Starfield verkauft offenbar Game Pass-Abos, aber keine Xbox-Konsolen – diese Schlussfolgerung ergibt sich aus den Quartalszahlen von Microsoft.
Der US-Technologiekonzern Microsoft hat die Zahlen für das 3. Quartal 2023 vorgelegt – was dem Auftakt-Quartal des Geschäftsjahrs 2023/24 entspricht. Bei einem um 13 Prozent höheren Umsatz von 56 Milliarden Dollar verzeichnet das Unternehmen einen Gewinn von 22 Milliarden Dollar.
Das margenstarke Cloud-Geschäft mit Azure und die Office-Software stellen weiterhin den Löwenanteil – Sorgenkind bleibt das Geschäft mit ‚Devices‘, zu der die Baureihe Surface und das Zubehör zählt. Nach einem Minus von 22 Prozent geht Microsoft von weiterhin schwacher Nachfrage aus.
Immerhin: Die von Phil Spencer geleitete Games-Sparte hat gegenüber dem Vorjahr um 9 Prozent zugelegt. Doch anders als mutmaßlich erhofft, wirkt sich der Launch des konzerneigenen Bethesda-Rollenspiels Starfield bislang nicht auf den Absatz der Xbox-Konsolen aus: Denn der Hardware-Umsatz ist um 7 Prozent zurückgegangen. Konkrete Verkaufszahlen nennt Microsoft traditionell nicht. Zuletzt wurde die unverbindliche Preisempfehlung des Topmodells Xbox Series X von 499,99 € auf 549,99 € erhöht – die neue Xbox Series S Carbon Black mit mehr Speicherplatz wird für 349,99 € verkauft.
Besser läuft es beim Abo-Dienst Xbox Game Pass, der Neuheiten wie Starfield direkt zum Erscheinen ohne Aufpreis freischaltet. Offen bleibt, ob das Umsatzplus von 13 Prozent im Service-Bereich auf zusätzliche Abonnenten oder die jüngste Game-Pass-Tarif-Erhöhung zurückzuführen ist – auch hierzu gibt es keine Details. Der letzte aktenkundige Wert stammt vom Januar 2022, als 25 Millionen Abos gemeldet wurden. Laut Microsoft-CEO Nadella gab es am Tag des Starfield-Launchs (6. September) so viele Abo-Abschlüsse wie nie zuvor – wie viele genau: ebenfalls unklar.
Wie nachhaltig der Starfield-Effekt ausfällt, wird sich erst im Rückblick bewerten lassen: Nach zwei Wochen lag die Spielerzahl bei 10 Millionen; in Deutschland hat sich die Xbox- und PC-Version bis Ende September mehr als 100.000 Mal verkauft. Darin nicht enthalten sind die Game-Pass-‚Gratis‘-Nutzer.
Dramatische Auswirkungen auf das Games-Geschäft hat naheliegenderweise die Integration von Activision Blizzard: Der für 70 Milliarden Dollar zugekaufte US-Spielehersteller (Call of Duty, Diablo, Candy Crush Saga) wird die Games-Einnahmen laut Finanz-Chefin Amy Hood bereits im laufenden Weihnachts-Quartal um 40 bis 50 Prozent steigern. Den größten Beitrag dürfte Call of Duty: Modern Warfare 3 leisten: Der Ego-Shooter erscheint am 10. November für PC, PlayStation und Xbox.
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