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EU droht USA mit Strafzöllen auf Spielkonsolen

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Die EU-Kommission droht den USA mit Strafzöllen auf Spielkonsolen (Foto: GamesWirtschaft)
Die EU-Kommission droht den USA mit Strafzöllen auf Spielkonsolen (Foto: GamesWirtschaft)

Im Streit um Subventionen für die Flugzeugbauer Airbus und Boeing will die EU-Kommission US-Importe mit Strafzöllen belegen. Auf der Liste der Produkte: Spielkonsolen.

Cecilia Malmström macht Ernst: Die EU-Handelskommissarin hat eine elf Seiten lange Liste mit Produkten made in USA veröffentlicht, die mit Strafzöllen belegt werden sollen. Aufgeführt sind Hunderte Waren, darunter Tomaten-Ketchup, Hubschrauber, Shrimps, Zitrusfrüchte, Chemikalien, Geldbörsen, Casino-Tische und Spielkonsolen. Von der Regelung betroffen wäre in erster Linie der amerikanische IT-Riese Microsoft und dessen Xbox-One-Konsolen.

Gesamtvolumen: 20 Milliarden Dollar, umgerechnet rund 18 Milliarden Euro.

Auslöser des Streits: Sowohl die EU als auch die USA haben Beschwerden bei der Welthandelsorganisation WTO eingelegt. Die Europäer klagen über unerlaubte Beihilfen der US-Regierung für Boeing – umgekehrt wirft Washington der EU vor, sie handle in gleicher Weise bei Airbus. US-Präsident Donald Trump hat bereits angedroht, Einfuhr-Zölle von über 11 Milliarden Dollar zu erheben. Davon betroffen sind insbesondere Lebensmittel aus Europa.

Bereits im vergangenen Jahr hatte Trump den deutschen Autobauern Daimler, Volkswagen und BMW mit Sonderabgaben als Vergeltung für EU-Zölle auf US-Stahl gedroht.

Malmström erwartet nun Stellungnahmen von den betroffenen Unternehmen und deren Interessensverbänden. Ziel sei es, ein Gleichgewicht („level-playing field“) in der Luftfahrt zu erreichen – Zölle seien nur ein letztes Mittel, falls die anstehenden Verhandlungen scheitern. Die Handelskommissarin setzt weiterhin auf den Dialog zwischen der EU und den USA, um den seit Jahren andauernden Streit beizulegen.