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Focus Entertainment: Aktie unter Druck

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Das neue Logo von Focus Entertainment
Das neue Logo von Focus Entertainment

Analog zu anderen europäischen Spieleherstellern befindet sich der Aktienkurs von Focus Entertainment ungebremst auf Talfahrt.

Ein Drittel ihres Wertes hat die Aktie des französischen Publishers Focus Entertainment am vergangenen Freitag verloren – am heutigen Dienstag notiert das Papier nur noch knapp über 13 € und damit auf einem Allzeit-Tief. Zum Vergleich: Vor einem Jahr lag die Focus-Aktie noch bei fast 50 €. Der Börsenwert des Spieleherstellers rangiert mittlerweile deutlich unter der 100-Mio.-€-Marke.

Der Grund für den heftigen Kurs-Einbruch: die aktuellen Halbjahreszahlen für die Saison 2023/24, die zwar deutlich gestiegene Umsätze mit Bestandstiteln ausweisen. Kummer bereitet indes der schwache Start des Action-Abenteuers Atlas Fallen, das bei der Frankfurter Focus-Tochter Deck13 Interactive entsteht und seit dem 10. August für PC, PlayStation 5 und Xbox Series X/S erhältlich ist.

Sechs Mal taucht der Name des Spiels in der Pressemitteilung auf – vier Mal ist von einer „Enttäuschung“ die Rede. Bereits zwei Wochen nach Veröffentlichung des Titels sah sich das Focus-Management veranlasst, ein „Investor Update“ zu veröffentlichen. Die Botschaft: Mit Blick auf das wettbewerbsintensive Marktumfeld lägen die Verkaufszahlen unter den ursprünglichen Prognosen.

Zur Enttäuschung der Anleger beigetragen hat neben steigender Schuldenlast auch der Focus-Ausblick auf die kommenden Monate – für das laufende Weihnachts-Quartal seien keine relevanten Neuheiten eingeplant, im Gegensatz zum Vorjahr, als A Plague Tale: Requiem und Evil West auf den Markt kamen.

Für das Geschäftsjahr 2024/25 kündigt Focus Entertainment eine „verbesserte Version“ von Atlas Fallen an, die im ersten Halbjahr auf den Markt kommen soll. Gemeint ist mutmaßlich die Erweiterung The Wielderer of Gods: Das Bundeswirtschaftsministerium (BMWK) unterstützt die Entwicklung mit mehr als 1 Mio. € – ebenso wie ein komplett neues Groß-Projekt mit dem Codenamen Foxtrott, das erst Ende 2026 erscheinen soll. Der Bund steuert rund 5 Mio. € bei – der zweithöchste Betrag, der bislang im Rahmen der Games-Förderung bewilligt wurde.

Deck13 Interactive zählt zu den renommiertesten und größten Videospiele-Entwicklern des Landes: Am Standort Frankfurt beschäftigt das Unternehmen rund 100 Angestellte. Anfang Dezember wurde Deck13 beim Deutschen Entwicklerpreis als „Studio des Jahres“ ausgezeichnet.

Die größten Games-Studios in Deutschland 2023 mit mehr als 40 Beschäftigten (Illustration: Deck13 Interactive / Stand: 25.9.23)
Die größten Games-Studios in Deutschland 2023 mit mehr als 40 Beschäftigten (Illustration: Deck13 Interactive / Stand: 25.9.23)

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