Start Wirtschaft PlayStation 5: Amazon testet Einladungs-System

PlayStation 5: Amazon testet Einladungs-System

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Wer die PlayStation 5 bei Drittanbietern auf dem Amazon Marketplace bestellt, sollte Vorsicht walten lassen (Abbildungen: Amazon Deutschland / Sony Interactive)(
Wer die PlayStation 5 bei Drittanbietern auf dem Amazon Marketplace bestellt, sollte Vorsicht walten lassen (Abbildungen: Amazon Deutschland / Sony Interactive)(

Um weniger Bots und mehr ‚echte‘ Kunden mit einer PlayStation 5 zu versorgen, testet Amazon ein neues Einladungs-System – demnächst womöglich auch bei uns.

Seit 19 Monaten ist die PlayStation 5 auf dem Markt – doch noch immer ist es nicht möglich, die Sony-Konsole ‚einfach‘ so in einem Online-Shop zu bestellen oder in einem Elektronikmarkt zu kaufen. Die (mehrfach gekürzte) Produktionsmenge reicht nicht aus, um die Nachfrage zu bedienen.

Stattdessen erfolgt der Vertrieb immer noch per Drop: Sony Interactive beliefert Amazon*, MediaMarkt, Otto & Co. nur im Abstand mehrerer Wochen mit Ware, zuletzt nur einmal pro Monat. Die Konsole wird dann von den Händlern unangekündigt freigeschaltet und ist meist binnen weniger Minuten vergriffen – wovon vielfach Wiederverkäufer profitieren, die die Lagerbestände der Online-Shops gewerbsmäßig rund um die Uhr via Bot überwachen.

Um diese Reseller und Scalper auszubremsen, die in großem Stil Konsolen bestellen und dann gegen Aufpreis bei Ebay oder auf dem Amazon Marketplace weiterverkaufen, gilt bei vielen Händlern die Regel: Nur eine Konsole pro Haushalt – was eher schlecht als recht durch halbautomatische und händische Kontrollen nachverfolgt wird.

Bei Marktführer Amazon existiert seit einem Jahr europaweit die Vorgabe, dass die Konsole nur an Prime-Abonnenten (69 € pro Jahr*) abgegeben wird. Wer sich während eines laufenden Drops mit einem Nicht-Prime-Konto einloggt, kann die Konsole erst gar nicht in den Warenkorb legen.

Einen sehr eigenen Weg geht Sony Interactive seit November 2021 beim hauseigenen Werksverkauf PlayStation Direct: Dort lässt sich die PlayStation 5 nur per personalisiertem Link bestellen – die dazugehörige Einladung verschickt das Unternehmen tags zuvor per Mail an zufällig ausgewählte Kunden.

Ein solches Einladungssystem für stark nachgefragte, aber unzureichend verfügbare Produkte wie die PlayStation 5 oder die Xbox Series X testet Amazon derzeit in den USA, wie das Unternehmen gegenüber TechCrunch bestätigt hat. Ziel sei es, jenen Kunden mit ‚echtem‘ Interesse zu einer Konsole zu verhelfen.

In der Praxis funktioniert es so, dass auf der PS5-Produktseite ein zusätzlicher „Request Invitation“-Button hinterlegt ist. Der Kunde kann gebührenfrei eine Einladung beantragen und wird benachrichtigt, sobald der Artikel auf Lager ist. Ab diesem Zeitpunkt bleiben 72 Stunden, um den Kauf abzuschließen – es ist also nicht nötig, vor dem Rechner oder Smartphone zu ‚campen‘. Erst nach Ablauf dieses Countdowns verfällt das Kaufrecht.

Woran erkennt Amazon einen ‚echten‘ Kunden? Beispielsweise an der bisherigen Kauf-Historie und daran, wie lange das Konto bereits existiert.

Bei Erfolg soll das System auf andere Produktgruppen und Länder ausgeweitet werden – es ist also sehr wahrscheinlich, dass auch die PS5-Interessenten im deutschsprachigen Raum demnächst davon profitieren.

Bis die neue Funktion eingeführt wird, dürfte es allerdings noch etwas dauern. Bis dahin empfehlen wir Ihnen den Original PS5-Ticker von GamesWirtschaft, der die Lage auf dem deutschen Markt von Montag bis Freitag dokumentiert und analysiert.