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Gamescom 2022: KoelnMesse reagiert auf MontanaBlack-Rundgang

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Szene aus dem Gamescom-Livestream von MontanaBlack (Quelle: Twitch)
Szene aus dem Gamescom-Livestream von MontanaBlack (Quelle: Twitch)

Bei den Gamescom-Machern hat die Aufarbeitung des MontanaBlack-Livestreams begonnen: Zur Gamescom 2023 gelten neue Regeln für Influencer. 

Update vom 2. September 2022: Mit den Aus- und Nebenwirkungen der Influencer-Vorfälle im Rahmen der Gamescom beschäftigt sich auch die heutige Folge unserer Freitags-Kolumne.


Meldung vom 1. September 2022: Eine nicht enden wollende, wogende Menschentraube mit gezückten Smartphones rennt scheinbar blindlings dem weithin sichtbaren Kameralicht hinterher, das sich zügig den Weg durch die Messe-Hallen bahnt – umringt von mehreren Wellen mit Dutzenden Security-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeitern, die eine Art ‚Schutzring‘ um den Protagonisten bilden: Die Bilder und Videos vom Gamescom-Livestream von Marcel Eris alias MontanaBlack dominierten am Messe-Wochenende die Social-Media-Kanäle.

Laut offizieller Twitter-Auswertung war „MontanaBlack auf der Gamescom“ der meistdiskutierte Moment im gesamten Messe-Zeitraum. Auch im Ranking der „meistgenannten Persönlichkeiten“ liegt ‚Monte‘ auf Platz 1 – Opening Night Live-Moderator Geoff Keighley folgt erst auf Platz 4.

Aus Gründen: Dem Influencer folgen allein bei Twitch mehr als 4,6 Millionen Fans – bei Twitter sind es 1,3 Millionen Follower, bei TikTok 2,5 Millionen.

Bei den beiden live übertragenen, mehrstündigen ‚Rundgängen‘ (Twitch-Video) nahmen die Monte-Fans wenig Rücksicht auf Verluste. Laut Augenzeugen kam es zu massivem Gedränge inklusive Beleidigungen, Belästigungen und Verletzungen von zufällig anwesenden Messebesuchern, die sich an den umliegenden Ständen, auf Fluren, Durch- und Übergängen oder Rolltreppen aufhielten.

MontanaBlacks selbst geteilter TikTok-Clip ist überschrieben mit: „Nicht ich war auf der Gamescom – die Gamescom war bei mir.“

Infolge eines tausendfach geteilten Erlebnisberichts haben die Veranstalter am heutigen Donnerstag mit nur dreitägiger Verzögerung eine englischsprachige Stellungnahme via Twitter veröffentlicht. Demzufolge habe die Sicherheit aller Gamescom-Besucher zentrale Bedeutung: Man nehme die Vorkommnisse rund um den MontanaBlack-Aufenthalt sehr ernst und werde dafür Sorge tragen, solche Ereignisse künftig zu vermeiden. So würden die Regularien für die Gamescom 2023 nachgeschärft.

Weiter heißt es: „Weil uns der MontanaBlack-Besuch nicht im Vorfeld angekündigt worden war, konnten wir nur spontan auf die Situation reagieren. Als direkte Konsequenz müssen alle geplanten Besuche von ‚high profile‘-Personen im Voraus angekündigt und durch uns koordiniert werden. Nur auf diese Weise können wir sicherstellen, dass der Besuch für jeden sicher abläuft.“

Eris hatte im Vorfeld allerdings recht unverhohlen auf seine Pläne hingewiesen – und zwar via Twitter: „Bin Samstag und Sonntag Gamescom und vermute es wird leicht eskalieren. Beide Tage IRL Stream.“ Im Livestream selbst wurden zudem die Route samt Messeständen konkret benannt.

Die Stellungnahme erklärt nicht, warum dem MontanaBlack-Team der Gamescom-Ausflug im Lichte der Samstags-Erfahrungen nicht spätestens am Sonntag untersagt wurde. Mehr noch: In beiden Fällen musste offizielles Gamescom-Security-Personal in erheblicher Mann-/Frau-Stärke für ‚Monte’s Sicherheit sorgen. Umgekehrt geriet sehr offenkundig das Wohlbefinden aller anderen Besucher aus dem Blick: Das Bildmaterial zeigt, dass die Lage durchaus hätte außer Kontrolle geraten können.

Auf Nachfrage wollen sich die Veranstalter nicht zu den Beweggründen für diese Entscheidung äußern, ebenso wenig zu den gemeldeten Sach- und Personenschäden.

Bereits in den Tagen zuvor geriet die Gamescom in die Schlagzeilen von Online- und Boulevard-Medien durch eine verbale und körperliche Auseinandersetzung der Twitch-Streamer Scurrows, Orangemorange und Tanzverbot im Außenbereich vor Halle 8. Auf GamesWirtschaft-Anfrage teilt die KoelnMesse mit:

„Wir als Gamescom tolerieren keinerlei Gewalt. Der Vorfall konnte von unserem Sicherheitspersonal schnell deeskaliert werden. Wir haben zudem mit allen Beteiligten gesprochen und alle Seiten angehört. Wir haben deutlich darauf hingewiesen, dass die Gamescom ein Ort ist, an dem alle Spaß haben sollen und kein Platz für Gewalt ist. Alle Beteiligten haben uns gesagt, dass sie keine rechtlichen Schritte einleiten möchten. Das respektieren wir.“

Die Aktion hat somit keine unmittelbaren Konsequenzen. Offen bleibt auch, inwieweit ein Hausverbot im Raum stand, wie es unter anderem Xbox-Marketing-Managerin Maxi Gräff angeregt hatte.

Zum kompletten Bild gehört allerdings auch, dass die Bühnenshows, Meet & Greets und Autogrammstunden weiterer YouTube- und Twitch-Stars auf der Gamescom ungleich gesitteter und vor allem: friedlich abliefen. Gebucht waren unter anderem HandOfBlood, Anni The Duck, Gnu, Shurjoka, Paluten, Lara Loft, Sterzik, Papaplatte und Gronkh. Die Auftritte waren aus Sicherheitsgründen überwiegend nur mit sehr kurzem Vorlauf angekündigt worden.

3 Kommentare

  1. Mal ehrlich ein gronkh wurde es verboten auf die Messe noch frei rum zu laufen, und ein Monte gibt ein scheiß drauf und macht es dennoch, und die gc lässt es zu.

    • Ist es heutzutage doch auch aber durch die Reichweite buckeln viele Unternehmen einfach um bloß nicht in den Fokus von Hatern zu kommen. Die Community von „Monte“ (nein, nicht der Schokopudding) ist so toxisch, dass das vermutlich noch weitaus schlimmer eskaliert wäre

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