Wie lassen sich Museums-Inhalte für Schüler spannend und zeitgemäß aufbereiten? Das Clemens Sels Museum in Neuss arbeitet mit Wegesrand an einer eigenen App.
Bedeutende Gemälde des Mittelalters und der Niederländer des 17. Jahrhunderts sind der ganze Stolz des Clemens Sels Museums im nordrhein-westfälischen Neuss. Seit Anfang November zeigt die Sonderausstellung „Kaffee ist fertig!“ die „Karriere eines Heißgetränks“ in Form von Fotografien, Zeichnungen und natürlich Porzellan.
Weil sich das Museum als „lebendige multimediale Plattform der Begegnung“ versteht, liegt ein Schwerpunkt auch bei innovativen digitalen Vermittlungsformaten – sei es durch Augmented Reality, 3D-Visualisierungen, Video- und Audio-Formate oder Apps.
Im nächsten Schritt will das Museums-Team eine regelrechte ‚Multimedia-Experience‘ etablieren: In Kooperation mit der Mönchengladbacher Digitalagentur Wegesrand sollen insbesondere Jugendliche zwischen 12 und 18 Jahren sowie Familien angesprochen werden.
Die kostenlose App mit dem Namen M1n3rva – Play the Game! soll Anfang 2023 an den Start gehen. Mittels des eigenen Smartphones können sich die Besucherinnen und Besucher auf interaktive und digitale Spurensuche entlang einer 30- bis 45-minütigen ‚Challenge‘ begeben – und zwar quer durch die ständige Sammlung des Museums. Die Lösung der Aufgaben ist nur unmittelbar an den ‚Originalen‘ vor Ort möglich.
Das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW hat das Projekt finanziell unterstützt. Noch bis einschließlich 25. November werden jugendliche Tester gesucht, die sich per Mail bewerben können.
Museumsdirektorin Dr. Uta Husmeier-Schirlitz: „Digitale und soziale Medien haben auch den Blick auf die Kunst verändert. Daher etablieren wir unter Mitwirkung der Zielgruppe in dem Segment Serious Gaming als eines der ersten Museen in NRW ein digitales Game für unsere Sammlung.“
Wegesrand-Chef Thorsten Unger: „Nicht erst seit Corona muss auch die Museumswelt die digitale Transformation meistern. Dabei steht die Entwicklung neuer, oft game-basierter sowie interaktiver Lösungen für die Ansprache von Besucherinnen und Besuchern auf der Agenda. Als Basis für das Clemens Sels Museum Neuss haben wir das Konzept des digitalen Escape-Rooms genutzt. Dies kombiniert die Spannung der Suche nach Hinweisen und die Freude am Lösen von Rätseln.“