Von einst 200 GameStop Stores in Deutschland waren zuletzt nur noch knapp 70 übrig – Anfang 2025 sinkt die Zahl der Filialen auf Null.
Update vom 2. Dezember 2024 (17 Uhr): Auf gamestop.de sind keine Spiele mehr vorbestellbar, die in den kommenden Wochen und Monaten erscheinen – etwa Indiana Jones und der Große Kreis, Monster Hunter Wilds, Kingdom Come Deliverance 2 oder Assassin’s Creed Shadows.
Aufrufe der entsprechenden Produktseiten über Suchmaschinen werden direkt zur Homepage umgeleitet. Laut übereinstimmender Rückmeldungen nehmen die Filialen schon seit dem Donnerstag-Nachmittag keine Vorbestellungen mehr an. Auch die Unterseite, die über Ankauf-Optionen informiert, ist inzwischen deaktiviert; die ‚Eintauschliste‘ (‚9.99er‘ / ‚9.90er‘) enthält keine Daten.
Danke für die vielen Hinweise!
Eine Liste der verbliebenen GameStop-Stores zwischen Kiel und München finden Sie hier.
Update vom 2. Dezember 2024 (10 Uhr): Aus der deutschen GameStop-Zentrale ist nach Lage der Dinge vorerst keine Auskunft zu erwarten. Gleichwohl gibt es zumindest eine Art öffentliche Bestätigung: Auf die Nachfrage eines Instagram-Nutzers, ob Ende Januar die Schließung anstünde, lautete die Antwort des offiziellen GameStop-Deutschland-Accounts: „Ja“. Wer vor Ort in den Filialen nachfragt, bekommt spätestens seit Freitag die gleiche Antwort.
Widersprüchliche Angaben gibt es mit Blick auf den Weiterbetrieb des Online-Shops – Update folgt.
Update vom 29. November 2024 (20 Uhr): Den ganzen Freitag über haben uns weitere Rückmeldungen von GameStop-Mitarbeitern und -Kunden erreicht (danke dafür). Zwei Anmerkungen zu oft gestellten Fragen:
- Die Meldung vom heutigen Vormittag bezieht sich allein auf den Filial-Betrieb – ob und in welchem Umfang der GameStop-Online-Shop fortgeführt wird, ist Gegenstand weiterer Recherchen. So ist es aktuell möglich, Computerspiele zu bestellen, die nach dem 31. Januar erscheinen (etwa Assassin’s Creed Shadows).
- Mit Blick auf die Laden-Schließungen wurden einzelne Services aus dem Programm genommen – so findet nach übereinstimmender Schilderung kein Ankauf mehr statt. Weiterhin aktiv angeboten wird offenkundig die Garantieverlängerung (‚GameStop Protection‘) – diese Versicherungsleistung wird über einen externen Dienstleister abgewickelt.
Seitens GameStop Deutschland gibt es weiterhin keine offizielle Stellungnahme.
Wir freuen uns über Feedback zur Situation bei Ihnen vor Ort (via Kommentar, Social Media oder E-Mail).
GameStop schließt alle Filialen in Deutschland
Meldung vom 29. November 2024 (11 Uhr): Noch läuft bei den 69 GameStop-Filialen in Deutschlands Innenstädten das Black-Friday-Business – mit Rabatten auf Konsolen, Spiele, Zubehör und Merchandise. Im Shopping-Center Bikini Berlin hat bis zu den Feiertagen ein GameStop-Pop-Up-Store mit wechselndem Sortiment geöffnet.
Tatsächlich kommt das Weihnachtsgeschäft 2024 bereits einem Ausverkauf gleich. Denn nach bislang unbestätigten Informationen wird der US-Einzelhändler in Kürze alle Ladengeschäfte in Deutschland schließen – und zwar bereits zum 31. Januar 2025. Die Angaben decken sich mit dem Kenntnisstand von Lieferanten und Spiele-Herstellern.
Offizielle Stellungnahmen seitens der Konzern-Zentrale und der GameStop Deutschland GmbH im baden-württembergischen Tannheim liegen zur Stunde nicht vor – in den zurückliegenden 24 Stunden blieben alle Anfragen unbeantwortet.
Am Donnerstag-Vormittag hatten sich in der Branche erste Hinweise verdichtet, nachdem zunächst die Filialleiter über die Entscheidung informiert worden waren. Im Tagesverlauf wurden die bevorstehenden Schließungen bereits proaktiv von Mitarbeitern gegenüber Kunden kommuniziert, wie Rückmeldungen aus dem ganzen Bundesgebiet zeigen. Das Personal nimmt mittlerweile keine Vorbestellungen mehr entgegen – auch der Verkauf von Gutscheinen wurde dem Vernehmen nach gestoppt.
Die Schließungen sind eine bittere Nachricht für landesweit 500 GameStop-Beschäftigte – und ein weiterer Rückschlag für den stationären Einzelhandel. Bereits im Jahr 2023 waren mehr als 100 GameStop-Läden aus Deutschlands Fußgängerzonen und Einkaufszentren verschwunden. Besonders betroffen: mittelgroße Städte und Regionen mit mehreren GameStop-Filialen.
Weltweit liegt die Zahl der GameStop-Geschäfte bei über 4.000. Im Zuge der jüngsten Quartalszahlen hatte der börsennotierte US-Konzern bereits angekündigt, weitere Standorte zu schließen. In Europa ist das kriselnde Unternehmen nur noch in Frankreich, Deutschland und Italien vertreten – die dortigen Läden wurden in dieser Woche an den Mailänder Händler Cidiverte verkauft, der bereits 2022 die Schweizer GameStop-Dependancen übernommen hatte. Die italienischen Geschäfte sollen nun ebenfalls in Gamelife-Stores umgewandelt werden.
Die GameStop Deutschland GmbH setzte im Geschäftsjahr 2022/23 mehr als 140 Mio. € um – bei einem Gewinn von 2,8 Mio. €. Zuvor hatte der Spiele-Händler – auch infolge der Corona-Unwucht – rote Zahlen geschrieben. Als hauptursächlich für die GameStop-Krise gilt der seit Jahren anhaltende Trend zum Download- und Digitalvertrieb von Computer- und Videospielen und das rückläufige Geschäft mit Gebraucht-Hard- und Software (Hintergrund).
Dieser Beitrag wird laufend aktualisiert.
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Also die Links zu Vorbestellungen auf der Webseite führen inzwischen ins nichts oder zu Rugrats, das am 6.12 erscheint. Denke mal, dass ist ein gutes Zeichen dafür, dass komplett sense ist…. Leider, da MM/Saturn kein guter Garant dafür ist, auch seine Vorbestellung zu bekommen.
Was passiert jetzt mit den Vorbestellungen? Assassin’s Creed Shadows wurde ja auf den Februar verschoben.
Ich habe dort angerufen, um mich zu erkundigen. Die Filialleiter haben selbst noch keine genauen Informationen, denken aber, dass sie Mitte nächster Woche Antworten von der Zentrale bekommen. Bisher können sie eine Rückabwicklung mit Auszahlung des verbuchten Werts von 50 € wegen der speziellen Verrechnungsmethode beim Eintausch nicht durchführen. Er ging aber davon aus, dass sie bald das Okay bekommen, weil alles andere (Tausch gegen andere oder deine alten Games, Gutschein) noch komplizierter wäre.
Nur die Ladengeschäfte schließen, der Onlinehandel bleibt/wird das neue Kerngeschäft
Sicher? Quelle?
Ich bin ehrlich gesagt schon ein wenig angefressen deswegen.
Man hat die Läden hier umstrukturiert, sogar den Fokus teils von Games komplett runtergenommen auf Merch und TCGs – mit Grading von Karten sogar, ähnlich wie in Amerika.
Mit dem Verlust dessen wird dann wohl unser Saturn und Mediamarkt wieder gut Schwung bekommen.
Aber mal ne andere Frage: In der Grafik oben wird Bandai Namco als Französisch angegeben, müsste es nicht Japanisch sein? Oder liegt es am Bandai Namco Entertainment Hauptstandort in Frankreich?
Das sehr schade ich bin immer gerne zu Gamestop gegangen.
Ist das jetzt eine Art Ritterschlag für gameswirtschaft, dass man von Bild zitiert wird?
Gerade bei BILD gefunden:
https://www.bild.de/geld/wirtschaft/gamestop-schliesst-alle-deutschland-filialen-ende-januar-ist-schluss-6749b906f650db29b6aa03d9
Gamestopkrise? Es braucht m.E. kein Wirtschaftsstudium um zu sehen, dass Gamestop innmitten einer erfolgreichen Transformation ist. Vor ein paar Jahren noch schrieb Gamestop jedes Quartal mehrere hundert Million Dollar Verlust. Nun ist das Unternehmen seit seit 3 Quartalen wieder profitabel und sitz auf knapp 4 Milliarden Dollar Cash. Zur Transformation gehört auch das Unternehmen für die Zukunft Krisenfest zugestalten. Das es für den Einzelhandel immer schwerer wird ist allgemein bekannt.
Also nochmal lieber Redaktion: Welche Gamestopkrise?
Beschissen ist das für die Beschäftigen, definitiv. Aber auch im Einzelhandel gibt es Fachkräftemangel. So widersinnig es ist, Entlassungen können derzeit Volkswirtschaftlich sogar von nutzen sein. Da so andere Unternehmen wieder Stellen besetzen können um Umsatz zu generieren. Aber das ist ein anderes Thema. Gamestopkrise? Nein, die gibt es nicht.
Möge die Transformation gelingen.
Klar; alle Filialen schließen, aber mit Krise hat das nichts zu tun.
Bin jedenfalls gespannt, wie Gamestop ohne Filialen und Mitarbeiter weiter am Markt tätig sein will. Ich meine, es ist absolut logisch dass ein gut laufendes Unternehmen die Geschäftstätigkeit im gesamten Land aufgibt. Das hilft bestimmt und hat nichts damit zu tun, dass man schlechte Geschäftszahlen hat.