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Deutscher Computerspielpreis: Die Seriensieger seit 2009

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Der Deutsche Computerspielpreis 2023 wird am 11. Mai 2023 in Berlin verliehen (Foto: Franziska Krug / Getty Images for Quinke Networks)
Der Deutsche Computerspielpreis 2023 wird am 11. Mai 2023 in Berlin verliehen (Foto: Franziska Krug / Getty Images for Quinke Networks)

Wer hat den Deutschen Computerspielpreis seit der Premiere im Jahr 2009 am häufigsten gewonnen? Die Seriensieger im Überblick.

Zwar wird der Deutsche Computerspielpreis 2023 erst in dieser Woche (genauer: am 11. Mai) in Berlin verliehen, doch die ersten Gewinner stehen schon jetzt fest: Denn allein für die Nominierung in der Haupt-Kategorie ‚Bestes Deutsches Spiel‘ gibt es 30.000 € – im besten Fall können daraus 100.000 € werden. Und auch die acht nominierten Studios in den beiden Nachwuchs-Kategorien haben schon vor der Anreise 25.000 € sicher (alle Nominierungen im Überblick).

In allen anderen Kategorien ist Geduld gefragt, wie sich die Jury entschieden hat: Mindestens 40.000 € winken in den meisten Gewerken, vom „Besten Gamedesign“ bis hin zum „Studio des Jahres“. Lediglich das „Beste internationale Spiel“ und die Disziplin „Spielerin/Spieler des Jahres“ sind undotiert.

Das DCP-Preisgeld in Höhe von 800.000 € wird auch in diesem Jahr vom gastgebenden Ministerium gestiftet – in diesem Fall vom Wirtschaftsministerium, das den Staffelstab vom Verkehrsministerium übernommen hat. Viel Geld, allerdings nach wie vor mit deutlichem Abstand zum amtlichen Deutschen Filmpreis, wo jedes Jahr fast 3 Millionen € verteilt werden.

Das Preisgeld darf nicht verjuxt werden, sondern ist zweckgebunden: Der Sieger muss nachweisen, dass er den Scheck für die Entwicklung eines neuen Computerspiels einsetzt, das den DCP-Kriterien genügt. Auch die Aufteilung des Preisgelds ist klar geregelt: Der Entwickler erhält 70 Prozent der Summe – der Publisher (sofern vorhanden) 30 Prozent.

Auf Verkaufszahlen hat ein Computerspielpreis-Sieg zwar nur punktuell Einfluss (wenn überhaupt), wie die meisten Entwickler einräumen. Aber: Je kleiner und jünger das Gewinner-Studio, desto größer der Image-Hebel – und desto wahrscheinlicher, dass Medien, Publisher oder Investoren auf ein Team aufmerksam werden. In diesem Scheinwerferlicht besteht abseits des Preisgelds der größte ‚Wert‘ des Computerspielpreises.

Deutscher Computerspielpreis: Die Seriensieger seit 2009

Ubisoft, Daedalic, Crytek: Die Liste der Computerspielpreis-Sieger liest sich wie das Who’s Who der deutschen Entwickler-Zunft. Unterrepräsentiert sind traditionell die Anbieter von Online- und Mobilegames, die die weitaus größte Bedeutung für Umsätze und Arbeitsplätze in der deutschen Games-Industrie haben.

Ein Grund: Die DCP-Teilnahmebedingungen folgen nach wie vor der klassischen PC- und Konsolenspiel-Logik mit Blick auf ‚Release-Termine‘ – ein Raster, das ausgerechnet die kommerziell erfolgreichsten Games-Produktionen unberücksichtigt lässt.

Das gilt erst recht für die 2022 eingeführte und 2023 wieder abgeschaffte Kategorie ‚Bestes Live Game‘: Erster, einziger und letzter Preisträger ist demzufolge der Crytek-Online-Shooter Hunt: Showdown.

Die besten Chancen auf einen Eintrag in der All-time-Bestenliste haben in diesem Jahr das Hamburger Entwickler-Duo Rose Engine mit Signalis (fünf Nominierungen), Paintbucket Games mit Beholder 3 (drei Nominierungen) sowie Matthias Linda mit Chained Echoes und Randwerk Games mit Abriss (jeweils zwei Nominierungen).

Die DCP-Verleihung wird am 11. Mai ab 20 Uhr auch via Livestream übertragen.


Diese Studios und Publisher haben seit 2009 am häufigsten den Deutschen Computerspielpreis gewonnen:

Daedalic Entertainment (Hamburg)

  • 2010: The Whispered World (Bestes Jugendspiel)
  • 2011: A New Beginning (Bestes Jugendspiel)
  • 2011: A New Beginning (Bestes deutsches Spiel)
  • 2012: Harveys neue Augen (Bestes Jugendspiel)
  • 2013: Chaos auf Deponia (Bestes deutsches Spiel)
  • 2015: Fire (Bestes Kinderspiel)
  • 2017: Shadow Tactics: Blades of the Shogun (Bestes Gamedesign – als Publisher)
  • 2018: The Long Journey Home (Beste Inszenierung)
  • 2018: Witch It (Bestes Jugendspiel – als Publisher)
  • 2018: Witch It (Bestes Internationales Multiplayer-Spiel – als Publisher)
  • 2018: Witch It (Bestes Deutsches Spiel – als Publisher)
  • 2019: State of Mind (Bestes Serious Game)

Ubisoft Blue Byte (Düsseldorf / Mainz)

  • 2010: Anno 1404 (Bestes Deutsches Spiel 2010)
  • 2010: Dawn of Discovery (Bestes Internationales Spiel)
  • 2011: Die Siedler Online (Bestes Browserspiel
  • 2014: Anno Online (Bestes Browserspiel)
  • 2016: Anno 2205 (Bestes Deutsches Spiel)
  • 2020: Anno 1800 (Bestes Deutsches Spiel)
  • 2020: Anno 1800 (Bestes Gamedesign)

Headup / Thunderful (Düren)

  • 2014: The Inner World (Bestes Deutsches Spiel – als Publisher)
  • 2016: Typoman (Beste Inszenierung – als Publisher)
  • 2019: Trüberbrook (Beste Inszenierung – als Publisher)
  • 2019: Trüberbrook (Bestes Deutsches Spiel – als Publisher)
  • 2022: White Shadows (Nachwuchspreis / Bestes Debüt – als Publisher)

Mimimi Games (München)

  • 2015: The Last Tinker (Bestes Gamedesign)
  • 2017: Shadow Tactics: Blades of the Shogun (Bestes Gamedesign)
  • 2021: Studio des Jahres
  • 2021: Desperados 3 (Bestes Deutsches Spiel)

Crytek (Frankfurt am Main)

  • 2012: Crysis 2 (Bestes Deutsches Spiel)
  • 2016: The Climb (Beste Innovation)
  • 2017: Robinson: The Journey (Beste Inszenierung)
  • 2022: Hunt: Showdown (Bestes Live Game)

Barrel Roll Games (Hamburg)

  • 2018: Witch It (Bestes Jugendspiel)
  • 2018: Witch It (Bestes Internationales Multiplayer-Spiel)
  • 2018: Witch It (Bestes Deutsches Spiel)

Black Pants Studio (Kassel)

  • 2011: Tiny & Big in Grandpa‘s Leftovers (Nachwuchspreis)
  • 2012: About Love, Hate & The Other Ones (Nachwuchspreis)
  • 2013: Tiny & Big in Grandpa‘s Leftovers (Bestes Jugendspiel)

HandyGames (Giebelstadt)

  • 2018: TownsMen VR (Bestes Gamedesign)
  • 2020: Through the Darkest of Times (Bestes Serious Game – als Publisher)
  • 2021: El Hijo: A Wild West Tale (Bestes Familienspiel 2021 – als Publisher)

The Coding Monkeys (Frankfurt/Main)

  • 2015: Rules (Bestes Mobiles Spiel)
  • 2016: One Button Travel (Bestes Jugendspiel)
  • 2021: Polarized! (Bestes Mobiles Spiel)

Application Systems (Heidelberg)

  • 2019: Unforeseen Incidents (Bestes Jugendspiel)
  • 2020: The Longing (Bestes Debüt – als Publisher)

Bildundtonfabrik (Köln)

  • 2019: Trüberbrook (Bestes Deutsches Spiel)
  • 2019: Trüberbrook (Beste Inszenierung)

Deck13 (Frankfurt/Main)

  • 2015: Lords of the Fallen (Bestes Deutsches Spiel)
  • 2015: Lords of the Fallen (Beste Inszenierung)

Kamibox (Riedstadt)

  • 2019: See/Saw (Bestes Mobiles Spiel)
  • 2020: Song of Bloom (Bestes Mobiles Spiel)

Klonk Games (München)

  • 2016: Shift Happens (Bestes Kinderspiel)
  • 2016: Shift Happens (Bestes Gamedesign)

Koch Media / Plaion (München)

  • 2022: Chorus (Bestes Deutsches Spiel – als Publisher)
  • 2022: Hunt: Showdown (Bestes Live Game – als Publisher)

Quantum Frog (Oldenburg)

  • 2018: Vocabicar (Bestes Serious Games)
  • 2021: El Hijo: A Wild West Tale (Bestes Familienspiel)

Radon Labs (Berlin)

  • 2009: Das Schwarze Auge: Drakensang (Bestes Deutsches Spiel)
  • 2009: Das Schwarze Auge: Drakensang (Bestes Jugendspiel)

Studio Fizbin (Ludwigsburg / Berlin)

  • 2014: The Inner World (Bestes deutsches Spiel)
  • 2015: Spiel des Friedens (Beste Innovation)

Toukana Interactive

  • 2021: Dorfromantik (Nachwuchspreis – Bestes Debüt)
  • 2021: Dorfromantik (Bestes Gamedesign)
Die Seriensieger beim Deutschen Computerspielpreis bis 2022 (Stand: 22. Februar 2023)
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