Start Marketing & PR PlayStation-Chef House: Düstere Aussichten für tragbare Konsolen

PlayStation-Chef House: Düstere Aussichten für tragbare Konsolen

0
Sony plant laut CEO Andrew House derzeit keinen Nachfolger für die PlayStation Vita.
Sony plant laut CEO Andrew House derzeit keinen Nachfolger für die PlayStation Vita.

Einst dominierten sie Schulhöfe und U-Bahnen: Handhelds leiden unter der Konkurrenz durch Smartphones, diagnostiziert Sony-Interactive-Manager Andrew House.

Die Erfindung des Smartphones hat unter anderem den Markt für einfache Digitalkameras und MP3-Player pulverisiert – jetzt könnten tragbare Spielkonsolen („Handhelds“) hinzukommen. Darauf deuten Aussagen von Sony Interactive-CEO Andrew House hin.

Dem Wirtschaftsdienst Bloomberg sagte der PlayStation-Manager, der Konzern werde nicht auf die erfolgreiche Hybrid-Konsole Nintendo Switch mit einem Nachfolger der PlayStation Vita reagieren – zumal das Gerät in den meisten Märkten außerhalb Asiens nur auf überschaubare Nachfrage gestoßen sei. Die Absatzzahlen sind seit dem Verkaufsstart im Jahr 2011 stetig gesunken; das aktuelle Modell ist für rund 130 Euro zu haben.

Stattdessen wolle sich Sony auf das Wohnzimmer-Entertainment konzentrieren, das die Japaner dank der PlayStation 4 dominieren. Darüber hinaus setzt Sony – ähnlich wie Nintendo – auch auf exklusive Mobilegames, die in eigenen Studios entstehen.

PlayStation VR: Sony-Manager Andrew House wünscht sich mehr Wettbewerb

Gameboy-Erfinder Nintendo hat im März 2017 eine ganz eigene Antwort und Strategie auf die wachsende Smartphone-Konkurrenz gefunden: Die Nintendo Switch lässt sich sowohl stationär am TV als auch unterwegs nutzen. Im Gespräch mit Bloomberg betont House, dass die Switch bislang keine Auswirkungen auf die Absatzzahlen der PlayStation 4 gehabt habe – was auf eine Markterweiterung hindeute.

Mit dem Erfolg des vor einem Jahr gestarteten Virtual-Reality-Systems PlayStation VR ist House indes hochzufrieden. Gleichzeitig sei es für die Entwicklung des VR-Marktes nicht hilfreich, dass die Absatzzahlen der Mitbewerber – gemeint sind HTC Vive und Oculus Rift – hinter den Erwartungen zurückbleiben. Das Segment brauche den intensiven Wettbewerb, um ein größeres Publikum zu erreichen, so House gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. Zuletzt hatte der Oculus-Mutterkonzern Facebook versucht, die Nachfrage durch massive Preissenkungen zu stimulieren.

Marktforscher attestieren Sony weiterhin einen signfikanten Vorsprung vor den beiden direkten Konkurrenten. Die größten Hürden für einen flächendeckenden Durchbruch sind indes das überschaubare Angebot an wirklich bahnbrechenden VR-Titeln, die bislang ausbleibende Unterstützung mehrerer großer Publisher und eine Technologie, die zwar große Fortschritte gemacht hat, aber nach wie vor in den Kinderschuhen steckt.