Start Karriere Ottonova-Neuzugang Knut Gollert: „Wir wollen den Markt umkrempeln.“

Ottonova-Neuzugang Knut Gollert: „Wir wollen den Markt umkrempeln.“

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Kumuliert fast vier Jahrzehnte Games-Branchen-Erfahrung - jetzt beim Münchener PKV-Startup Ottonova: Knut Gollert und Andreas Katzig.
Kumuliert fast vier Jahrzehnte Games-Branchen-Erfahrung - jetzt beim Münchener PKV-Startup Ottonova: Knut Gollert und Andreas Katzig.

Der eine war Redakteur bei Power Play und Bravo Screenfun und zuletzt Art Director bei Remote Control Productions, der andere Technical Director beim „Angry Birds Epic“-Studio Chimera Entertainment. Jetzt haben Knut Gollert und Andreas Katzig beim Krankenversicherungs-Startup Ottonova angeheuert – warum eigentlich?

„Nein, es ist nicht das Geld!“, lacht Gollert, als er die mutmaßlich oft gestellte Frage nach dem ausschlaggebenden Grund für den Branchenwechsel hört. „Das wäre viel zu einfach! Ich habe mir schon länger überlegt: Wo will ich hin, was kommt als nächstes? Die Frage war für mich lange Zeit schwer zu beantworten. Dann habe ich von Ottonova gehört. Das junge Startup will das langweilige Image von Krankenversicherungen aufpolieren. Dabei mitzuwirken empfinde ich als große Herausforderung. Hier kann ich meine in den letzten 27 Jahren in der Gamesbranche erlernten Fähigkeiten nutzen, so komisch das klingt, und ich kann diese auch weiter ausbauen. Zusätzlich will ich Stillstand vermeiden, immer Neues dazulernen, und auch nicht zu sehr von der reinen Hoffnung auf Erfolg getrieben sein. Ich nehme ein gewisses Risiko dabei gerne in Kauf, wenn ich Teil von etwas sein kann, das große Aussicht auf Erfolg hat.“

Katzig fügt hinzu: „Ich sehe das ähnlich. Technisch sind wir gar nicht weit entfernt von der Gamesbranche. Wir sind ein junges agiles Startup, entwickeln und verkaufen statt Games eine private Krankenversicherung online, was natürlich ungleich schwieriger ist. Wir sind in dem Bereich die erste Neugründung seit 17 Jahren – das ist schonmal ziemlich verrückt, so etwas von 0 auf 100 bringen zu wollen. Die von uns verwendete Servertechnologie unterscheidet sich nicht stark von der, die in Spielen wie ‚Angry Birds Epic‘ und ‚Angry Birds Evolution‘ eingesetzt wird.“

Auch bei Ottonova zeichnet er als Vice President Engineering unter anderem verantwortlich für die skalierbare Backend-Infrastruktur.

Warum Knut Gollert und Andreas Katzig beim PKV-Startup Ottonova anheuern

Katzig und Gollert helfen beim Aufbau eines Unternehmens, dessen Angebot sie als „extrem sinnvoll“ erachten, wie sie sagen – eine Private Krankenversicherung (PKV) „ohne Papierkram“. Die Idee des Startups: einfach die Rechnung mit dem Smartphone abfotografieren, wenige Stunden später erstattet Ottonova nach einer automatisierten Prüfung den Rechnungsbetrag. Es ist auch möglich, sich online vom Arzt beraten lassen oder Arzttermine über den Concierge Service zu vereinbaren. „Endlich muss ich nicht mehr aufstehen, um mich krankschreiben zu lassen. Das ist zum einen ganz schön nerdig, aber vor allem auch ein echter Wert für unsere Versicherten“, sagt Senior Creative Producer Gollert. „Wir wollen den Markt umkrempeln und modernisieren. Eine ähnliche Chance, an so einem Gamechanger teilzuhaben, sehen wir aktuell sonst nirgendwo.“

Wer bereits privat krankenversichert ist oder als Angestellter die notwendigen Voraussetzungen erfüllt, hat mit Ottonova also einen weiteren Anbieter zur Auswahl, an dem sich im vergangenen Jahr die Debeka-Versicherung beteiligt hat. „Wir sind als einzige Krankenversicherung voll digital, verursachen keinen Papierkram, worauf ja niemand wirklich Lust hat. Auch Mitarbeiter von Gamestudios liegen natürlich in der Zielgruppe. Wir haben sogar einen eigenen Tarif für Expatriats (ausländische Mitarbeiter, die für einen begrenzten Zeitraum in einer deutschen Niederlassung beschäftigt sind, Anm. d. Red.). Dabei wollen wir auch mit den HR-Departments der Studios zusammenarbeiten, um eine reibungsfreie Versorgung mit der PKV zu ermöglichen.“

Ob sie sich vorstellen können, irgendwann wieder in die Games-Branche zurückzukehren? „Das schließen wir nicht aus“, sagen beide unisono. „Wir haben der Games-Branche viel zu verdanken, und vertreten ihr positives Bild bei jeder Gelegenheit“, betont Katzig, der von 2009 bis Ende 2016 für den Münchener Spiele-Entwickler Chimera Entertainment tätig war.

Wer sich anschauen möchte, an was Gollert und Katzig tagsüber arbeiten: In den jeweiligen Appstores gibt es die Ottonova-App für iOS und Android. Einige Features kann man ausprobieren, ohne Kunde werden zu müssen – nicht ohne Grund wird die App intern „Freemium-App“ genannt.