Start Wirtschaft Zwei von drei Konsolen-Games werden auf Datenträger verkauft

Zwei von drei Konsolen-Games werden auf Datenträger verkauft

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Zwei von drei Konsolen-Spielen werden weiterhin auf Datenträgern erworben (Foto: MediaMarktSaturn Retail Group)
Zwei von drei Konsolen-Spielen werden weiterhin auf Datenträgern erworben (Foto: MediaMarktSaturn Retail Group)

Je jünger, desto download: Ob ein Game rein digital oder auf Disc und Modul erworben wird, ist auch eine Frage des Alters.

Im PC-Bereich ist das Thema durch – endgültig: 97 Prozent aller Computerspiele werden rein digital via Steam, GOG, Epic Game Store und anderen Download-Plattformen erworben. Der physische Vertrieb von PC-Games via DVD und Blu-Ray spielt sich in einer immer kleiner werdenden Nische ab.

Anders die Lage im Konsolen-Sektor, also auf Sony PlayStation, Microsoft Xbox und Nintendo Switch: Nach heute veröffentlichten Daten des deutschen Industrieverbands Game lag der Download-Anteil im Jahr 2022 bei unveränderten 37 Prozent. Übersetzt: 63 Prozent – also zwei von drei Spielen – werden auf Blu-Ray oder Modul gekauft, immer noch.

Die Angaben unterscheiden nicht nach Plattformen – was aber für die Einordnung wichtig wäre. Denn laut Sony Interactive lag die Digital Download Ratio im PlayStation-Segment weltweit zuletzt bei 70 Prozent – zum Launch von Horizon: Forbidden West im Februar 2022 schnellte der Anteil sogar auf fast 80 Prozent hoch. Sprich: Nur noch jeder Fünfte PlayStation-Besitzer bezog Spiele auf Datenträgern.

Ein Grund: Wer etwa ein PlayStation 5-Bundle kauft, erhält das dazugehörige Spiel nicht in physischer Form: Stattdessen liegt dem Paket lediglich ein zwölfstelliger Download-Gutschein für den PlayStation Store bei. Auf Xbox ist der Datenträger-Anteil traditionell noch deutlich geringer – auch bedingt durch den Xbox Game Pass. „Verwässert“ wird die Statistik zudem durch die Nintendo Switch, wo der Modul-Anteil zwar weltweit zugunsten des Digital-Anteils kontinuierlich abnimmt, aber weiterhin die Hälfte ausmacht.

Laut Verband gibt es in Deutschland deutliche Unterschied bei der Demographie: Je älter der Käufer, desto höher der Datenträger-Anteil – was möglicherweise auch auf das Geschenke-Geschäft zurückzuführen ist. Bei den Über-60jährigen liegt der Disc-/Modul-Anteil bei 65 Prozent – bei den 20- bis 29jährigen nur noch bei 28 Prozent. Tendenz: sinkend.

Dass sich die Kunden nach wie vor für den Datenträger-Kauf entscheiden, ist abseits des Sammelfaktors auf einen potenziellen Weiterverkauf zurückzuführen – was beim reinen Download-Kauf und natürlich erst recht innerhalb von Abo-Flatrates und Streaming-Diensten à la Xbox Game Pass nicht funktioniert.

Ganz auf physische Extras müssen die Spielefans nicht verzichten, denn die Hersteller verkaufen üppig ausgestattete Sammlerausgaben, die wie im Falle von Blizzard Entertainment (Diablo 4) oder Sony Interactive (Marvel’s Spider-Man 2) ausschließlich in konzerneigenen Online-Shops vertrieben werden – der Handel bleibt außen vor. Die am Sonntag angekündigte Starfield Constellation Edition für 300 € ist hingegen auch bei Amazon, MediaMarkt und Saturn vorbestellbar.

Die Daten basieren auf Erhebungen des GfK Consumer Panels, das 25.000 Verbraucher in Deutschland regelmäßig zu Einkaufs- und Nutzungsgewohnheiten befragt.

3 Kommentare

  1. nein eben nicht vor allem wenn Sony nitendo und Xbox weiterhin die Spiele im digitalen schop jeden Monat in Angebot hat werden disc ist nach meiner Ansicht die Zeit vorbei

  2. Wichtig zu erwähnen wäre, was ja auch aus dem Artikel mehr oder weniger hervorgeht, dass der deutsche Markt traditionell anders funktioniert als im Rest der Welt. Die 70 Prozent Download für Sony gelten weltweit, in Deutschland wiederum sind fast 70 Prozent Datenträger – Kauf, was auch gut so ist. 🎉

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