Die Quartalszahlen machen die Xbox Game Pass-Strategie von Microsoft offensichtlich: Neuheiten wie Halo Infinite profitieren von der Spiele-Flatrate.
Seit dem 10. November 2020 ist die aktuelle Xbox-Generation auf dem Markt: Während die Xbox Series S (Marktpreis: um die 270 €) durchgängig erhältlich ist, gestaltet sich der Kauf des Topmodells Xbox Series X (UVP 499,99 €) etwas komplizierter – wenn auch einfacher als im Falle der PlayStation 5.
Am Dienstag hat Xbox-Anbieter Microsoft nun die Quartalszahlen für Oktober bis Dezember 2021 veröffentlicht – also das mittlerweile zweite Weihnachtsgeschäft für Xbox Series X/S. Der gestiegene Gesamtumsatz von 51,7 Milliarden $ reflektiert das weiterhin wachsende Cloud-Geschäft, das um ein gutes Drittel zulegt. Die Markteinführung von Windows 11 hat zudem das Geschäft mit PC-Herstellern beflügelt.
Mit solch exorbitanten Zuwächsen kann die Games-Sparte nicht mithalten, die um 8 Prozent zulegt. Der Umsatz mit Xbox-Hardware ist im Vorjahresvergleich um gerade einmal 4 Prozent gestiegen, während das Segment „Content and Services“ (also Spiele, Erweiterungen, Xbox Game Pass) um 10 Prozent wächst. Darin enthalten sind auch die Umsätze mit Bethesda-Marken wie Deathloop, Fallout oder Doom.
Der am 8. Dezember veröffentlichte Shooter Halo Infinite verzeichnet 20 Millionen Spieler – der beste Start, den je ein Halo-Spiel hingelegt hat. Ein Erfolg mit Ansage: Analog zu Forza Horizon 5 (18 Millionen Spieler) ist auch Halo Infinite ‚gratis‘ in der Spiele-Flatrate Xbox Game Pass enthalten, die nach Unternehmensangaben von 25 Millionen Konsolen- und PC-Spielern genutzt wird.
Im Gesamtjahr 2021 kommt Microsofts Gaming-Abteilung auf einen Rekord-Umsatz von 16,28 Milliarden $, ein Plus von fast 18 Prozent gegenüber 2020. Die Hardware-Umsätze sind im ersten ‚vollen‘ Xbox Series X/S-Jahrgang zwangsläufig deutlich gestiegen, nämlich um mehr als 60 Prozent.
Microsoft veröffentlicht traditionell keine dedizierten Konsolen-Verkaufszahlen. Analysten schätzen die Zahl der seit November 2020 abgesetzten Geräte auf rund 12 Millionen Stück. Zum Vergleich: Für die PlayStation 5 wurden bereits im September 13,4 Millionen Exemplare gemeldet – bis Ende März soll die Zahl jenseits der 20-Millionen-Marke liegen. Sowohl Sony Interactive als auch Microsoft haben anhaltende Schwierigkeiten, der Nachfrage Herr zu werden.
Vor einer Woche wurde bekannt, dass Microsoft den US-Publisher Activision Blizzard (Candy Crush Saga, World of Warcraft, Call of Duty) für mehr als 68 Milliarden $ übernehmen will – vorbehaltlich der Zustimmung der Aufsichtsbehörden. Es handelt sich um die mit Abstand größte Transaktion in der Games-Industrie (Analyse, Kommentar).