Start Politik Codename Eisenfaust: 1,8 Mio. € vom Bund für HandyGames

Codename Eisenfaust: 1,8 Mio. € vom Bund für HandyGames

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Das Wirtschaftsministerium beteiligt sich an der Entwicklung von Codename Eisenfaust - zumindest finanziell (Abbildung: HandyGames)
Das Wirtschaftsministerium beteiligt sich an der Entwicklung von Codename Eisenfaust - zumindest finanziell (Abbildung: HandyGames)

Das Wirtschaftsministerium (BMWK) beteiligt sich mit fast 1,8 Mio. € an der Umsetzung des HandyGames-Projekts Codename Eisenfaust.

Ein „hochwertiges Next-Gen-Action-Adventure“ mit „filmreifer Präsentation“ made in Giebelstadt – so lautet der Plan von HandyGames, einer Tochter des Wiener Publishers THQ Nordic. Das Projekt mit dem Arbeitstitel Codename Eisenfaust ist in einem „dystopischen Sci-Fi-Universum“ angesiedelt, in dem ein Elite-Soldat seine Durchschlagskraft in „abwechslungsreichen Nahkämpfen“ unter Beweis stellen muss.

Das Konzept des bislang unangekündigten Spiels hat bereits 2021 das Verkehrsministerium unter Leitung von CSU-Minister Andreas Scheuer überzeugt, der einen Zuschuss von knapp 200.000 € bereit stellte. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) packt jetzt noch eine Schippe drauf und beteiligt sich mit 1.789.292 € an der Entwicklung von Codename Eisenfaust – eine der höchsten Summen, die im Rahmen der Games-Förderung des Bundes bislang bewilligt wurden.

Die Laufzeit des Projekts reicht bis in den April 2026; mit dem fertigen Ergebnis ist also frühestens in drei Jahren zu rechnen. Die HandyGames-Geschäftsführer Christopher und Markus Kassulke haben dazu eigens im Februar 2022 eine eigene Tochter – die HandyGames Studios GmbH – gegründet.

Im HandyGames-Portfolio sticht das Großprojekt deutlich hervor: Das seit 23 Jahren bestehende Unternehmen mit Sitz nahe Würzburg hat sich als Indie-Games-Publisher positioniert und vermarktet üblicherweise kleine und mittelgroße Projekte für PC, Konsole, VR-System, Smartphone und Tablet – darunter prämierte Titel wie Endling, One Hand Clapping, El Hijo und Through the Darkest of Times. Daneben setzt HandyGames auch Titel der Konzernmutter THQ Nordic für Mobile-Plattformen um und entwickelt Games auf Basis von Eigenmarken wie TownsMen.

Mit dem jüngsten Zuschuss für HandyGames wächst die Summe der Subventionen für die schwedische Embracer Group auf deutlich über 17 Mio. €. Zum Konzern gehören neben HandyGames auch Black Forest Games, Piranha Bytes und der Münchener Publisher Plaion (Dead Island 2, Chorus, Metro).

Infolge leerer Fördertöpfe für die Jahre 2023 und 2024 gilt seit Anfang Mai ein Annahme-Stopp für die Computerspiele-Förderung des Bundes: Studios mit Sitz in Deutschland können bis auf Weiteres keine neuen Anträge stellen, was vielfach für Finanzierungslücken sorgt. Ob und wann das Budget von derzeit 70 Mio. pro Jahr aufgestockt wird, ist Stand jetzt völlig offen.

1 Kommentar

  1. Machtfantasien a lá „Elitesoldat“ in „abwechslungsreichen“ Nahkämpfen in einem „dystopischen“ Universum – muß sowas wirklich gefördert werden? Oder sollte man der Zielgruppe mal einen Schulausflug in die Ukraine spendieren, wo sie sich den ganzen dystopischen Scheiß live anschauen können, inklusive Blutspritzer direkt ins Gesicht?

    „Kulturförderung“? Du meine Güte, wo leben wir denn?

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