Start Wirtschaft PS5-Verkaufszahlen bis 2022 „unter den Erwartungen“

PS5-Verkaufszahlen bis 2022 „unter den Erwartungen“

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Wie schon 2022 wird Sony PlayStation nicht an der Gamescom 2023 teilnehmen (Foto: GamesWirtschaft)
Wie schon 2022 wird Sony PlayStation nicht an der Gamescom 2023 teilnehmen (Foto: GamesWirtschaft)

Auch zwei Jahre nach Launch war die PlayStation 5 nur mit Mühe zu bekommen – das zeigt sich in den Geschäftszahlen von Sony Interactive Deutschland.

Die bis ins Frühjahr 2023 anhaltenden Lieferengpässe bei der PlayStation 5 haben tiefe Spuren in den Bilanzen der Sony Interactive Deutschland GmbH mit Sitz in Neu-Isenburg bei Frankfurt/Main hinterlassen. Belege finden sich im heute veröffentlichten Geschäftsbericht für die Zeit vom 1. April 2021 bis 31. März 2022.

In diesem Zeitraum hat Sony Interactive in Deutschland Hard- und Software für 484 Mio. € verkauft – ’nur‘ 10 Mio. € mehr als in den zwölf Monaten zuvor. Das Management räumt ein, dass die Steigerung „unterhalb unserer Erwartung“ gelegen habe – ursprünglich sei man von einem „deutlichen Anstieg“ ausgegangen. Zur Begründung wird auf die unzureichende Warenverfügbarkeit der PlayStation 5 verwiesen; der prognostizierte deutliche Umsatzanstieg sei daher nicht erreicht worden.

In Summe hat Sony Interactive 926.000 PlayStation-Konsolen in Deutschland, Österreich und der Schweiz verkauft – etwa mehr als in der Saison 2020/21, als 892.000 Stück über den Ladentisch gingen. Da das Auslaufmodell PlayStation 4 mittlerweile nur noch in homöopathischen Dosen in den Handel gelangt, kann man davon ausgehen, dass es sich nahezu ausschließlich um Geräte der Baureihe PlayStation 5 handelt.

Zur Einordnung: Weltweit hatte Sony bis zu diesem Zeitpunkt 19,3 Mio. Konsolen abgesetzt – jede zehnte PlayStation, die in Asien vom Band lief, wurde folglich im deutschsprachigen Raum verkauft. Aus den Marktanteilen errechnen sich rund 1,6 Millionen PS5-Konsolen, die in den 16 Monaten zwischen dem Launch am 19.11.20 und dem Stichtag 31.3.2022 in Deutschland abgesetzt wurden.

Bemerkenswert: Der PlayStation-Spiele-Umsatz in Deutschland ist 2021/22 regelrecht eingebrochen – von 47,7 Mio. auf 30,3 Mio. €. Die rückläufige Entwicklung überrascht, denn zu den Neuheiten in dieser Phase gehörten unter anderem Blockbuster wie Returnal, Ratchet & Clank: Rift Apart, Gran Turismo 7 und Horizon: Forbidden West. Ein Grund dürfte darin liegen, dass den hiesigen Niederlassungen nur physische Games zugerechnet werden, nicht aber Digitalverkäufe – in diesem Fall über den PlayStation Store (Details). Gleiches gilt im Übrigen für Umsätze über den konzerneigenen Vertriebskanal PlayStation Direct, der Produkte häufig exklusiv anbietet.

Bis einschließlich März 2023 hat Sony weltweit 38,4 Mio. PlayStation 5-Konsolen ausgeliefert (Stand: 28.4.2023)
Bis einschließlich März 2023 hat Sony weltweit 38,4 Mio. PlayStation 5-Konsolen ausgeliefert (Stand: 28.4.2023)

Nachdem die Hardware-Engpässe überwunden sind, will Sony Interactive durchstarten: Für das Geschäftsjahr 2022/23, das im vergangenen März endete und unter anderem God of War Ragnarök umfasst, geht der Konzern von 1,1 bis 1,15 Millionen verkaufter PS5-Konsolen und einem Umsatz von 700 bis 750 Mio. € aus.

Legt man diese Zahlen zugrunde, gibt es allein in Deutschland zum jetzigen Zeitpunkt schon deutlich über 2,5 Millionen PlayStation 5-Besitzer. Auch für das derzeit laufende Geschäftsjahr 2023/24 erwartet die deutsche Sony-Geschäftsführung weiter „deutlich steigende“ Stückzahlen, Umsätze und Marktanteile.

Erst seit Februar 2023 ist die PlayStation 5 bei Versendern und im stationären Einzelhandel durchgehend verfügbar. Die PS5 Digital Edition liegt bei 450 € – die PlayStation 5 ist ab 550 € erhältlich, auch als Bundle inklusive Spiel. Seit dem gestrigen Donnerstag wird beispielsweise das Final Fantasy 16-Paket ausgeliefert – im Oktober folgt dann der Weihnachts-Blockbuster Marvel’s Spider-Man 2.

Schon jetzt steht fest, dass Sony Interactive wie schon 2022 keinen Messestand auf der Gamescom 2023 betreiben wird.

1 Kommentar

  1. Jau, stimmt. Sony: Mimimi, wir haben nicht so viel mehr verkauft, wie wir wollten. Sony aber auch: Lass mal den Preis für über zwei Jahre alte Hardware erhöhen. Da überlegt man sich doch glatt, die kommende Generationen ebenfalls zu überspringen. Sehe leider keinen Grund, es nicht zu tun.

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