
In der Spitze bis zu 20 Prozent hat die ohnehin angeschlagene Ubisoft-Aktie innerhalb einer Börsenwoche verloren. Was sind die Gründe?
Update vom 4. April 2025 (13 Uhr): Drei Stunden vor dem Schlussgong gibt die Ubisoft-Aktie weiter nach – auf unter 9 € (aktuell: 8,95 €). So niedrig stand der Kurs zuletzt 2013.
Der dramatische Einbruch geht einher mit einem katastrophalen Tag für die Weltmärkte: So hat unter anderem China angekündigt, zusätzliche Einfuhrzölle auf US-Waren zu erheben. Infolgedessen brechen die Kurse branchenübergreifend ein – dieser Entwicklung können sich auch börsennotierte Spielehersteller nicht entziehen.
Update vom 4. April 2025 (12 Uhr): Nach einem ‚Schwarzen Montag‘ erlebt das Ubisoft-Papier auch einen ‚Schwarzen Freitag‘: Denn im Vorlauf des Vormittags sackte die Aktie erstmals seit Oktober 2024 unter die Marke von 10 €. Wert um 12 Uhr: 9,66 €.
Allein in dieser Woche hat der Ubisoft-Kurs damit mehr als 20 Prozent eingebüßt, auf Zwölf-Monats-Sicht sind es über 50 Prozent. Der Börsenwert von Ubisoft liegt bei 1,2 Milliarden Euro.
Zum kompletten Bild gehört allerdings, dass ganz unterschiedliche Unternehmen und Branchen derzeit unter massivem Druck stehen. Auslöser sind die angekündigten Zölle von US-Präsident Trump, die insbesondere europäische Indizes auf Talfahrt geschickt haben.
Mit Blick auf den Blockbuster Assassin’s Creed Shadows, der seit zwei Wochen auf dem Markt ist, gibt es keine Updates zu Spieler- und Verkaufszahlen. Mindestens bei Steam hat sich die Spielerzahl deutlich abgeflacht: Laut SteamDB wurde der Peak von knapp 65.000 gleichzeitig aktiven Nutzern am ersten Wochenende erreicht. In der Steam-Topseller-Liste liegt das Spiel derzeit auf Platz 16.
Update vom 1. April 2025: Auch am heutigen Handelstag kommt die Ubisoft-Aktie nicht vom Fleck: Der Kurs oszilliert in einem engen Band zwischen 10,50 und 11 €. Einen möglichen Grund für die Unentschlossenheit des Marktes liefert ein internes Dokument, aus dem die Website Insider-Gaming zitiert.
Flankiert von einer Menge Pathos zeichnet das Schreiben von Ubisoft-Nordamerika-Manager Christophe Derennes an sein Team ein erstaunliches Bild vom aktuellen Stand des Konzern-Umbaus.
Derennes kündigt substanzielle Veränderungen an, die zwangsläufig zu einer Auflösung und Neurordnung des vorhandenen Gefüges führt – inklusive der dazugehörigen Teams: Der Standort Québec wandert ‚am Stück‘ in die neue Premium-Sparte, Toronto verbleibt in der ‚alten‘ Struktur – und Montréal wird schlichtweg ‚aufgeteilt‘.
Mit Blick auf das frühe Stadium des Prozesses gebe es noch viele offene Fragen, doch Derennes hat darauf noch keine abschließenden Antworten – auch die Filialleiter seien erst kurz vor der Ankündigung in Kenntnis gesetzt worden. Im Sommer werde nun zunächst die neue Struktur geplant – die Umsetzung samt der Festlegung des personellen Zuschnitts erfolgt zu einem späteren Zeitpunkt.
Der Wortlaut legt nahe, dass es selbst auf höchster Ebene bislang nur vage Vorstellungen gibt, wie Ubisoft künftig aufgestellt ist und wie die Zahnräder ineinander greifen. Klar ist, dass der Umbau während des laufenden Betriebs erfolgen muss – schließlich sind umfangreiche Erweiterungen für Assassin’s Creed Shadows und Rainbow Six Siege geplant, während die Vorbereitungen für das noch unangekündigte Far Cry 7 laufen.
Meldung vom 31. März 2025: 4 Milliarden Euro – mit dieser Größenordnung beziffern Ubisoft und Tencent den Wert einer zu gründenden Gesellschaft, in der demnächst die Premium-Marken Assassin’s Creed, Far Cry und Rainbow Six ausgelagert werden.
Die überraschende Meldung, die am vergangenen Donnerstag nach Börsenschluss verbreitet wurde, sollte eigentlich ein klares Signal an Markt und Belegschaft senden, dass der französische Spielehersteller und der chinesische Großaktionär eine tragfähige Konstruktion gefunden haben – zumal Tencent mehr als 1 Milliarde Euro investiert und künftig 25 Prozent der gemeinsamen Tochter hält.
Am Freitag ging das Ubisoft-Papier nahezu unverändert bei knapp 13 € aus dem Handel – die kurzzeitigen Tagesgewinne wurden damit vollständig wieder abgegeben. Gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters tippen Analysten auf Hedgefunds und Shortseller, die gegen einen der größten Publisher der Welt wetten.
In diesem Zusammenhang wird auf die enorme Netto-Schuldenlast von mehr als 1 Milliarde Euro des Games-Produzenten verwiesen, die durch den Tencent-Deal nur teilweise abgeschichtet werden könnte.
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Ubisoft-Aktie: Schwarzer Montag an den Börsen
Zum Wochenstart blicken Investoren auf ein regelrechtes Kurs-Blutbad: Die Ubisoft-Aktie verliert phasenweise mehr als 20 Prozent und kostet am Nachmittag (Stand: 14 Uhr) nur noch knapp über 10 €. Aktueller Börsenwert des gesamten Unternehmens: rund 1,4 Mrd. €.
In der Kurs-Entwicklung spiegelt sich möglicherweise auch die verblüffend unscharfe Kommunikation der Konzern-Zentrale in Paris: Denn sowohl die Ankündigung als auch die anschließende Telefonkonferenz mit CEO Yves Guillemot legen nahe, dass zentrale Details entweder noch gar nicht ausbuchstabiert sind oder aber seitens des Managements nicht kommuniziert werden können / sollen.
So bleibt unter anderem offen, wie viele Beschäftigte konkret in die neue Gesellschaft wechseln und was perspektivisch mit den ‚verbliebenen‘ Studios, Marken und Angestellten geschieht, die zusätzlich auf vielfältige Weise mit den drei Top-Universen verwoben sind. Allein die drei deutschen Ubisoft-Blue-Byte-Studios (Düsseldorf, Berlin, Mainz) mit ihren mehr als 600 Beschäftigten fungieren als eine Art ‚verlängerte Werkbank‘ für Rainbow Six Siege.
Was nun konkret zum heutigen Absturz der Aktie führt, bleibt zunächst unklar: Der seit dem 20. März vertriebene Blockbuster Assassin’s Creed Shadows ist offenkundig gut gestartet – laut Ubisoft schleichen und kämpfen sich schon mehr als 3 Millionen PC- und Konsolen-Spieler durch die spektakuläre Spielwelt.
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