Start Wirtschaft MediaMarkt und Saturn setzt Energiesparplan bundesweit um (Update)

MediaMarkt und Saturn setzt Energiesparplan bundesweit um (Update)

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MediaMarkt und Saturn sind Teil der börsennotierten Ceconomy AG (Foto: MediaMarktSaturn Holding)
MediaMarkt und Saturn sind Teil der börsennotierten Ceconomy AG (Foto: MediaMarktSaturn Holding)

Heizung, Wasser, Beleuchtung: Mit einem Testlauf in 60 Filialen wollen MediaMarkt und Saturn die Energiekosten drastisch senken.

Update vom 15. November 2022: Seit August hat die MediaMarkt-Saturn-Gruppe an bundesweit 60 Standorten einen Maßnahmen-Katalog durchdekliniert. Ziel: die Einsparung von Energie und damit zwangsläufig auch von Kosten im Lichte von Gasknappheit und angespannter Stromnetze.

Nach Ende des 60tägigen Testlaufs zieht der Handelskonzern Bilanz. So hätten sich zwei Maßnahmen als besonders nachhaltig herausgestellt, um Wärme-Energie und elektrische Energie einzusparen – erstens die Senkung der Raumtemperatur um zwei Grad und zweitens der eingeschränkte Betrieb von TV-Geräten auf der Verkaufsfläche, die ja bislang nahezu durchgängig in Betrieb waren.

Beide Vorgaben werden nun bundesweit in allen 400 Märkten umgesetzt. Auf Wunsch kann der Kunde natürlich auch künftig das gewünschte TV-Modell per Fernbedienung selbst aktivieren.

Zusätzlich haben die Märkte nach eigenem Ermessen die Möglichkeit, regional zusätzliche Maßnahmen zu ergreifen – etwa die Abschaltung einzelner Rolltreppen oder die Reduzierung der Öffnungszeiten.

Das Unternehmen will die gesparten Kosten an die Belegschaft weiterreichen: Für den Zeitraum vom November 2022 bis März 2023 erhalten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine monatliche Sonderzahlung auf Basis der zu erwartenden Energie-Einsparungen im jeweiligen Markt.


Meldung vom 12. August 2022: Kaum sind die Lockdown-Einschränkungen infolge der Pandemie halbwegs überwunden, steht der Ceconomy-Konzern mit den Marken Saturn und MediaMarkt vor der nächsten Herausforderung. Denn seit Mitte des Jahres habe sich das Konsumklima infolge des Ukraine-Kriegs und den damit einhergehenden höheren Lebenshaltungskosten „spürbar eingetrübt“, wie das Unternehmen bei der Vorstellung der Quartalszahlen feststellt. „Unsere Kunden sind mit Blick auf die anhaltend hohe Inflation und drastisch steigenden Energiekosten vorsichtig“, analysiert Vorstands-Chef Karsten Wildberger. „Wir stellen uns darauf hin, dass das Umfeld so schnell nicht besser wird.“

Besonders alarmierend war zuletzt die Entwicklung beim Online-Umsatz, der um ein knappes Drittel auf nur noch eine Milliarde € förmlich eingebrochen ist. Ein Grund: Im Verlauf der Corona-Pandemie hatte sich das Geschäft von den Filialen ins Netz verlagert – auch mit Konzepten wie Click & Collect. Zuletzt sind die Kunden wieder in die Läden zurückgekehrt.

Als Betreiber großer Flächenmärkte sind MediaMarkt und Saturn noch stärker von den absehbar steigenden Energiekosten betroffen als die Kundschaft. Deshalb hat das Unternehmen einen „Maßnahmenkatalog“ aufgestellt, mit dem eine Energieeinsparung in zunächst 60 der bundesweit 400 Märkte über einen Zeitraum von 60 Tagen erprobt wird – was sich bewährt, soll im gesamten Filialnetz zum Einsatz kommen.

Zu den Maßnahmen gehören unter anderem:

  • Anpassung der Raumtemperaturen auf 19 Grad (Winter) bis 26 Grad (Sommer)
  • Generelle Ausschaltung aller Heizungssysteme ab dem Frühsommer
  • Reduzierung der Beleuchtung auf den Verkaufsflächen um ein Drittel während der Öffnungszeiten sowie um zwei Drittel nach Geschäftsschluss
  • Ausschalten der sogenannten Banderolenbeleuchtung
  • Reduzierung und/oder Ausschaltung der Außen- und Parkplatzbeleuchtung
  • Abstellung des Warmwassers in den Kunden- und Mitarbeiter-Toiletten
  • Abschalten ausgewählter Geräte bei der Produktpräsentation
  • Abendliches Herunterfahren von Laptops auf den Verkaufsflächen

Ceconomy betreibt europaweit 1.029 Standorte und beschäftigt 45.000 Mitarbeiter. Der Kurs der Ceconomy AG notiert an diesem Freitag auf einem Allzeittief: Binnen eines Jahres hat die Aktie mehr als die Hälfte an Börsenwert verloren.

Bei der MediaMarktSaturn Retail Group in Ingolstadt kommt es außerdem zu einem erneuten außerplanmäßigen Wechsel im Top-Management: Gábor Szilágyi, der den Vorsitz erst im Februar 2022 angetreten hatte, zieht sich aus persönlichen Gründen zurück und kehrt in seine Heimat Ungarn zurück, wo er wieder die Führung der dortigen Landesgesellschaft übernimmt. Sein Nachfolger: Sascha Mager, bislang Chief Digital Officer.

1 Kommentar

  1. Zitat: Das Unternehmen will die gesparten Kosten an die Belegschaft weiterreichen: Für den Zeitraum vom November 2022 bis März 2023 erhalten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine monatliche Sonderzahlung auf Basis der zu erwartenden Energie-Einsparungen im jeweiligen Markt.

    Wow! 🙂

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