Start Marketing & PR 15 Jahre Trusted Events: „Es geht langsam wieder aufwärts“

15 Jahre Trusted Events: „Es geht langsam wieder aufwärts“

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Trusted Events-Chef Stefan Kinner mit seinem Team auf der Gamescom 2024 (Foto: Trusted Events)
Trusted Events-Chef Stefan Kinner mit seinem Team auf der Gamescom 2024 (Foto: Trusted Events)

Wer je auf einer Gamescom war, kennt die Arbeit von Trusted Events: Der Münchener Messe- und Event-Spezialist feiert 15jähriges Jubiläum.

Schon von weitem sind die weiß-blauen Rauten der bayerischen Fahne zu erkennen, die über dem Basis-Camp der Trusted Events GmbH weht. Dort – im Gamescom 2024-Außenbereich zwischen Halle 5 und 6 – sind Bierbänke, Lagerflächen und Container mit Technik und Material aufgebaut, abgetrennt hinter hohen Metallzäunen und durchgängig bewacht von Security. Das sogenannte ‚Village‘ dient als Zentrale, von wo aus sich alle 17 betreuten Messestände auf dem weitläufigen Koelnmesse-Gelände am schnellsten erreichen lassen – per Roller oder zur Not zu Fuß. Irgendwas ist ja immer.

Ruhige Minuten sind selten während des laufenden Messebetriebs. Dann lässt sich zum Beispiel beobachten, wie sich ein Toga-gewandeter Julius Cäsar mit Ausstellerausweis zwischendurch eine Cola zieht, ehe es zurück geht in den Trubel der Halle 6, wo das Team des Unternehmer-Paars Stefan und Sabine Kinner im Auftrag von Take-Two einen gigantischen Civilization 7-Sperrholz-Tempel aufgebaut hat.

Der US-Publisher zählt zu den Stammkunden unter den Spiele-Konzernen, für die der Event-Spezialist aus dem Norden Münchens in den 15 Jahren seit Gründung schon Messe-Auftritte und -Shows umgesetzt hat – darunter Activision Blizzard, Bethesda, Konami, Funcom, Nvidia, Sony PlayStation, Bandai Namco, Nintendo, SEGA und viele weitere.

Allein im Gaming-Kernbereich hat das Team im abgelaufenen Jahr 45 Projekte koordiniert – in Summe waren es mehr als 200.

15 Jahre Trusted Events: „Gamescom ist unser wichtigstes Event“

Natürlich war, ist und bleibt die Gamescom für Kinners Team das wichtigste Event im Jahr – sowohl mit Blick auf Volumen und Umsatz als auch in der Außenwirkung. Zwar ist Trusted Events mittlerweile auch auf vielen anderen Conventions, Messen und Events im Einsatz – doch die Herausforderungen und Lösungen seien allein aufgrund der XXL-Budgets „auf einem anderen Level“.

Kinners Highlight, das ihm und seinem Team am meisten abgefordert hat: der Borderlands 3-Auftritt entlang der Gamescom 2019, ebenfalls für Take-Two und dessen Label 2K. Inklusive Livestream-Studio, Bühnenshows und 200 Anspielstationen sei das schon echte Herausforderung in Sachen Koordination, Technik und Logistik gewesen. Ebenfalls für ihn unvergesslich: das Metal: Hellsinger-Konzert in der Event Arena der Gamescom 2022 – ein „geniales Projekt“, schwärmt Hardrock-Fan Kinner, weil sowas in diesem Maßstab noch nie zuvor umgesetzt worden war.

Wenn Riff auf Pyro trifft: das von Trusted Events umgesetzte Metal: Hellsinger-Konzert auf der Gamescom 2022 (Foto: Koelnmesse / Oliver Wachenfeld)
Wenn Riff auf Pyro trifft: das von Trusted Events umgesetzte Metal: Hellsinger-Konzert auf der Gamescom 2022 (Foto: Koelnmesse / Oliver Wachenfeld)

2022 war auch jene Saison, in der die Gamescom wieder zur gewohnten Taktung zurückgekehrt ist. Die Vor-Ort-Veranstaltungen 2020 und 2021 waren zuvor pandemie-bedingt abgesagt worden. Haben sich Kinners Kunden von dieser Corona-Unwucht ‚erholt‘ oder sind die Auswirkungen weiterhin spürbar? „Vom Volumen her ist man wieder in Bereichen wie vor Corona“, weiß der Experte. “Allerdings sind teilweise die Budgets knapper und der Aufwand ist höher, die Kosten sowieso. Material und Manpower ist viel teurer geworden und auch die Verfügbarkeit von Personal ist knapper. Deshalb wird teilweise einfacher oder modular gebaut.“

Trotz Branchen-Krise und Kostenschock: „Es geht langsam wieder aufwärts“

In 15 Jahren hat sich natürlich nicht nur die Gamescom verändert, sondern auch Trusted Events als Firma: „Mit der größeren Anzahl an Projekten und mehr Personal ist mein Fokus mehr in Richtung Planung gerückt“, erzählt Stefan Kinner. „Ich packe aber immer noch gerne selber mit an. Dadurch kann man auch viel besser den Aufwand einschätzen und hat ein viel besseres Gefühl, ob Ideen vom Papier auch umsetzbar sind. Grundsätzlich ist im Laufe der Jahre der Vorlauf speziell bei der Gamescom immer kürzer geworden. Viele entscheiden sich erst spät für einen Auftritt.“

Ein Grund für die nachlassende Entscheidungsfreudigkeit sind die Umwälzungen bei den Spiele-Herstellern, die Kinner hautnah mitbekommt:Die Probleme, die gerade die Gaming-Branche durchmacht, sind vor allem schlimm für die Mitarbeiter. Da werden Büros geschlossen und Mitarbeiter entlassen, die seit Jahren Teil der Gaming-Welt sind und auch viel Erfahrung haben. Da es aber sehr wenige offene Stellen gibt, orientieren sich viele in anderen Branchen – und dieses Know-How ist erst mal verloren.“

Gerade im Event-Bereich sei festzustellen, dass Ansprechpartner, die neu auf ihren Positionen sind, „noch nie auf einer Gamescom waren“ – und sich Aufwand und Größe daher kaum vorstellen können. „Grundsätzlich merkt man aber, dass es langsam wieder aufwärts geht. Die Anfragen für Events werden mehr und auch die Anfragen für die Gamescom 2025 sind schon auf einem guten Niveau. Deshalb glaube ich, dass wir mit unserer langjährigen Erfahrung auf einem guten Weg sind.“

Und weil man sich zum Geburtstag ja was wünschen darf, hat der Chef ein Anliegen – zuvorderst „ein gesundes Wachstum mit unserem tollem Team.“ Langfristig hegt er den Plan, die auf Garching und Unterschleißheim verteilten Standorte an einem zentralen Ort zusammenzulegen. Und Kinner wäre nicht Kinner, wenn er dort nicht wieder eine weiß-blaue Fahne hissen würde.


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