Deutschland und Österreich geschlossen werden – auch hierfür gibt es zur Stunde keine Bestätigung. Derzeit existieren etwa 170 GameStop-Standorte in Deutschland und sieben in Österreich. Bereits in den zurückliegenden Monaten hatte GameStop „nicht profitable Stores“ aufgegeben – zuletzt Mitte September die seit 15 Jahren bestehende Filiale in den Erlangen Arcaden.

Die GameStop Deutschland GmbH mit Sitz im schwäbischen Memmingen zählt neben Amazon, Otto und der MediaMarkt-Saturn-Gruppe zu den wichtigsten und umsatzstärksten Vertriebskanälen großer Konsolen-Hersteller und Games-Publisher im deutschsprachigen Raum. Österreich und die Schweiz machen rund 20 Prozent des dreistelligen Millionen-Umsatzes der hiesigen GameStop-Niederlassung aus.

Nach einem Gewinn von rund 560.000 € in der Saison 2020/21 weist die deutsche Tochter für das Geschäftsjahr 2021/22 einen Verlust von knapp 178.000 € aus. Durch umfangreiche Darlehen und Garantien des US-Mutterkonzerns und der Luxemburger Europa-Holding sei die Finanzierung der Gesellschaft laut Geschäftsbericht mindestens bis Ende Ende August 2023 ausreichend abgesichert.

GameStop betreibt zwar weltweit immer noch mehr als 4.500 Läden, will aber künftig im Online-Segment wachsen: Eine wesentliche Rolle spielt dabei ein NFT-Marktplatz, wo digitale Unikate via Blockchain gehandelt werden. In die Schlagzeilen geraten war das börsennotierte Unternehmen Anfang 2021: Spekulanten hatten den Aktienkurs infolge eines ‚Short Squeeze‘ exponentiell steigen lassen.

GamesWirtschaft hat GameStop Deutschland Ende vergangener Woche um eine Stellungnahme gebeten. Sobald weitere Informationen vorliegen, wird dieser Beitrag aktualisiert.

3 Kommentare

  1. Zitat: „Betreiber von insgesamt Videospiele- und Merchandise-Läden der Marke Gamelife“

    Wie viele Filialen sind es denn?

  2. MediaMarkt und Saturn (Ceconomy) wirtschaften zukunftsorientiert und bieten stationären Handel und Online.
    Sollte GameStop nur noch Online vefügbar sein, wird dass das Ende des Unternehmens. Online steht man dann ganz anderen Konkurrenten gegenüber.

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