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Respawn Entertainment: EA stellt Spiel ein und baut Stellen ab

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Respawn Entertainment (u. a. Apex Legends, Titanfall) ist eine Tochter des US-Spieleherstellers Electronic Arts (Foto: GamesWirtschaft)
Respawn Entertainment (u. a. Apex Legends, Titanfall) ist eine Tochter des US-Spieleherstellers Electronic Arts (Foto: GamesWirtschaft)

Im Vorfeld der Quartalszahlen rollt die nächste Entlassungswelle bei Electronic Arts: Der US-Konzern entlässt weitere 300 bis 400 Beschäftigte.

Der Wanderpokal für angewandten Public-Relations-Euphemismus geht in dieser Woche an Respawn Entertainment (Apex Legends, Star Wars Jedi: Survivor): In einer via Social Media verbreiteten Stellungnahme räumt das kalifornische Studio ein, dass „gezielte Anpassungen“ in den Teams der Marken Apex Legends und Star Wars Jedi vorgenommen wurden.

Übersetzt: Kündigungen. In Summe sind 100 Angestellte betroffen.

Zur Begründung verweist die Sparte des US-Spieleherstellers Electronic Arts auf die Einstellung von zwei Projekten, die sich in einer frühen Entwicklungsphase befunden hätten. Dem Vernehmen nach handelt es sich um einen Online-Shooter im Titanfall-Universum.

Gegenüber US-Medien hat Electronic Arts den Abbau von 200 weiteren Jobs bestätigt. Laut IGN sei insbesondere der Support-Bereich betroffen – die Kündigungen beträfen aber auch andere Abteilungen. Bloomberg beziffert die Gesamtzahl auf 300 bis 400 Stellen.

Respawn ist damit nach Bioware das nächste EA-Studio, das sich mit substanziellem Personalabbau konfrontiert sieht. Anfang 2024 hatte der Publisher bereits 5 Prozent der Belegschaft reduziert. Nach Abzug der jüngsten „Anpassungen“ dürfte Electronic Arts weltweit noch rund 13.000 Mitarbeiter beschäftigen, davon 120 in der Kölner Niederlassung.

Electronic Arts baut Stellen bei Respawn ab

Am kommenden Dienstag (6. Mai) wird das Unternehmen nach Börsenschluss die Geschäftszahlen für das Finanzjahr 2024/25 bekannt geben, das im März endete. Das Management um CEO Andrew Wilson rechnet mit einem Umsatz von 7,4 Mrd. $ (ca. 6,5 Mrd. €) und einem Überschuss von 1,1 Mrd. $.

Zu den wesentlichen Erlös-Säulen zählen weiterhin Titel wie EA Sports FC 25 oder Madden NFL 25 – auch das Hazelight-Spiel Split Fiction kann an die Fabelzahlen von It Takes Two anknüpfen.

Electronic Arts ist damit zwar weiterhin hochprofitabel, doch bei einzelnen Titeln knirscht es erkennbar. Eine Gewinnwarnung im Zusammenhang mit den deutlich verfehlten Verkaufserwartungen beim Bioware-Rollenspiel Dragon Age: The Veilguard und fehlendes Momentum bei Apex Legends und EA Sports hatte Ende Januar zu einem massiven Kursrutsch geführt, von dem sich die EA-Aktie mittlerweile wieder etwas erholt hat.

Im laufenden Geschäftsjahr ist abseits neuer Sport-Titel ein neues Battlefield geplant – Electronic Arts unterstützt außerdem die Nintendo Switch 2 (Launch: 5. Juni), unter anderem mit EA Sports FC.


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1 Kommentar

  1. Man darf, auch wenn das hier nahezu unter Ausschluss der Öffentlichkeit passiert, durchaus erwähnen, dass das „Knirschen“ bei EA Sports im Wesentlichen auf den nicht-US Markt und da vor allem auf Fußball zurückzuführen ist. Das steht im Einkang mit stetig sinkenden TV Quoten und damit einhergehenden Gesamterlösen der Sportart (mit wenigen Ausnahmen) und einem sinkenden Interesse in Europa an der Sportart.

    EA ist daran nicht unschuldig, weil sie dem gleichen Spiel seit fast über einem Jahrzehnt nur Rosterupgrades zum vollpreis spendieren. Sie haben aber auch mit College Football 25 das beste Sportsim-Spiel seit Jahren abgeliefert, welches in den USA auch direkt hinter CoD auf der Bestsellerliste des letzten Jahres landete und mit der angeteaserten cross-integration in der 26er Variante mutmaßlich auch Madden einen boost geben wird, ganz egal wie schlecht das kommende Madden wird (Spoiler: schlecht).

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