Mit einer pragmatischen Lösung kommt das Verkehrsministerium jenen Studios entgegen, die von beiden Phasen der Games-Förderung profitieren wollen.
Wer Fördergelder für die Entwicklung eines Prototypen erhalten hat, kann im nächsten Schritt auch die Produktion des eigentlichen Spiels vom Staat bezuschussen lassen – so lautete die Botschaft, die das Verkehrsministerium (BMVI) an die deutsche Games-Branche ausgesandt hat.
Die Vorgehensweise erscheint auch deshalb sinnvoll, weil es ja im Interesse von Politik und Steuerzahlern sein muss, dass die einzelnen Phasen aufeinander bauen und ineinander greifen.
In der Praxis ergaben sich zuletzt aber Hürden: Vor der Antragstellung in Phase 2 muss das Studio nachweisen, dass die Entwicklung aus der Pilotphase („De-Minimis“) abgeschlossen ist. Konkret muss ein „Abschlussbericht“ vorliegen, auf dessen Basis über weitere Subventionen entschieden wird – sprich: Wurden die versprochenen Ziele der Prototypenphase erreicht? Liegt das Projekt im vereinbarten Zeitplan?
Genau das war in gleich mehreren Fällen noch nicht möglich: Die Entwickler hätten mehrere Monate überbrücken und Personal vorhalten müssen, um einen Folge-Antrag zu stellen – oder alternativ eben ganz auf die Förderung verzichten müssen.
Das BMVI hat auf diese Malaise reagiert: Ab sofort können vorläufige Berichte vorgelegt werden. Wenn auf Basis dieser Prüfung erkennbar ist, dass das Games-Projekt aller Voraussicht nach erfolgreich ist, kann die Bewilligung der folgenden Phase parallel erfolgen – dadurch werden Zeitverzug und Mehrkosten minimiert.
Das Verkehrsministerium ist zuversichtlich: „Somit wird kein Antragsteller von einer Anschlussförderung ausgeschlossen, nur weil das vorherige Projekt noch nicht formal beendet ist.“
Game-Geschäftsführer Felix Falk begrüßt auf Nachfrage die Korrekturen: „Mit den bei der Games-Förderung eingesetzten Steuergeldern muss natürlich verantwortungsvoll umgegangen werden. Allerdings muss die Abwicklung trotzdem effizient und zügig geschehen und es darf nicht zu unnötig langen bürokratischen Prozessen kommen, die den Erfolg der Förderung in Gefahr bringen“, so Falk. „Daher haben wir uns beim Bundesverkehrsministerium auch in diesem Punkt für ein pragmatisches Vorgehen eingesetzt.“ Mit der jetzt gefundenen „guten Lösung“ würde das BMVI sicherstellen , dass Games-Unternehmen schnellstmöglich nach einer Prototypenförderung auch mit der geförderten Produktion starten können.