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ESL Pro Tour: Blizzard lagert eSport-Geschäft aus

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Die ESL übernimmt für Blizzard die eSport-Betreuung von
Die ESL übernimmt für Blizzard die eSport-Betreuung von "WarCraft 3 Reforged" und "StarCraft 2" (Abbildungen: ESL / Blizzard Entertainment)

Spektakulärer Deal für die eSport-Veranstalter ESL und DreamHack: Die ESL Pro Tour wird um die Blizzard-Marken „StarCraft 2“ und „WarCraft 3“ ergänzt.

Der Kölner Turnier-Veranstalter ESL Gaming und das eSport-Festival DreamHack – beides Töchter des schwedischen Medienkonzerns MTG – schließen mit dem US-Studio Blizzard Entertainment einen Drei-Jahres-Vertrag. Dadurch werden die beiden Blizzard-Strategie-Klassiker „WarCraft 3: Reforged“ und „StarCraft 2“ Teil der ESL Pro Tour, in der bislang ausschließlich „Counter-Strike: Global Offensive“ praktiziert wird.

Blizzard stellt für die dreijährige Laufzeit ein Preisgeld von umgerechnet mehr als 1,6 Millionen Euro pro Spiel zur Verfügung.

Das neu geschaffene Format existiert erst seit Herbst 2019 und richtet sich an ambitionierte Spieler, die sich über ein Ranglisten-System für Turniere qualifizieren können. ESL und DreamHack erhoffen sich von der ESL Pro Tour neue Zielgruppen und Vermarktungs-Plattformen. Bemerkenswert: Das „StarCraft 2“-Finale – quasi die Weltmeisterschaft in dieser Disziplin – wird nicht mehr auf der Blizzard-Hausmesse Blizzcon ausgetragen, sondern im Rahmen des ESL-Formats Intel Extreme Masters Katowice im polnischen Katowitz. Eine unmittelbare Folge der Vereinbarung ist die Einstellung der „StarCraft World Championship Series“.

Der Deal bringt Vorteile für alle beteiligten Parteien: Blizzard konsolidiert damit den eSport-Betrieb und kann sich dadurch unter anderem auf hauseigene Profi-Ligen konzentrieren, etwa die Overwatch League. Blizzard-Manager Allen Brack verspricht sich von der Auslagerung an die ESL mehr Stabilität und Wachstumspotenzial, um Spielern, Live-Streamern, Kommentatoren und Fans weiterhin eine eSport-Heimat bieten zu können.

Die ESL hingegen reduziert die Abhängigkeit vom US-Studio Valve („Counter-Strike: Global Offensive“, „Dota 2“). Immer mehr Publisher setzen eigene eSport-Ligen auf, um die komplette Wertschöpfungskette zu kontrollieren, darunter Epic Games („Fortnite“), Electronic Arts („FIFA“), Konami („PES 2020“) oder Ubisoft („Rainbow Six Siege“). Mittlerweile gehören „FIFA“, „League of Legends“ und „PlayerUnknown’s Battlegrounds“ nicht mehr zum Repertoire der traditionsreichen ESL Meisterschaft.