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Elo Games: Frisches Kapital für App-Startup

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Die Elo-App vereint Brettspiele und Kartenspiele ebenso wie Geschicklichkeits-Games (Abbildung: Elo Games GmbH)
Die Elo-App vereint Brettspiele und Kartenspiele ebenso wie Geschicklichkeits-Games (Abbildung: Elo Games GmbH)

Mit Käsekästchen und Schiffe-Versenken will Elo Games von Erlangen aus die AppStores erobern – und sammelt dafür frisches Kapital ein.

Tic-Tac-Toe, Mühle, Schach, Schere-Stein-Papier, Halma, Match-3: Rund 50 solcher Geschicklichkeits-, Brett-, Karten- und Würfelspiele sind in der kostenlosen Elo-App (iOS, Android) spielbar. Der Twist: Die Spielzüge laufen asynchron ab. Der Spieler kann dadurch mehrere Partien parallel betreiben – sobald der Gegenspieler reagiert oder eine Nachricht schickt, wird das Spiel einfach im entsprechenden „Tab“ fortgesetzt. Dadurch sind auch plötzliche Verbindungsabbrüche – etwa in der Nähe von Milchkannen – kein Problem.

Mit Elo (Eigenschreibweise: elo) adressiert das gleichnamige Startup aus dem fränkischen Erlangen eine Zielgruppe, wie sie unter anderem auch Gameduell bedient: Spieler aller Altersklassen, die schnellen, unkomplizierten, selbsterklärenden Spielspaß für Zwischendurch suchen – inklusive „echter“ Gegenspieler, mit denen sich zwischendurch chatten lässt.

Gegründet wurde Elo Games von Michel Lindenberg, der bereits 2002 mit StayFriends eine Art Online-Klassentreffen aufgebaut hat – lange vor Facebook. Das Social-Media-Portal erleichterte den Nutzern das Auffinden und Kontaktieren einstiger Klassenkameraden. 2004 wurde das Unternehmen vom US-Mitbewerber Classmates Online übernommen. Mittlerweile ist StayFriends im Besitz des Außenwerbers Ströer.

Nach weiteren Startups hat Michel Lindenberg vor einem Jahr die Elo Games GmbH gegründet, benannt nach dem Bewertungssystem beim Schach. Mittlerweile arbeiten sechs Personen an der App. Vom Start weg waren weitere bekannte Business Angels involviert, darunter Heinz Raufer (Hotel.de, Flixbus, Nebenan.de, Anwalt.de) und Christian Dereser (Vetevo, FinanceAds). Beide Investoren sind auch bei der jüngsten Finanzierungsrunde dabei und stecken einen hohen sechsstelligen Betrag in Elo Games.

„Ich hätte niemals in ein einzelnes Spiel investiert“, räumt Raufer ein. „Aber das Konzept von Elo bietet mit vielen beliebten Gesellschaftsspielen im mobilen Format echten Langzeit-Spielspaß für die ganze Familie – und die Plattform-Ökonomie begeistert mich als Investor.“

Elo-Games-Gründer Michel Lindenberg will mit frischem Kapital die Elo-App ausbauen (Foto: Elo Games GmbH)
Elo-Games-Gründer Michel Lindenberg will mit frischem Kapital die Elo-App ausbauen (Foto: Elo Games GmbH)

Mit dem frischen Kapital soll die Plattform weiter ausgebaut werden, etwa mit Blick auf Verabredungen, Gruppen und wöchentliche Wettbewerbe. Für das vierte Quartal ist eine stark erweiterte Version der Elo-App in Vorbereitung, für die das Unternehmen auch nach Spielen von externen Entwicklern fahndet. Schon jetzt hat Elo Games Lizenzen bekannter Brettspielverlage erworben, etwa von Kosmos oder Abacus. In den kommenden Monaten soll auch das Konzept für die Monetarisierung stehen, die neben klassischer Werbung auch Startgebühren für Turniere umfassen könnte.

Lindenberg weiß um den harten Wettbewerb im Casual-Games-Segment: „Wir sind keineswegs alleine in diesem Markt unterwegs. Unsere Liebe zum Detail, die Spieleauswahl von Elo, die Unterstützung für externe Spieleentwickler und unser Monetarisierungsansatz machen Elo allerdings einzigartig.“ Bei traditionellen Gesellschaftsspielen führe bekanntlich kein Weg an deutschen Spieleerfindern vorbei: „Warum soll das bei mobilen Gesellschaftsspielen anders sein?“