Erst am Gamescom-Freitag gestartet – jetzt schon die Vollbremsung: Sony Interactive stellt Concord ein und zahlt den Kaufpreis zurück.
„An important update on Concord“ – so lautet die Überschrift des Eintrags, der am frühen Abend deutscher Zeit im PlayStation Blog scharf geschaltet wurde. Absender: Ryan Ellis, Game Director des US-amerikanischen Sony-Studios Firewalk.
Die Botschaft: Der Verkauf des erst am 23. August gestarteten Multiplayer-Shooters Concord (erhältlich für PlayStation 5 und PC) wird mit sofortiger Wirkung eingestellt – das Spiel ist zwar noch vereinzelt im PlayStation Store, bei Steam, Epic Games Store und bei Versendern gelistet, doch Bestellungen sind nicht mehr möglich.
Die Server werden bereits am 6. September – also am kommenden Freitag – abgeschaltet, nur zwei Wochen nach Launch. Den Kunden bietet Sony eine volle Rückerstattung des Kaufpreises von 40 € an – was allerdings je nach Anbieter bis zu 60 Tage dauern kann.
Zur Begründung verweist Ellis auf die dürftige Resonanz und den schwachen Start des Spiels, worauf Analysten bereits in den vergangenen Tagen hingewiesen hatten. Selbst zu Spitzenzeiten sollen sich nur wenige hundert Spieler gleichzeitig im Concord-Universum aufgehalten haben – damit fehlt dem 5-gegen-5-Multiplayer-Shooter buchstäblich die Geschäftsgrundlage. Die überwiegend unterdurchschnittlichen Wertungen und das verhaltene Spieler-Feedback dürfte das überraschend schnelle Aus befeuert haben.
Abseits hausgemachter, spielerischer Probleme kämpft Concord zudem mit dem Geschäftsmodell, das initial ein Investment von 40 € erfordert: Die Neuheit bewegt sich in einem Genre, in dem seit Jahren etablierte Free2Play-Konkurrenten mit teils riesigen Communities aktiv sind – etwa Overwatch 2, Fortnite, Apex Legends, Destiny 2 oder Valorant, ganz abgesehen von der großen Zahl an Militär-Shootern. Andererseits: Erst im Februar ist Sony mit dem Online-Action-Spiel Helldivers 2 einer der kommerziell spektakulärsten Hits des Jahres gelungen – bei gleichem Preispunkt.
Dass ein großer Publisher eine Rückerstattung anbietet (noch dazu nach so kurzer Zeit), kommt ausgesprochen selten bis nie vor – erst recht bei First-Party-Spielen oder solchen, die von der Marketing- und Vertriebs-Power eines Konsolenherstellers (hier: Sony) profitieren. Der bekannteste und größte ‚Fall‘ eines Third-Party-Studios datiert aus dem Jahr 2020/21 und betrifft das CD-Projekt-Red-Rollenspiel Cyberpunk 2077 – bei dem allerdings die spätere Rehabilitierung mehr als geglückt ist.
Das weitere Schicksal von Concord samt Entwickler-Team ist offen: Aktuell würden seitens Sony und Firewalk mögliche Optionen geprüft, wie sich „Spieler besser erreichen“ lassen – was auch einen weiteren Anlauf nach Free2Play-Umstellung und inhaltlichen Justierungen nicht ausschließen würde.
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